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Was ist normal bei der Heilung eines Nervenschadens

Kategorie: Neurologie » Expertenrat Neurologie | Expertenfrage

30.05.2023 | 11:54 Uhr


Kurzfassung:
Daumen an unwichtiger Stelle mit Nervenschädigung verletzt, Wunde schon fast geheilt, jetzt aber nach etwas mehr als zwei Wochen immer noch Schmerzempfindungen im vom Nerven versorgten Bereich.

a) Wie ist die Prognose? Wird mich das ein Leben lang begleiten?
b) Ist der Besuch bei einem Neurologen sinnvoll oder kann dieser sowieso nichts tun?
c) Wurde ich optimal versorgt?

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Ich habe mich am 12.05.2023 am linken Daumen verletzt. Dabei hat es deutlich geblutet und es gab leider auch eine Nervenverletzung. Auf der Oberseite gab es daraufhin einen Streifen, der etwas taub war. Versorgt wurde die Wunde mit Wundspray und einem Pflaster.

Zudem war ich 2 Tage später beim Arzt: Auf dem gelben Arztzettel steht "Patient hat sich mit der Scherenspitze am linken Daumen gestochen. Jetzt Dysästhesie an der Stelle. Motorik intakt. Wunde verkurstet klein, lokales Ödem. Beratung, Abwarten, Neuro. Kontrolle."

Der Arzt fuhr während der Untersuchung mit einem Stift über den Streifen hinter der Wunde, der ja jetzt vom Nerv nicht mehr optimal versorgt wurde. Es fühlte sich taub an, aber ich konnte dann doch noch einen Rest spüren.

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Nun zu dem Problem wegen dem ich einen Neurologen konsultieren möchte:
Am Anfang hatte ich elektroschockartige Empfindungen. Diese sind inzwischen selten geworden, aber nicht ganz weg. Stattdessen habe ich nun zwei Arten von Schmerzempfindungen.:

1. Der vom Nerv versorgte Streifen fühlt sich ähnlich an als hätte er einen Sonnenbrand. Wenn ich über die Haut fahre gibt es Schmerzempfindungen. Zum Glück ist es ein Teil meines Fingers, der selten genutzt wird.

2. Ich habe bei vielen Alltagsbewegungen schmerzen, wenn ich den Daumen während einer streckenden Bewegung benutze. Z.B. Beim Herausheben einer Tellers aus einer Mikrowelle, beim Einstecken eines USB-Kabels und beim Wäsche zusammen legen.

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Besonders der zweite Punkt ist wirklich unangenehm. Meine Fragen:

a) Was ist meine Prognose?
Muss ich dem ganzen noch mehr Zeit geben oder bin ich auf dem normalen Weg der Heilung und die Schmerzempfindungen werden weg gehen? Oder habe ich jetzt lebenslange Schmerzen bei allen streckenden Bewegungen mit der linken Hand?

b) Ist der Besuch bei einem Neurologen sinnvoll?
Ich wollte bereits einen Termin vereinbaren, aber das gestaltet sich leider schwer. Ich habe aber die Vermutung, dass man sowieso nicht mehr groß etwas machen kann.

c) Wurde ich optimal versorgt?
Ich frage mich die ganze Zeit: Hätte der Nerv genäht werden müssen?

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Bisherige Antworten
Lifeline Gesundheitsteam
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02.06.2023, 12:03 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo,

periphere Nerven können nachwachsen, dies ist allerdings ein sehr sehr langsamer Prozess. Zwei Wochen sind viel zu wenig Zeit für die Regeneration. In der Regel erholt sich der Nerv, eine Garantie gibt es jedoch nicht. 

Ein Neurologe kann feststellen, wo der Schaden genau ist. Wir können Ihnen nicht sagen, ob Sie einen Neurologen aufsuchen sollen, da dies in den Bereich der Fernbehandlung fällt, die in Deutschland aus gutem Grund rechtlich nicht zulässig ist. Diese Frage sollten Sie mit Ihrem Hausarzt besprechen.

Die Beurteilung der Behandlung ist im Rahmen eines Internetforums nicht möglich, die Naht kleinster peripherer Nerven ist jedoch oftmals nicht möglich und aufgrund des eigenen Regenerationspotentials nicht notwendig. 

Im Zweifel sollten Sie dies nochmals mit Ihrem Arzt besprechen und sich ggf. an einen Neurologen/Handchirurgen überweisen lassen. 

 

Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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02.06.2023, 12:13 Uhr
Kommentar

Vielen Dank für die Antwort. Nach allem was ich weiß komme ich auch zu dem Schluss, dass ich nur abwarten kann.

Die Neurologen in meiner Nähe sagen mir alle ich könne nur mit einem Dringlichkeitscode einen Termin erhalten. Von daher danke ich für den Input. Mal schauen ob ich noch einmal einen Allgemeinarzt aufsuche.

 

 

Lifeline Gesundheitsteam
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08.06.2023, 16:31 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo,

in der Regel ist der Hausarzt für solche Beschwerden immer ein guter erster Ansprechpartner. 

Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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