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Missempfindungen im Gesicht

Kategorie: Neurologie » Expertenrat Neurologie | Expertenfrage

26.08.2022 | 06:12 Uhr

Guten Morgen,

Schon seit langem habe ich verschiedene Missempfindungen im Gesicht. Oft auch mal an anderen Körperstellen, aber die im Gesicht sind am lästigsten. Ich bin leider auch ein Mensch, der dann Dr. Google befragt und laut diesem kann es nur MS sein oder eine andere schwerwiegende neurologische Erkrankung. Die Missempfindungen sind dann meistens an der Nase. Mal die Nasenspitze, mal Nasenflügel, auch mal unter dem Auge oder an der Wange. Es variiert. Äußert sich aber eigentlich immer durch ein unangenehmes kribbeln. Es folgt auch keine Taubheit oder ähnliches. Es kribbelt für ein paar Sekunden, dann verschwindet es kurz, dann kommt es wieder. Manchmal geht das ein paar Tage so, dann ist es ein paar Tage weg und taucht dann wieder auf. Das macht mir natürlich Angst. Und diese Angst ist wahrscheinlich nicht förderlich, da man aich dann fokussiert. Ich wüsste nur gerne, woher das kommen kann. Einen Termin beim Neurologen zu bekommen gestaltet sich hier auf dem Land als schwierig. Deshalb hoffe ich ,dass ich hier einen Rat finden kann und ich mich etwas beruhigen kann. Einen schönen Tag und viele Grüße 

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Lifeline Gesundheitsteam
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26.08.2022, 21:47 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo Lauli90,

seit wann tritt das denn auf und kommt es gleichzeitig auch zu anderen Auffälligkeiten? Stolpern Sie öfters?
Insgesamt scheint das aus unserer Sicht eher keine MS zu sein, das passt nicht so richtig, da ja immer oder zumindest meistens die gleichen Regionen betroffen sind. Das bedeutet, im Gehirn wäre dann immer die fast gleiche Region betroffen und das passt nicht zu einer MS.
Trotzdem wäre eine Abklärung beim Arzt sinnvoll. Vorerst kann vielleicht der Hausarzt schon erste Untersuchungen vornehmen, die die weitere Richtung vorgibt. Eine Bildgebung des Kopfes, also ein MRT könnte schon überlegt werden, wobei sich dabei wahrscheinlich nichts zeigen würde, Sie wären dadurch aber hoffentlich beruhigt und könnten sich wieder leichter ablenken.
Um was es sich handelt, können wir aus der Ferne nicht sagen. Suchen Sie dazu den Hausarzt auf. Es ist aber sehr wahrscheinlich keine MS.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen damit weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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26.08.2022, 22:38 Uhr
Kommentar

Vielen Dank für die schnelle Antwort. Ich würde fast behaupten, dass ich diese Symptome schon ein paar Jahre habe. Immer Mal für ein paar Tage, dann verschwindet es wieder, taucht dann wieder auf, oft auch an anderer Stelle. Ich kenne solche Missempfindungen auch in den Beinen oder an den Füßen. Neurologisch wurde ich aufgrund einer Aura Migräne schon einmal auf den Kopf gestellt. MRT, EEG, Lumpalpunktion. Alles ohne Befund, ist aber jetzt auch schon eine ganze Weile her. Vielleicht sollte man es doch nochmal abklären lassen. Ich sollte vielleicht auch erwähnen, dass ich aufgrund jahrelanger PC-Arbeit eine totale Fehlhaltung angenommen habe und sehr mit Nacken-und Schulterverspannungen zutun habe. Außerdem knrische ich mit den Zähnen in der Nacht, tagsüber presse ich in stressigen Situationen. Für Nachts habe ich eine Aufbissschiene. Stress spielt momentan auch wieder eine größere Rolle in meinem Leben. Ich will auch nicht verheimlchen, dass Hypochondrie schon seit meiner Kindheit eine Rolle spielt. Seit ich denken kann habe ich Angst, an einer schlimmen Krankheit zu leiden. Mich in Symptome reinzusteigern beherrsche ich in Perfektion. Ich war auch schon aufgrund einer Angststörung in Therapie. Habe das aber momentan ganz gut im Griff, bis auf die ständige Sorge zu erkranken. Daraus hat sich damals übrigens auch ein Tinnitus entwickelt, der auch nach wie vor noch präsent ist. Aber die meiste Zeit stört er mich nicht. Vielleicht sind das noch hilfreiche Informationen, die ich im ersten Post nicht erwähnt hatte. Viele Grüße 

Lifeline Gesundheitsteam
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27.08.2022, 16:16 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo Lauli90,

wenn die MS shcon mittels MRT abgeklärt wurde, sollte diesbezüglich keine weitere Untersuchung notwendig sein. Die MS definiert sich ja gerade dadurch, dass diese Läsionen im Verlauf den Ort wecheln und mehr werden. Wenn damals nichts zu sehen war, dann passt das nicht zu einer MS. 
Ansonsten kann man natürlich erwägen, ob das zu Stresssymptomen im Zusammenhang mit der Migräne mit Aura gehört. Dazu noch die Verspannungen, die einerseits den Stress verstärken können und gleichzeitig auch durch diesen verstärkt werden. Damit tritt auch ein Teufelskreis inkraft. 
Woher diese Missempfindungen jetzt letztlich kommen, können wir natürlich nicht sagen. Es mag sein, dass es hierzu ein körperliches Korrelat gibt, vielleicht sind sie aber auch nur psychisch bedingt. Entscheidend ist aber wahrscheinlich auch der Umgang damit. Sie können davon ausgehen, dass keine MS oder sonstige psychische Erkrankung dahinter steht. Auch geht von den Missempfindungen keine Gefahr aus, das heißt, Sie können Sie wohl getrost versuchen zu ignorieren. Wenn Sie ihnen weniger Aufmerksamkeit schenken, könnte das dazu führen, dass das allgemeine Stresslevel abnimmt. Das könnte die Symptomatik als Ganzes dann wieder bessern. 
Sprechen Sie darüber mit Ihrem Hausarzt. Eventuell könnte auch hier psychotherapeutische Unterstützung hilfreich sein. 

Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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