Avatar

MRT Bericht

Kategorie: Neurologie » Expertenrat Neurologie | Expertenfrage

16.03.2025 | 20:40 Uhr

Ich hatte vor ca. 3 Wochen eine starke Schwindelattacke (Schwankschwindel). Ich musste mich festhalten. seitdem habe ich vermehrt Kopfschmerzen, Übelkeit, Probleme mit der Konzentration, Schwindel. Allerdings leide ich an Fibromyalgie und habe solche Symptome auch so oft gehabt. Aber meine Ärztin (sie ist auch Internistin) hat sicherheitshslber ein MRT angeordnet. Folgendes steht im Bericht: Altersentsprechende Weite der inneren und äußeren Liquorräume. Regelrechte Mark-Rinden-Differenzierung. Einzelne unspezifische gliotische Veränderungen im Marklager bds., am ehesten mikrovaskulär bedingt. Unauffällige Darstellung der infratentoriellen Strukturen. Keine Diffusionsstörung. Keine ICB. Regelrechter Verlauf der Hiennerven bds. Meatus acusticus Internus frei. Nasennebenhöhlen und Mastoidzellen frei pneumatisiert.

Beurteilung: Mäßige mikrovaskuläre Encephalopathie. Sonst regelrechter Befund.

Ich habe jetzt etwas Sorge, da ich nachgelesen habe (im Netz) und da auch stand, dass es in Demenz führen könnte. Meine Ärztin war recht entspannt. Auch wenn sie es natürlich weiter beobachten und evtl. beurteilen lassen will. 

Was Denken Sie zu dem Befund?

Danke und herzliche Grüße 

 

Helfen Sie mit Ihrer Bewertung: Ja, dieses Thema ist hilfreich!

0
Bisherige Antworten
Lifeline Gesundheitsteam
Beitrag melden
27.03.2025, 09:59 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo,

Wir können Ihre Sorge sehr gut verstehen – gerade wenn man einen Schwindelanfall erlebt hat und dann im MRT ein Befund auftaucht, der zunächst beunruhigend klingt. Gleichzeitig möchten wir Sie beruhigen: Der MRT-Befund, wie er bei Ihnen beschrieben wurde, ist aus medizinischer Sicht nicht ungewöhnlich und ab einem bestimmten Alter nicht automatisch bedenklich.

Die unspezifischen gliotischen Veränderungen im Marklager, die als „mäßig ausgeprägte mikrovaskuläre Enzephalopathie“ bezeichnet werden, sind kleine Durchblutungsveränderungen im Gehirn, die häufig bei Menschen ab dem mittleren Lebensalter auftreten. Diese Veränderungen entstehen meist durch langjährige Belastung der kleinen Gefäße, zum Beispiel bei erhöhtem Blutdruck, Stoffwechselveränderungen oder einfach im Rahmen des natürlichen Alterungsprozesses.

Wichtig ist: Diese Veränderungen sind nicht gleichbedeutend mit einer Erkrankung wie Demenz. Sie können zwar in höherem Alter bei einem Teil der Menschen, die kognitive Einschränkungen entwickeln, häufiger auftreten, aber die Mehrheit der Menschen mit solchen Befunden bleibt geistig stabil und beschwerdefrei.

Dass Ihre Ärztin ruhig geblieben ist, zeigt, dass sie diese Veränderungen in den richtigen Zusammenhang einordnet – nämlich als altersentsprechend und nicht akut krankhaft. Auch der Rest des MRT ist vollkommen unauffällig: keine Entzündung, kein Tumor, keine Durchblutungsstörung, keine Hirnblutung, keine Nervenbeeinträchtigung.

Ihr Schwindel, die Kopfschmerzen und die Konzentrationsprobleme sind durch die MRT nicht erklärbar. 

Die mikrovaskuläre Enzephalopathie erfordert keine spezifische Behandlung, aber es ist sinnvoll, allgemein auf Gefäßgesundheit zu achten: Blutdruck gut einstellen, auf Blutzucker und Cholesterin achten, regelmäßig bewegen, nicht rauchen, ausreichend schlafen und das Gehirn geistig aktiv halten.

Es ist gut, dass Ihre Ärztin den Befund im Blick behalten will. Wiederholungen des MRTs sind in der Regel nur nötig, wenn sich die Symptome deutlich verändern oder neue Auffälligkeiten dazukommen.

Wir möchten Sie ermutigen, sich nicht von der Begrifflichkeit des Befundes verunsichern zu lassen. Es ist verständlich, dass das Wort „Enzephalopathie“ beunruhigend wirkt, aber in diesem Zusammenhang bedeutet es eher eine milde, häufige Alterserscheinung, die nicht automatisch in eine Erkrankung übergehen muss.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen und ein Stück Sorge nehmen – Ihr Lifeline Gesundheitsteam

Beitrag melden
28.03.2025, 00:18 Uhr
Kommentar

Vielen lieben Dank für die ausführliche Antwort. Das beruhigt mich doch sehr. Dje Symptome haben sich schon seit ca. 2 Tagen deutlich verbessert, so dass ich jetzt sicher bin, dass die Symptome von meiner Fibromyalgie herrühren. 

Lifeline Gesundheitsteam
Beitrag melden
heute, 12:01 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo,

Das freut uns sehr zu lesen. Machen Sie sich also keine unnötigen Sorgen. Bei weiteren Fragen sind wir natürlich gerne wieder für Sie da.

Bis dahin alles Gute - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

Diskussionsverlauf
Stellen Sie selbst eine Frage!

...an andere Nutzer der Lifeline-Community oder unsere Experten

Stichwortsuche in Fragen und Antworten

Durchstöbern Sie anhand der für Sie interessanten Begriffe aus Gesundheit und Medizin die Beiträge und Foren in der Lifeline-Community.

Übersicht: Expertenrat