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Permanentes Muskelzucken am ganzen Körper

Kategorie: Neurologie » Expertenrat Neurologie | Expertenfrage

19.05.2025 | 19:35 Uhr

Liebes Experten Team,

 

Ich leide seit November letzten Jahres nach einer sehr stressigen Phase und arbeit unter permanentem Muskel Zucken. Zuerst fing es an den Augenlider an, abwechselnd bei beiden. Danach kamen noch die Nasenflügel, die Lippen und andere Körperteile dazu. 

Sogar der schließmuskel zuckt ab und an.

Ich habe kaum einen Tag an dem nicht irgendwas zuckt. 

Nach dem Duschen, Zucken immer sofort die Augenlider, auch wenn den ganzen Tag Ruhe war. 

Ich war schon bei der neurologin welche nur ein EEG gemacht hatte, welches komplett unauffällig war. 

Außerdem Zucken habe ich aber keine Schmerzen oder so. 

Ich habe große Angst vor ALS oder einer anderen tödlichen Krankheit. 

Mein Arzt sagt, das ist Stress Zucken und bei den gefährlichen Krankheiten zuckt es nicht täglich und innerhalb diesen Tages an wechselnden Stellen.

Was ist das denn?

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Bisherige Antworten
Lifeline Gesundheitsteam
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21.05.2025, 12:52 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo,

Wir können gut nachvollziehen, dass Sie das Muskelzucken, das an verschiedenen Stellen auftritt und wechselnd ist, sehr belastet. Hinzu kommt die Angst vor einer ernsten Erkrankung wie ALS, was die Situation zusätzlich erschwert. Aus der Ferne können wir Ihre Lage selbstverständlich nur eingeschränkt beurteilen, möchten Ihnen aber dennoch bestmöglich weiterhelfen. Dabei ist es sehr hilfreich, dass Sie Ihre Beschwerden so genau beschrieben haben.
Die geschilderten Symptome passen insgesamt eher zu einem sogenannten Faszikulieren, also zu harmlosen Muskelzuckungen, die häufig durch Stress, Erschöpfung oder eine Überlastung des Nervensystems verursacht werden. Das Muskelzucken entsteht durch eine erhöhte Erregbarkeit der Nerven, ausgelöst durch Stress. Da keine begleitenden Symptome wie Muskelschwäche, Gefühlsstörungen oder auffällige Reflexveränderungen vorliegen und das EEG unauffällig war, spricht dies deutlich für diese harmlose Ursache. Dass die Zuckungen an wechselnden Stellen und sehr häufig auftreten, ist zudem untypisch für eine Erkrankung wie ALS. Auch das Zucken des Schließmuskels ist in diesem Zusammenhang nicht ungewöhnlich.
Es kann in Ihrem Fall besonders hilfreich sein, den Stress zu reduzieren. Dafür eignen sich Entspannungstechniken, ausreichend Schlaf, eine ausgewogene Ernährung und gegebenenfalls die Einnahme von Magnesium. Sollten die Ängste oder die Belastung sehr groß sein, kann auch eine psychologische Unterstützung sinnvoll sein.
Falls sich weitere Symptome entwickeln sollten, wie zum Beispiel Muskelschwäche, Gefühlsstörungen oder Schmerzen, empfehlen wir Ihnen, möglichst zeitnah erneut einen Neurologen aufzusuchen. Versuchen Sie aber zunächst, mehr Ruhe in Ihren Alltag zu bringen. Wenn Sie dabei Unterstützung benötigen, können Sie sich gern an Ihren Hausarzt wenden.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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