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Prionen im Blut

Kategorie: Neurologie » Expertenrat Neurologie | Expertenfrage

31.03.2023 | 12:45 Uhr

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich habe eine Frage zu Prionen im Blut von unerkannten Trägern (variante Creutzfeld Jakob/BSE).

Es ist erwiesen, dass die Infektion über Blut erfolgen kann, also dass sich Erreger auch im menschlichen Blut befinden und dass auch in Deutschland nicht auszuschließen ist, dass es unerkannte Träger von Prionen gibt.

Es werden in diesem Forum häufig sehr viele Fragen bezüglich Blut „im Alltag“ gestellt, z.B. auch bei Verletzungen von Handwerkern in den eigenen vier Wänden. Hier heißt es in der Regel, dass man sich keine Sorgen bezüglich HIV und Hepatis B, C machen bräuchte, da die Erreger recht bald absterben würden und man sich daher nicht mehr infizieren könnte, sellbst wenn man noch mit diesem Blut in Berührung käme. Leider ist dieses bei Prionen aber nicht der Fall und über übliche Reinigung oder auch Desinfektion kann man die die Erreger auch nicht zerstören. Da ich selber leider eine für mich höchst beunruhigende Situation mit einem Monteur in der Wohnung hatte und hier u.a. Blut seinerseits in meinem Badezimmer verteilt wurde, würde ich gerne wissen, wie hoch hier die Gefahr ist, sich über kleinere Blutmengen – mit v CFJ zu infizieren. Würden hier recht geringe Mengen ausreichen z.B. durch kontaminierte Gegenstände und anschließendes Augenreiben oder ähnliches? Wie soll man mit dem möglichen Vorhandensein von Prionen in der eigenen Wohnung umgehen (diese sterben ja nicht ab)? Ich denke, gerade für Menschen, die Angst vor fremden Blut haben, ist diese Situation sehr schwer zu ertragen.

Da es bei HIV ja auch durch Bluttranfusionen zu Übertragungen kam, wurden hier auch gewisse Schutzmaßnahmen im Umgang mit fremden Blut empfohlen (kein Austauch von Zahnbürsten, Nagelscheren usw.) Gilt dieses auch für mögliche Prionen im Blut? Hierauf wird nie hingewiesen, weder beim Ohrlochstehen, tätowieren usw.. Oder wäre eine Ansteckung auf diesen Wegen grundsätzlich bei Prionen nicht möglich und falls nein - warum nicht?

Vielen Dank für Ihre Hilfe.

 

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Bisherige Antworten
Lifeline Gesundheitsteam
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02.04.2023, 07:52 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo,

nach aktuellem Stand des Wissens ist eine Übertragung zwischen Menschen außerhalb des medizinischen Bereiches (Bluttransfusion, Organtransplantation) bisher nicht beobachtet. Die höchste Gefahr der Übertragung besteht bei Kontakt mit dem betroffenen Gewebe (Gehirn). Dies ist jedoch äußerst unwahrscheinlich. Bei Butübertragungen müsste sich zunächst einmal im Blut ausreichend Prionen befinden, es konnte bisher nur eine Übertragung bei Blutspenden nachgewiesen werden.  Auch ist die Mehrheit der Menschen in Europa immun gegen "BSE" bzw. die neue Variante von Creutzfeld-Jakob sind. 

Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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