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Migräne? TIA? Schlaganfall? Was kann es sein?

Kategorie: Neurologie » Expertenrat Neurologie | Expertenfrage

29.03.2017 | 14:36 Uhr

Hallo liebe Experten,

ich möchte mich kurz vorstellen und Ihnen meinen Krankheitsverlauf schildern, bevor ich meine Fragen stelle:

Als Kind war ich immer anfälliger als andere Kinder, hatte alle Kinderkrankheiten die man sich nur vorstellen kann, war oft krank und Infektanfällig. Später kamen ungeklärte Ohnmachtsanfälle hinzu. Zudem diagnostizierte man mir Belastungsasthma, bekam auch ein Spray. Im Jugendalter kamen oftmals Herzbeschwerden hinzu, EKG´s waren oftmals auffällig, aber niemand wusste so wirklich was es war. Auch nach mehreren Krankenhausaufenthalten in Spezialkliniken wusste man nichts Genaueres. "Herzstolpern" hieß es. Gut. Ich fand mich irgendwann mit all dem ab. Bis Neujahr diesen Jahres.

Ich bin mittlerweile 29 Jahre alt und hatte Anfang des Jahres eine schöne, gemütliche Silvesterfeier. Am Silvesterabend bemerkte ich dann beim Abwasch einen Druck im Hinterkopf mit plötzlichem Schwindel bis zum Erbrechen. Nach einer kurzen Erholung, trat in dieser Nacht nichts mehr auf. Neujahrmorgen wachte ich mit sehr starken pulsierenden Nacken-, Hinterkopfschmerzen die bis ins Gesicht ausstrahlten auf. Da ich aufgrund eines Unfalls 2005 gebrochene Halswirbel hatte (die gut verheilt sind) und man mir ein "HWS-Syndrom" diagnostizierte, ging ich von diesem aus. Innerhalb kürzester Zeit verschlimmerten sich allerdings die Kopfschmerzen bis ins Unerträgliche, pulsierend, eher linksseitig. Ich erbrach ununterbrochen, was meinen Schmerz noch verschlimmerte. Es traten zudem noch starke Hals- und Schluckbeschwerden auf. Auch das Sprechen schmerzte. Mein Freund brachte mich in die Notaufnahme. Dort kam ich schwankenderweise an, wie besoffen (genau deshalb nahm man mich Neujahr wahrscheinlich auch nicht für voll). Man verabreichte mir Infusionen, die ich nicht vetrug. Ich musste diese abbrechen, da ich Zuckungen im Bein verspürte und einen Blutdruckabfall spürte, mit dem Gefühl, mein Herz habe aufgehört zu schlagen. Mein Freund rief die Schwester, die mich dann nach Hause entließ. Zuhause angekommen schlief ich tief und fest. Von Sonntagabend bis Dienstagmorgen durch!!!

Als ich Dienstagmorgen aufwachte und noch im Bett lag, spürte ich erneut einen Druck im Kopf mit plötzlichem Drehschwindel im Liegen und einem schwarzen Fleck auf dem linken Auge. Ich dachte an meinen Kreislauf und stand deshalb auf. Falsch gedacht. Dies verschlimmerte alles nur noch mehr und wandelte sich plötzlich wieder in einen Schwankschwindel, Orientierungslosigkeit, ich lief vor Türrahmen, musste mich schließlich wieder übergeben. Ich ging anschließned mit Mühe zum Hausarzt, der meine Koordiantionsprobleme sah und mich direkt ins Kraneknhaus einwies. Dort angekommen machte man einige Untersuchungen mit mir, u. a. auch ein MRT. Als ich in der Röhre lag, merkte ich, dass diese lange dauerte und wusste "jetzt habt ihr was gefunden".

Als ich vom MRT zurückkam sagte man mir, ich müsste stationär aufgenommen werden, da kleine schwarze Flecken im MRT zu sehen sind, die auf einen migränösen Hirninfarkt  hindeuten. Man machte anschließend einige Untersuchungen, schloss mich an Geräte, gab mir Infusionen, ASS etc. Die Beschwerden linderten sich, allerdings blieb der Druck im Hinterkopf noch bis Donnerstag (also 5 Tage lang).

Ein zweites MRT am Donnerstag fiel allerdings unauffällig aus. Zumindest keine akuten Flecken mit Korrelat zu finden

Bei einer EEG-Untersuchung stellte man ein persitierendes Foramen Ovale fest (PFO) und stellte die Diagnose "status migränosus" bzw. später dann Migräne ohne Aura und entließ mich.

Kardiologe, Neurologe, Hausarzt und Klinikärzte konnten mir nicht genau sagen was es gewesen ist, "´man ginge von Migräne aus". Auch die Berichte sind nicht klar für mich. Jeder sagt mir etwas anderes (aus Verlegenheit ?), dabei möchte ich lediglich Klarheit haben.

Hier nun meine Fragen:

1. Kann es Anfang des Jahres auch genauso gut ein kleiner (migränöser) Schlaganfall geqwesen sein ohne bleibende Schäden hinterlassen zu haben? Von meinen jetzigen Symptome abgesehen?

2. Sollte ich in meinem Fall einen Spezialisten aufsuchen, der sich genau mit meiner Porblematik auskennt; sprich PFO > Migräne/Schlaganfall?

3. Welchen Sport kann ich hiermit noch ausüben?

4. Was kann mir zukünftig alles passieren, wenn ich das PFO (Herzscheidewand) nicht schließen lasse? Auch aus neurologischer Sicht?

Über klare und direkte Antworten wäre ich Ihnen sehr dankbar.  

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Bisherige Antworten
Lifeline Gesundheitsteam
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02.04.2017, 14:05 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo Anika_B,

Ihr Fall ist sicherlich sehr komplex und so nur schwer ohne genaue Kenntnisse der Untersuchungsergebnisse aufzuarbeiten. Möglich ist hier vieles, angefangen von einer TIA, über eine Migräne oder einen Schlaganfall.

Das PFO ist sicherlich bei einem Herzultraschall gefunden worden und sollte kadriologisch abgeklärt werden. Die Frage nach dem Sport ist sicherlich hiernach klärbar. 

Ein PFO führt mitunter zu einer verminderten Herzleistund. Ein PFO erhöht das Schlaganfallrisiko, da das Blut normalerweise von der Lunge von kleinsten Thromben gereinigt wird. Bei einem PFO kann dieser Filter umgangen werden.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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12.10.2017, 14:15 Uhr
Kommentar

Vielen Dank für die Antwort.

Mittlerweile bin ich in der Uniklinik Münster vorstellig geworden und konnte zumindest einiges kardiologisch abklären lassen. Neurologisch werde ich von einer Neurologin betreut. Hier stehen weiterhin Migräne mit Aura, TIA und auch Schlaganfll ohne bleibende Schäden im Raum und werden in naher Zukunft noch mit einigen Untersuchungen abgeklärt.

Allerdings habe ich seit letzter Woche nun eine Epislkeritis, die mit Kortison behandelt wurde. Diese hat sich trotz Kostisontropfen verschlimmert und bestrifft nun beide Augen. Ich nehme nun höher dosierte Tropfen.

Allerdings steht nun eine autoimmune Erkrankung im Raum, die hinter dieser Entzündung stehen könnte. Im Laufe der letzten Jahre hatte ich ständig mit Entzündungen zu kämpfen: Blasen-, Nieren-, Rippenfell- und Mandelentzündungen (wurden im letzten Jahr entfernt, da chronisch). Meine aktuellen Blutwerte (Hausarzt) liegen alle im Normbereich, auch keine erhöhten Entzüdungswerte zu sehen.

Nun meine Frage: Kann hier trotz der Blutwerte eine rheumatoide Autoimmunerklrankung vorliegen? Der Weichteile? Und kann diese auch neurologische Ausfälle verursachen?

Vielen Dank im Voraus.

LG,

Anika

Lifeline Gesundheitsteam
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16.10.2017, 10:26 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo Anika, 

rheumatische Erkankungen sind mitunter sehr schwierig zu diagnostizieren. Blutwerte sind oftmals nicht eindeutig, negative Werte schließen eine Erkrankung nicht immer aus. Eine rheumatoide Erkrankung kann mit nahezu allen Symptomen einhergehen.

 

Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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