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Tafil

Kategorie: Neurologie » Expertenrat Neurologie | Expertenfrage

19.03.2021 | 15:29 Uhr

Hallo,

Aufgrund von Panikattacken aus dem Nichts im Januar nehme ich seitdem Tafil. Muss dazu sagen, dass Versuche mit Bromezapan und Opipram nach hinten los gingen. Beide mal reagierte ich paradox, selbst auf die Minimaldosis. Das war solch ein Horror, dass es mich völlig verunsicherte. HÄ verordnete Tafil, bis ich wieder sicherer werde. Diese ersten beiden Wochen mit den paradoxen Reaktionen haben mich aber völlig aus der Bahn geworfen. Daher bin ich noch immer arbeitsunfähig und nehme 4x0,25 mg Tafil am Tag. Seit nun 10 Wochen. Also insgesamt 1 mg am Tag. 

Ich versuche nun nach und nach wieder am Leben teilzunehmen, um auch wieder mehr Sicherheit zu bekommen. Was mir schwerfällt. Dauernd denke ich, kommt doch wohl nicht mehr? Damals hyperventilierte ich so, dass der Rettungswagen kommen musste. Exremitäten kribbelten, wurden wie taub. Übelkeit. Volles Programm. Dummerweise habe ich die Tavor der Sanis damals abgelehnt. Wollte nix nehmen. Woraufhin die nächste Attacke am nächsten Tag kam. Nicht ganz so schlimm. Aber für mich bis heute unglaublich und verunsichernd. Und wäre wohl im Nachgang besser gewesen auf die Sanis zu hören. Naja. 

 

Tafil muss man ja ausschleichen. Wie wäre da die beste Vorgehensweise? HÄ meinte, halt 1x0,25 weniger. Paar Tage und dann so weiter. Aber gleich 0,25 weniger, das ist ja sofort 1/4 weniger meiner Tagesdosis. Möchte Entzugserscheinungen vermeiden, da ich eh schon permanent zittrig bin. Unruhig. Diese Symptome (und andere) habe ich schon länger (wird nun auch abgeklärt ob die Wechseljahre anklopfen). Und nochmal Panikattacken, glaube dann dreh ich durch. 

 

Gibt es pflanzliches was mich dabei unterstützen könnte? Johanniskraut, das weiss ich, geht nicht zu Tafil. Wie sieht es mit Baldrian, Lavendel oder anderem aus? Was auch den Puls etwas runterbringt. 

Einen weiteren Versuch mit einem anderen Antidepressivum möchte ich nicht mehr starten. Die Reaktionen darauf waren zu heftig. 

Kann ich die Tafil auch noch einige Wochen so weiternehmen, bis abgeklärt ist, ob es nicht evtl Wechseljahrsbeschwerden waren, die mich seit Jahren plagen und dann kn diesem Zustand mündeten?

Habe nicht vor die bisherige Tagesdosis von 1 mg zu steigern. Aber suche noch nach einer Hilfestellung, wie ich da rauskomme. 

 

Wurde nun doch länger, als gedacht. Sorry 

 

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Bisherige Antworten
Lifeline Gesundheitsteam
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21.03.2021, 15:55 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo mogli.

das Ausschleichvorgehen, das Ihre Hausärztin vorgeschlagen hat, ist schon richtig, Sie können aber natürlich auch besprechen, ob Sie nicht erst um 0,125 mg reduzieren können, wenn die Tabletten das zulassen. Entscheidend ist, dass die Dosis reduziert wird uns Sie sich ein paar Tage daran gewöhnen.
An sich ist es sonst auch nur wichtig, die Dosis nicht weiter zu steigern, eine Abklärung können Sie vor der Reduktion schon noch durchführen, wichtig ist aber, dass Sie die Reduktion nicht immer weiter herauszögern und Sie dann letztlich nicht vornehmen. Das heißt, machen Sie einen klaren, verlässlichen Plan, an den Sie sich dann auch halten. Besprechen Sie das aber auch mit Ihrer Hausärztin.
Ansonsten können Sie zur Unterstützung jedes pflanzliche Präparat einnehmen, das Ihnen hilft. Probieren Sie das ruhig aus. Wenn Baldrian oder Lavendel helfen, nehmen Sie das ein. Sprechen Sie auch hierrüber mit Ihrer Hausärztin.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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21.03.2021, 20:23 Uhr
Kommentar

Vielen Dank, Sie waren mir eine Hilfe. Werde das morgen mit meiner HÄ besprechen. 

Lg

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16.04.2021, 17:39 Uhr
Kommentar

Hallo,

Nochmals muss ich nachhaken bzgl Tafil und Opipramol. Nachdem ich nun die Tafil weiternahm, die Hormone die mir meine Gyn verordnete bewirkten das Gegenteil. Es folgten Panikattacken, Angstzustände. Daraufhin setzte ich die Hormone ab. Nach Rücksprache mit meiner HÄ wollte ich einen erneuten Versuch mit Opipramol. Da ich offensichtlich sehr sensibel reagiere, haben wir diesmal nicht mit 2x50 mg am Tag begonnen, sondern mit 1x 25mg. Heute ist Tag 4. Habe auch morgens begonnen, um erstmals, sollten NW auftreten, irgendwie handeln zu können. Tag 1 und 2 war ich morgens sehr sediert. Kreislauf war schon recht weit unten. Sobald ich länger stand (also wenige Minuten) wurde mir komisch, zittrig. Aber seit gestern wird dies besser. 

Sollte ich heute schon steigern? Abends nochmals 25 mg? Oder eher nochmal 1-2 Tage, wie bisher fortführen? 

Merke leider nun auch, wenn ich die Einnahme von Tafil rauszögern möchte, dass es mir irgendwann seltsam wird. Zittrig. Komisch im Kopf. Nackem geht zu. Gehe also davon aus, dass dies nun doch Entzugserscheinungen sind. Leider. 

Lindert Opipramol, wenn ich sie denn mal höher dosiere auch diese Entzugserscheinungen? Ich würde nun gerne bei der nächsten Opipramolsteigerung die Tafil langsam runterfahren. 

Der Text wurde nun doch etwas länger. Haben Sie noch Tipps zum einschleichen der Opipramol und dem Ausschleichen der Tafil? Entzugserscheinungen würden mich echt zurückwerfen. Ich weiss zwar, ich muss da durch, aber die letzte Zeit war mehr als hart. 

 

Danke schonmal

Lifeline Gesundheitsteam
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21.03.2021, 20:35 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Es freut uns sehr, dass wir Ihnen weiterhelfen konnten.

Wir wünschen Ihnen alles Gute - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

Lifeline Gesundheitsteam
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20.04.2021, 10:32 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo mogli,
jetzt wäre Ihre Frage fast wieder untergegangen, entschuldigen Sie das bitte.
Wir können Ihre Bedenken gut verstehen, die Situation ist auch tatsächlcih kompliziert. Es geht letztlich ja darum, die Entzugssymptome durch ein anderes Medikament abzufangen, wobei dieses andere Medikament, nämlich Opipramol, einen anderen Wirkmechanismus mit sich bringt. Damit kann der Entzug praktisch nur symptomatisch und nicht ursächlich behandelt werden (das ginge nur wieder mit einem Medikament, das dann auch wieder abhängig machen würde.). Das macht eben das Vorgehen schwierig und führt dazu, dass sehr genau abgewogen werden muss, es ist also sehr individuell.
Das richtige Vorgehen gibt es also nicht als Blaupause, sondern ein wichtiger Partner in der Dosierung sind Sie selbst. Sei müssen sich hier gut mit Ihrer Ärztin abstimmen und besprechen, wie Sie sich fühlen.
Um Ihre Fragen noch konkret zu beantworten: Überstürzen Sie möglichst nichts, wenn Sie sich unsicher sind, zögern Sie es heraus. Legen Sie dabei aber fest, wie lange und definieren Sie Kriterien, an denen Sie fest machen, wann der nächste Schritt ansteht (z.B. wenn der Kreislauf sich bereits nach 5 Minuten erholt oder so etwas). Damit "belügen" Sie sich nicht mehr selbst und können trotzdem zeitlich strukturiert vorgehen. Dieses Vorgehen ist deshalb sinnvoll.
Opipramol lindert die Erscheinungen, allerdings beseitigt es die Erscheinungen nicht völlig, da es eben anders wirkt.
Sollten Wirklich alle Stricke reißen, sollten Sie mit Ihrer Hausärztin beseprechen, ob nicht eine stationäre Behandlung zur Umstellung sinnvoll wäre.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen nochmals weiterhelfen und sind bei weiteren Fragen natürlich gerne wieder für Sie da - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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20.04.2021, 11:41 Uhr
Kommentar

Hallo und vielen lieben Dank.

Ich habe am Sonntag Abend mal 25 mg Opipramol erhöht. Bisher geht es ganz gut, sage es aber mal nicht zu laut ;-)

Eigenständig habe ich 0,125 Tafil reduziert am Sonntag. Gestern morgen leichte Entzugserscheinungen. Aber das ging. 

Werde, wie Sie raten, also in kleinen Schritten vorwärts gehen und mir keinen Druck machen. 

Und hoffe, das geht alles gut.

 

Danke für Ihre Hilfe

 

Lg

Lifeline Gesundheitsteam
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20.04.2021, 12:58 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo mogli,

ja, das hört sich wirklich sehr vernünftig an, wo wird es schon klappen.

Wir drücken Ihnen die Daumen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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