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Seit 2 Jahren schubartige Sensibilitätsstörungen in den Beinen

Kategorie: Neurologie » Expertenrat Neurologie | Expertenfrage

18.04.2021 | 15:03 Uhr

Hallo zusammen,

 

ich versuche auf diesem Wege in meiner Verzweiflung Input zu bekommen, der mich vielleicht weiter bringt:

Ich bin 31, männlich, normalgewichtig und habe seit nun über 2 Jahren schubartige Probleme mit teils massiven Sensibilitätsstörungen.

Ich habe einen Bürojob und bin sportlich leider eher weniger aktiv.

 

Angefangen hat es im Februar 2019, als ich plötzlich auf ein Kribbeln in beiden Beinen aufmerksam wurde, das sich an wechselnden Stellen von Wade bis Fußsohle manifestierte. Teils fleckenförmig, dann wiederum großflächig, dann auch mal wieder punktuell. Zumeist waren aber die Füße symmetrisch betroffen.

Ein Ameisenlaufen war es nicht, viel mehr kam es aus der Tiefe und ich würde es mehr als „prickeln“ beschreiben oder ein „unter Strom stehen“. Zeitweise könnte man es auch als Fremdkörper Gefühl beschreiben. Besonders prägnant: Beim Bewegen verschwinden die Missempfindungen immer für die Dauer des Bewegens - daher „tripple“ ich mit den Beinen im sitzen des Öfteren. Beim Gehen oder laufen ist das Kribbeln gänzlich weg. Zusätzlich hatte ich zeitweise willkürliche Muskelzuckungen am ganze Körper und ab und an das Gefühl von Schwäche in dem ein oder anderen Bein. Ein gehäuftes Stolpern oder eine echte Unsicherheit beim Laufen sind mir nicht aufgefallen, daher kann ich nicht sagen ob das letzte Symptom nur Einbildung war.

Zusätzlich ist zu sagen, dass ich zwischenzeitlich auch beim Augenarzt eine Routineuntersuchung hatte und nichts negatives in Richtung Sehnerv festgestellt wurde.

Nach Konsultation vom Hausarzt und einigen Routinetests bat ich um Überweisung zum Neurologen. Der machte (Mai 2019) neben einer ausgiebigen, aber unauffälligen Testung der Nervenleitgeschwindigkeit diverse Funktionstests (mit geschlossenen Augen laufen, Lhermitte, Finger-Nasen-Tests, usw.) - alles unauffällig. Nach seiner These war ich kerngesund, auf mein Drängen hin gab er mir aber eine Überweisung zum Kopf-MRT (ohne KM), da ich zu diesem Zeitpunkt bereits ziemlich große Angst hatte. Der Neurologe (dem ich übrigens subjektiv eine große Kompetenz beimesse) sagte - alles ok - ich sollte einfach abwarten. Kurz vor dem Termin im August 2019 hörte das Kribbeln sowie die weiteren Symptome plötzlich wieder auf. Das MRT selber war dann komplett unauffällig ohne Anzeichen einer Entzündung, einer Entartung oder von Läsionen.

 

Bis August 2020 hatte ich Ruhe - dann traten die Empfindungsstörungen in den Beinen erneut auf - nahezu identisch zu 2019, ohne ein vorheriges Triggerevent und blieben erneut 1-2 Monate -> wieder weg.

 

Aktuell haben wir April 2021 und seit knapp 3-4 Wochen hat es erneut wieder angefangen. Identische Symptome (Prickeln in den Beinen, zeitweise Muskelzuckungen am ganzen Körper, aktuell Schwächegefühl im Bereich des Knies) - ich würde mal behaupten in nahezu gleicher Intensivität wie 2019 und 2020 und ohne irgendwas „Neues“.

Ich bin sehr verzweifelt und finde mich mittlerweile sogar schon in einer Angststörung wieder, da mich - und das kennen sicher viele - die Unklarheit in Richtung Google und damit verbundener Weltuntergangsdiagnosen (MS) treibt. Allerdings beunruhigt mich viel mehr, dass meine „Schübe“ ohne Triggerevent aus dem nichts kommen und gehen. Das sorgt mich dahingehend, dass ich keinen rationalen psychosomatischen Zusammenhang erkennen kann und zumindest subjektiv eine psychosomatische Ursache ausschließe.

 

Fürs Durchlesen möchte ich mich ganz herzlich bedanken! Lieben Dank auch für Feedback vorab & bleibt gesund.

 

LG

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Bisherige Antworten
Lifeline Gesundheitsteam
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21.04.2021, 08:17 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo,

leider ist es uns nicht gestattet via Internetforum ohne ausführliche Anamnese und genaue körperliche Untersuchung eine Diagnose zu stellen, in Deutschland wäre dies zudem illegal.

Dass die Befunde beim Neurologen und auch das Schädel-MRT unauffällig waren, ist schon mal sehr gut!

Waren Sie denn bereits bei einem Orthopäden? Ggf. können die Beschwerden auch durch die Bedrängung einer Nervenwurzel durch die Vorwölbung einer Bandscheibe entstehen. Ggf. liegt bei Ihnen auch eine Spinalkanalstenose vor. Hierfür könnte der Orthopäde die notwendige Diagnostik einleiten (Ein MRT der LWS könnten Sie jedoch schon zur Untersuchung mitbringen) und dann mit Ihnen das geeignete Therapiekonzept erarbeiten.

Für eine ggf. orthopädische Ursache spricht zudem, dass sich die Beschwerden unter Bewegung bessern.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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