Hallo meine Lieben! Ich bin eigentlich ein aufgewecktes junges Ding (24 Jahre) und hatte allerdings immer Angst vor Krankenhäusern wie wohl die meisten Leute. Trotzdem kam ich nach immer öfteren Beschwerden nicht mehr um eine Mandel-OP herum. Das war im Mai 98. Es verlief eigentlich alles ganz gut nur daß ich gleich nach der OP einen Druck auf dem Hals verspürte. Nach einer Woche wurde ich dann entlassen. Nach 3 Tagen bekam ich Nachblutungen als ich gerade alleine in meiner Wohnung war (ich wohne seit 2 Jahren alleine. Also mußte ich wieder in die Klinik. Die Nachtschwester und der Arzt versuchten dann meine Blutung zu stillen, doch mir lief das Blut den Hals hinunter. Allerdings mußte ich mich ganze 10 Stunden quälen bis Schichtwechsel war und ein anderer Arzt dann sagte sie würden mich sofort in den OP bringen da die Blutung wohl doch tiefer sitzen würde. Bingo- das hatte ich ja die ganze Nacht gesagt nur hat mir keiner so richtig geglaubt. Als ich dann auf dem OP-Tisch lag sagte mir der Narkosearzt, er müsse mich darauf hinweisen, daß ich jede Menge Blut im Magen hätte und somit könne es passieren, daß durch den Luftschlauch den er mir legen müsse Blut in die Lunge kommen könnte und ich dann nicht mehr aufwachen würde. Ich dachte in diesem Moment mein letztes Stündchen hätte geschlagen und ich würde meine Eltern, Freunde etc. nicht mehr sehen. Wenn ich jetzt noch darüber nachdenke wird es mir auch wieder schlecht und ich könnte heulen! Ich habe auch als ich dann aufgewacht bin es meiner Mutter erzählt und furchtbar geheult. Als ich dann nach 5 Tagen entlassen werden sollte war mir eigentlich nicht besonders wohl- da ich mich im Krankenhaus sicher fühlte. Also ging ich erst mal für 1 Woche zu meinen Eltern damit ich nicht alleine war. Nach 1 Woche sollte ich dann eine neue Arbeitsstelle antreten,da ich vor meiner OP bei meinem alten Arbeitgeber wegen Personalrationalisierung entlassen wurde. Zwischendurch war ich aber 3 Wochen bei einem Geschäft wo ich mich gar ncht wohl gefühlt hatte. Also ging ich nach meinem ersten Arbeitstag wieder in meine eigene Wohung nach Hause. Von dem Arbeitsplatz war ich schon nach dem 1. Arbeitstag nicht begeistert, da mich die Kolleginnen nicht besonders herzlich empfangen hatte. Am 2. Arbeitstag habe ich morgens nach 1 Tasse Kaffe plötzlich Schwindel, Übelkeit und eine fürchterliche Todesangst verspürt und vor allem Panik, weil ich alleine war (wie bei den Nachblutungen). Zu dieser Zeit tauchten diese Ängste umzukippen oder morgens nicht mehr aufzuwachen fast täglich auf. Ich habe oft geweint und hatte kein Vertrauen mehr zu meinem Körper. Außerdem hatte ich immer noch dieses Druckgefühl im Hals. Mit der Zeit rannte ich dann von Arzt zu Arzt um mich beruhigen zu lassen und während ich dort war fühlte ich mich sicher. Ich war beim Internisten der meinte es wäre alles wohl ein bißchen zu viel für mich gewesen und ich solle Vertrauen zu mir selbst finden. Ich hätte eine leichte Vergrößerung der Schilddrüse und Probleme mit der HWS. Er hat mich eingerenkt. Danach war es ein paar Tage besser. Im Geschäft fühlte ich mich täglich unwohler und nach Massagen, HNO- Untersuchung, EKG, Lungenfunktionstest (da ich meinte schlecht Luft zu kriegen) war ich total am Ende. Ich habe dann Bewerbungen geschreiben und nach 5 Monaten in dieser Firma dann auch kündigen können. Mein Arzt schrieb mich dann 4 Wochen bis zum Start in meiner jetzigen Firma krank, da ich das Mobbing meiner damaligen Kolleginnen nicht auch noch verkraften konnte. Jetzt fühle ich mich pudelwohl in meiner Firma, habe liebe Kollegen und auch seit 3 Monaten wieder eine feste Beziehung mit einem ganz lieben Mann. Allerdings kommt auch heute noch selten aber trotzdem noch solche Angstanfälle und ich versuche dann nur durch ruhiges Durchatmen mich zu beruhigen. Außerdem habe ich das Buch Ängste überwinden gelesen. Trotzdem habe ich jetzt noch für nächste Woche einen Termin beim Nervenarzt,
Probleme nach Mandel-OP!Bitte EXPERTE...
Kategorie: Neurologie » Expertenrat Neurologie | Expertenfrage
Antwort
Wenn ich so lese, was Sie nach der Mandeloperation alles an Ängsten und Beschwerden durchgemacht haben , kann ich sehr wohl verstehen, dass Sie eine lange Zeit benötigten, um mit dem Leben wieder besser zurerecht zu kommen. Um so mehr muß man anerkennen, wie Sie ohne fremde Hilfe wieder auf die Beine gekommen sind. Ihre Absicht jetzt einen Psychotherapeuten und Arzt für Psychiatrie aufzusuchen ist sicher sinnvoll. Wenn Sie im Erstgespräch das Gefühl bekommen, daß Sie zu dem Arzt oder der Ärztin Vertrauen haben können, ist die Wahrscheinlichkeit groß, daß Sie es schaffen mit den jetzt schon gebesserten Angstanfällen fertig zu werden. Falls Sie nach dem Erstgespräch noch Fragen haben sollten, rate ich Ihnen sich an unseren Experten für psychische Probleme zu wenden.
mfg
Dr.Hans-A.Haller
Antwort
Vielen Dank Dr. Haller- ich bin ja jetzt sogar ein bißchen stolz auf mich! Wenn Fragen auftauchen sollten werde ich mich gerne wieder an sie oder ihre Kollegen wenden!