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Verortung eines Nervenschadens im Bein

Kategorie: Neurologie » Expertenrat Neurologie | Expertenfrage

27.08.2020 | 22:57 Uhr

Ich habe seit einigen Monaten jetzt am ganzen Körper merkwürdige Gefühle, wie Brennen, Zuckungen und Kribbeln gehabt und einen neurologen, sowie auch einen Orthopäden konsultiert.

Ein Bandscheibenvorfall und auch eine entzündliche Krankheit wurden ausgeschlossen, ENG wurde angefertigt und ergab eine leichte Nervenschädigung auf der linekn Seite (Nervus tibialis glaube ich). Nun gab es die Vermutung, dass der Grund eventuell eine Sprunggelenksverletzung von letztem Jahr sein könnte. Allerdings habe ich auch verstärkt ein Zucken in der linken Wade, was ja über dem Sprunggelenk liegt. Schließt das die These aus? Ich vermute einmal eine Nervenschädigung tritt nur unterhalb der Verletzung auf und darüber funktioniert alles normal.

Bei mir wurde inzwischen auch die Niere abgeklärt und auch Diabetes ist nicht bekannt. Kein Alkohol, B-Vitamine nehme ich eigentlich viele zu mir, ich esse viel Fleisch, wenn auch oft zu wenig Gemüse.

Mir erschließt sich halt nicht, wo es Sinn ergibt, weiterzuforschen. Ich hatte dahingehend etwas über das benigne Faszikulationssyndrom gelesen. Ist das eventuell in Betracht zu ziehen?

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Bisherige Antworten
Lifeline Gesundheitsteam
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31.08.2020, 19:56 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo paulwalker,

woher diese Nervenschädigung kommt, ist wirklich schwer zu sagen. Ohne Untersuchung können wir natürlich keine Diagnose stellen,
Benigne Muskelfaszikulationen betreffen nur die Muskeln (und vielleicht auch deren Nerven) und gehen nicht mit einem Nervenschaden einher. Für Zuckungen könnten sie also als Ursache in Betracht kommen, für Krebbeln und Brennen sind sie aber keine Ursache.
Dass eine entzündliche Erkrankung ausgeschlossen wurde, ist immerhin sehr beruhigend, damit kommen auch keine Autoimmunerkrankungen in Betracht (wenn das richtig abgeklärt wurde). Offensichtlich ist aber der Nerv auch isoliert geschädigt, das spricht auch gegen eine systemische Erkrankung.
Der gesamte Nervus Tibialis liegt über dem Sprunggelenk, deswegen wurde der Nerv immerhin nicht bei einem Unfall "eingezwickt" und dadurch geschädigt. Allerdings kann es trotzdem sein, dass über Umwege der Nerv geschädigt wurde, beispielsweise durch die anschließende Fehlhaltung, einen zusätzlichen Bluterguss weiter oben oder Ähnliches. Das wird sich jetzt nicht mehr feststellen lassen.
Leider kann man hier wahrscheinlich keine Ursache mehr benennen. Liegen denn die anderen Symptome noch vor?

Wir hoffen, wir konnten etwas weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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31.08.2020, 23:51 Uhr
Kommentar

Danke für die Antwort. Symptome mit Kribbeln und Zucken wurden am ganzen Körper, aber vor allem an der linken Wade und beiden Füßen festgestellt und zunächst der linke Fuß dahingehend untersucht. Es gibt MRTs von der Lendenwirbelsäule (nativ) und von der Halswirbelsäule und dem, Kopf (Kontrastmittel), alle sind unauffällig.

Auch an den Händen hatte ich damals Symptome bemerkt, der Hausarzt nannte damals (ich kenne das jetzt schon seit rund 2 Jahren) Karpaltunnel, ich solle vom Computer fernbleiben, was bei mir leider schlecht geht. Ich erinnere mich nur, dass das Zucken und Kribbeln plötzlich begonnen hat, während ich wegen meiner einen Hand eine Panikattacke (ich bin Angstpatient) hatte. Bei der ersten Untersuchung fiel dem Arzt nichts beunruhigendes auf, also schickte er mich zum Neurologen, der diese Diagnose angefertigt hat und mich beruhigte, der Orthopäde könne noch einmal drüber schauen. Wenn ich nervös bin, verstärken sich die Symptome stark.

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31.08.2020, 23:52 Uhr
Kommentar

Ich korrigiere mich, es wurden beide Füße untersucht, aber nur am linken (wo die Symptome ja auch stärker sind) fand sich ein Nervenschaden.

Lifeline Gesundheitsteam
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01.09.2020, 00:11 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo paulwalker,

eine Angsterkrankung als Verstärker der Symptome ist sicherlich plausibel. Vor allem vor dem Hintergrund, dass keine andere logische, körperliche Ursache gefunden werden kann.
Der Angskreislauf sorgt dann genau dafür, dass die eigentlich harmlosen Symptome überinterpretiert und auf den gesamten Körper übertragen werden.
In diesem Zusammenhang wäre die wichtigste Information für Sie, dass es keine Hinweise auf irgendeine "ernsthafte" neurologische Erkrankung gibt. Mit diesem Wissen sollten Sie die Panikattacken am besten kontrollieren können.
Als Angstpatient sind Sie sicherlich bereits auch in psychotherapeutischer Behandlung. Falls nicht, sollten Sie sich einen Therapeuten suchen.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen nochmals weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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