Manchmal leide ich unter einem stechenden, pulsierendem Kopfschmerz in einer Kopfhälfte. Mal links, mal rechts. Mich beunruhigt, dass es sich dabei nicht um einen normalen gleichmäßigen Druckkopfschmerz handelt. Hat das allein schon etwas zu bedeuten? Beim Sport habe ich bisher keine Schmerzen, mein Blutdruck ist normal bis niedrig, bin 25 Jahre alt und habe sonst keine gesundheitlichen Beschwerden.
Ab zum Neurologen, oder nicht?
Pulsierender Kopfschmerz.
Kategorie: Neurologie » Expertenrat Neurologie | Expertenfrage
Antwort
Hallo Alex, <p>zur besseren Beantwortung Ihrer Frage, bedarf es einiger zusätzlicher Information :
Wie lange hält der Kopfschmerz an, Sek. ? Min. ? h ? Tage ? Gibt es zusätzliche Symptome, wie z. Bsp. Augenflimmern, evtl. 10 - 20 Min. vor dem Einsetzen der Kopfschmerzen ? oder anderweitige Begleitsymptome während oder in direkt zeitlichem Zusammenhang mit Ihren Kopfschmerzen ? Sind Sie während der Kopfschmerzen Licht- oder/und Lärmempfindlich ? Haben Sie oft Nackenschmerzen ? Ist der Kopfschmerz mehr im Stirn- oder Nackenbereich angesiedelt ? Wie häufig ist er eigentlich ? ( sehr wichtige Frage !) Tritt er oft nach oder eventuell während körperlicher Anstrengungen oder emotional belastenden Situationen (Stress) auf ? Hat jemand in Ihrer Familie ähnliche Kopfschmerzen, Mutter,? Vater?, Grosseltern ?, Geschwister ? Ist Ihnen dabei oft übel, müssen Sie erbrechen ? Rauchen Sie viel ? Sind Sie oft erkältet ? <p>Wenn Alex weiblich ist : Ist sein Auftreten an bestimmte Tageszeiten oder an das Auftreten Ihrer Regelblutungen gebunden ? Nehmen Sie die Antibabypille ? <p>Wenn Sie diese Fragen beantworten möchten, kann evtl. auch auf diesem Wege versucht werden, die Ursache Ihrer Kopfschmerzen näher einzugrenzen. <p>Ein Neurologe wird Ihnen ähnliche Frage stellen, und deren Beantwortung ebenso wie die von ihm durchzuführenden Untersuchungen, wie eine ausführliche körperlich-neurologische Untersuchung, Messung der Hirnströme, evtl. Messung der Durchblutung in den Halsschlagadern oder die Reizung bestimmter Sinnesorgane ( z. B. Sehnerv, Hör- und Gleichgewichtsnerv: damit wird versucht, eine (möglichst) ungestörte (oder gestörte ?/bei Ihnen eher unwahrscheinlich !) Weiterleitung der Sinnesreize im Gehirn zu verfolgen, in seine diagnostischen Überlegungen einzubeziehen und sie ausführlich mit Ihnen besprechen. Vor all? diesen Untersuchungen brauchen Sie keinesfalls Angst zu haben, sie tun alle nicht weh und richten keine Schäden an. ? <p>Don?t worry... <p>AS
Antwort
Also, der Kopfschmerz tritt schon häufiger mal nach Sport (so circa ein bis zwei Stunden später) oder Stress auf und sitzt so relativ oben seitlich im rechten beziehungsweise linken Drittel des Kopfes würde ich sagen. Der Kopfschmerz hält meist für mehrere Stunden an, geht meist nach circa 6 Stunden wieder weg, oder spätestens über Nacht. Ganz selten mal habe ich bei stärkeren Kopfschmerzen auch ein leichte Übelkeit, aber Sehstörungen, Schwindel, Lichtempfindlichkeit oder anderes merke ich nicht. Nackenschmerzen sind eigentlich selten. Meine Verwandten leiden auch öfter mal unter Kopfschmerzen, vor allem mein Vater. Rauchen tue ich nicht.
Was mir eben aufgefallen ist, ist dass der Schmerz ab und zu einmal eher pulsierend ist, sonst eher dumpf und drückend. Dieses Pulsieren gab mir am meisten zu denken.
Kann so ein Kopfschmerz auch mal durch einen extremen Kalt-heiß Wechsel oder durch Koffein (Kaffee) ausgelöst werden. <p>Vielen Dank für Ihre Antwort und schöne Grüße.
Alex
Antwort
Ach ja, sorry: Die wichtigste Antwort hätte ich fast vergessen: Ich denke, im Wochendurchschnitt habe ich so einmal pro Woche Kopfschmerzen. Selten häufiger (2 oder 3 mal.)
Antwort
Hi Alex, <p>steht Alex nun für Alexandra oder Alexander?
Natürlich können die hier angestellten Vermutungen über die zugrunde liegende(n) Ursache(n) des ca. einmal wöchentlich, zumeist nach körperlicher oder psychischer Anstrengung auftretenden, überwiegend einseitig lokalisierten Kopfschmerzes bei Ihnen nur Vermutungen bleiben und keineswegs für sich den Garant einer zweifelsfreien Ursache in Anspruch nehmen. Erst eine ausführliche körperlich-neurologische Untersuchung (bezogen auf mein Fachgebiet, zusätzliches siehe unten) gekoppelt an eine ausführliche Erhebung der Krankheitsvorgeschichte , der Anamnese, wird den Weg zu einer eindeutigeren diagnostischen Klärung ebnen. <p>Tröstend ist sicherlich die aus Ihren Angaben abzuleitende Annahme, dass hinter Ihren Kopfschmerzen mit grosser Wahrscheinlichkeit keine ernsthaft Erkrankung zu suchen ist. <p>Die beiden häufigsten Kopfschmerzursachen sind die Migränekrankheit und der sogenannte Spannungskopfschmerz. Diese beiden Kopfschmerzsyndrome scheinen jedoch bei Ihnen nicht vorzuliegen, da Ihre Angaben weder für die eine noch die andere Kopfschmerzart jeweils entsprechende diagnostische Leitlinien aufweisen. <p>Insgesamt wird sehr verallgemeinernd bei Kopfschmerzen, bei denen eine Durchblutungsveränderung im Gehirn als Ursache der Kopfschmerzsensationen in Betracht gezogen wird, der Begriff vasomotorischer Kopfschmerz verwendet. Hergeleitet wird dieser schwammige, eher wenig aussagekräftige Begriff von vas={Blut}Gefäss und Motorik=Bewegung - also ein, durch eine Veränderung der Gehirngefässe im Sinne einer veränderten Regulation der Eng- und Weitstellung der Blutgefässe bedingter Kopfschmerz
Coffein wirkt auf auf Hirngefässe im Sinne einer Verengung der Hirngefässe ein, was bei entsprechend prädisponierten Menschen zu einer Blutdruckerhöhung, die mit Kopfschmerzen einhergehen kann, führen kann. <p>So sollten Sie bei weiter anhaltenden Kopfschmerzen auch eine internistische Ursache, z. B. eine versteckte, bislang nich erkannte Bluthochdruckkrankheit oder eine Schilddrüsenfunktionsstörung, die zwar eher unwahrscheinlich ist, da Sie hierfür keine weiteren Symptome nennen, einmal durch eine gründliche internistische Untersuchung ausschliessen lassen. <p>Also Alex, eine befriedigende Antwort auf Ihre berechtigte Frage nach der Ursache Ihrer Kopfschmerzen gestaltet sich sehr komplex. Wenn es Ihnen nicht gelingt, die Kopfschmerzen durch eine Veränderung Ihres Coffeingenusses und einer Modifizierung Ihrer sportlichen Aktivitäten - sich nicht bis zum Gehtnichtmehr auspowern, dafür vielleicht öfter und nicht so heavy bei jedem Mal - in den Griff zu bekommen, wären natürlich erst einmal der Hausarzt, dann ein Internist und evtl. ein Neurologe und/oder Orthopäde die ärztlichen Anlaufstellen, mit denen es Ihnen gelingen sollte, sich der Ursache Ihrer Kopfschmerzen zu nähern, um dann auf gezielte therapeutische Möglichkeiten zurückgreifen zu können. <p>Viel Erfolg <p>AS