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Mögliche Hirnatrophie

Kategorie: Neurologie » Expertenrat Neurologie | Expertenfrage

01.06.2021 | 16:09 Uhr

Guten Tag, 

 

Mein Name ist Thomas Klingenberg. Ich bin 26 Jahre und nehme seit mehreren Monaten atypische Neuroleptika. Ich nehme 300 MG/Quetiapin(100 mg retadiert/morgens 200 normal/abends). Ich habe im Internet feststellen können, dass Neuroleptika den Abbau von Hirnsubstanz beschleunigen können. 

Meine Fragen: 

1. Haben Atypische auch den Ausgang, dass mein Hirn schrumpft?

2. Von welchem Zeitraum x Dosis spricht man bei einer typischen Atrophie?

3. Hilft Hirnjogging oder ähnliches um dem Abbau entgegenzuwirken?

Vielen Dank für ihre Zeit und eine Antwort!

Mit freundlichen Grüßen 

Thomas K.


01.06.2021 16:58 – Beitrag von der Redaktion bearbeitet.

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Lifeline Gesundheitsteam
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03.06.2021, 11:07 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo Thomas K.,

dass Neuroleptika zu einer Gehirnatrophie führen, ist sicherlich richtig. Das wurde in Studien gezeigt und geilt als ziemlich gesichert. Der wahrscheinliche Hintergrund dazu ist, dass Neuroleptika ja gezielt in den Stoffwechsel des Gehirns eingreifen. Einige Nervenzellen des Gehirns bekommen also weniger Botenstoffe ab und werden deshalb weniger erregt. Dadurch bilden sie sich zurück. Werden sie dann irgendwann wieder stimuliert, z.B. nach Absetzen der Neuroleptika erholen sie sich wieder (darauf deuten auch Studien hin.).
Nimmt man diesen Mechanismus als Grundlage, kann man also keine feste Dosis oder einen Zeitraum angeben, der entscheidend ist, es ist eher vergleichbar mit Muskeln und Muskelwachstum: würde man einen Nerven zu einem Muskel blockieren, würde der Muskel sich auch zurückbilden, unabhängig davon, wie lange die Blockade anhält. Würde der Nerv wieder freigegeben, wächst der Muskel wieder. Beim Beispiel Muskel wäre die Auswirkung ziemlich klar.
Anders verhält es sich beim Gehirn, die Schlussfolgerungen, aus der Atrophie gibt es nicht. Weder kann gesagt werden, dass die Leistungsfähigkeit des Gehirns sinkt, noch, dass andere negative Auswirkungen daraus folgen. Es ist eher so, dass die Medikamente bestimmte Funktionen bestimmter Zellen übernehmen und die sich dann zurückbilden. Es besteht also eher kein Grund zur Sorge. Viel eher könnte man das so betrachten, dass dadurch ein Teil des Gehirns "resetet" werden kann, wodurch - abhängig vom Krankheitsbild und der Schwere der Erkrankung - erst eine Neuformierung und damit ein Beseitigung der ungewünschten Symptome möglichoder erleichtert werden kann. Bei einigen Krankheitsbilder ist das aber nicht möglich!
Hinjogging ist sicherlich immer sinnvoll und hilft dem Gehirn in seiner Plastizität. Es ist immer empfohlen. Der Atrophie wird es aber wohl eher nicht helfen, Daten dazu gibt es aber unseres Wissens nach nicht.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen dmit weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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