Avatar

sehr schwacher harnstrahl (mann 56)

Kategorie: Männermedizin » Expertenrat Prostatabeschwerden | Expertenfrage

30.03.2025 | 13:13 Uhr

Ich trinke relativ viel und muss auch alle 2 - 3 Stunden auf Toilette, nur wird der Harnstrahl immer schwächer. Bei mir wurde schon eine leicht vergrößerte Prostata festgestellt. Habe früher auch Tamsulosin genommen, aber das war die ganze Zeit nicht mehr notwendig.

Zumal das Medikament bei mir retrograde Ejakulation auslöst. Aber der Harnstrahl muss definitiv stärker werden. Manchmal muss ich auch leicht pressen. Was soll ich jetzt tun? Termine bei Urologen sind schwerer als Papstaudienzen zu bekommen... das es an der Prostata liegt ist naheliegend aber gibts noch andere Möglichkeiten?

Ansonsten habe ich keinerlei Beschwerden, weder mit dem Samenerguss noch Brennen oder jucken oder sonstiges. Der Urin fliesst einfach nur schwer ab...

Helfen Sie mit Ihrer Bewertung: Ja, dieses Thema ist hilfreich!

0
Bisherige Antworten
Lifeline Gesundheitsteam
Beitrag melden
gestern, 14:13 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo,

Wir können gut nachvollziehen, dass Ihre Symptome belastend für Sie sind. Es liegt nahe, dass die Prostata weiterhin eine wesentliche Rolle spielt, allerdings gibt es auch andere mögliche Ursachen. Da wir aus der Ferne nur eingeschränkt eine genaue Diagnose stellen können, möchten wir Ihnen einige grundlegende Überlegungen an die Hand geben. Eine gezielte Behandlung ohne die Unterstützung eines Urologen wird jedoch kaum möglich sein.
Es könnte sein, dass die bereits festgestellte Prostatavergrößerung weiter zugenommen hat, was zu einer verstärkten Einengung der Harnröhre führt. Auch eine Funktionsstörung des Blasenmuskels ist denkbar, sodass dieser an Kontraktionskraft verloren hat und der Harnfluss dadurch abgeschwächt wird. Zudem könnte eine Schädigung der Nerven, die für die Blasensteuerung verantwortlich sind – etwa durch Diabetes, Bandscheibenprobleme oder bestimmte Medikamente – eine Rolle spielen.
Eine weitere mögliche Ursache wäre eine Verengung der Harnröhre, etwa durch frühere Harnwegsinfektionen oder eine Katheterisierung. Falls Sie solche Ereignisse in der Vergangenheit hatten, könnte dies ebenfalls zu einer Beeinträchtigung des Harnflusses geführt haben.
Wie bereits erwähnt, lässt sich die genaue Ursache ohne eine urologische Untersuchung nicht zuverlässig klären. Wir empfehlen eine Uroflowmetrie sowie eine Bestimmung des Restharns per Ultraschall, um die Abflussverhältnisse genauer zu untersuchen. Sollte Tamsulosin aufgrund von Nebenwirkungen nicht geeignet sein, kann der Urologe Ihnen gegebenenfalls eine andere Medikation aus der gleichen Wirkstoffgruppe verschreiben.
Zusätzlich könnten Sie durch gezieltes Blasen- und Beckenbodentraining den Harnfluss positiv beeinflussen. Falls es Schwierigkeiten bei der Terminvergabe gibt, wäre es ratsam, Ihren Hausarzt um eine dringliche Überweisung zu bitten, um den Prozess zu beschleunigen.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

Diskussionsverlauf
Stellen Sie selbst eine Frage!

...an andere Nutzer der Lifeline-Community oder unsere Experten

Stichwortsuche in Fragen und Antworten

Durchstöbern Sie anhand der für Sie interessanten Begriffe aus Gesundheit und Medizin die Beiträge und Foren in der Lifeline-Community.

Übersicht: Expertenrat