Avatar

Kampf gegen Tavor

Kategorie: Neurologie » Expertenrat Neurologie | Expertenfrage

21.04.2021 | 20:52 Uhr

Guten Abend liebes Team,

Tavor habe ich vor 3 Jahren als Notfallmedikament verschrieben bekommen. Bis vor kurzem lag es nur im Schrank, zum Glück! Leider habe ich nun - bedingt durch Verstärkung meiner Angststörung über einen Zeitraum von 3 Wochen tägl. zur Tavor/1x1 mg gegriffen, weil es mir (vermeintlich) nicht nur gegen die Angst, sondern auch gegen meine körperlichen Beschwerden (Rücken) so angenehm und ohne jeglichen Nebenw. half.

In Bezug auf mögliche Abhängigkeit bin ich nun endlich aufgewacht und setzte es vor 5 Tagen aprupt ab. Seitdem habe ich mehrmals täglich Beschwerden (Schüttelfrost, Zittern, Muskelverspannungen). Ich weiß inzwischen, dass man das (kalt) nicht tun sollte, dachte aber, ich schaffe den Absprung noch und möchte es nun unbedingt durchziehen!!

1.Wie lange muss ich damit rechnen, dass diese Entzugserscheinungen bleiben? (Einnahmedauer 3 W.).

2. Die Neurologin kann ich zZ. nicht erreichen, mir wurde aber aus dem Umkreis geraten, wieder Insidon (Opipramol) einzunehmen, was ich mal als Langzeitmedikation bekam und bis Ende letzten Jahres (ohne jegliche Entzugserscheinungen!!!) nahm. Kann das wirklich etwas bringen?

VG, Miss-I

Helfen Sie mit Ihrer Bewertung: Ja, dieses Thema ist hilfreich!

0
Bisherige Antworten
Lifeline Gesundheitsteam
Beitrag melden
22.04.2021, 12:39 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo Miss-I,

wie lange die Entzungserscheinungen anhalten, ist leider recht individuell, allerdings sollten sie nach 3 Wochen noch nicht sehr stark ausgeprägt sein. Insofern können manche Symptome, wie z.B. die Verspannungen, auch eher unabhängig vom Tavorabsetzen aufgetreten sein und jetzt sozusagen unbehandelt vorliegen.
Wie empfehlen Ihnen deshalb, auch mit Ihrem Hasuarzt darüber zu sprechen, möglicherweise können andere Medikamente oder z.B. Magnesium die Symptome dämpfen.
Mit Ihrem Hausarzt sollten Sie auch das Opipramol besprechen, an sich ist es aber eine gute Idee. Es sollte aber eben nur in ärztlicher Rücksprache eingesetzt werden. Opipramol kann bei manchen der Symptome helfen.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

Beitrag melden
22.04.2021, 13:21 Uhr
Kommentar

Liebes Expertenteam, Vielen Dank für die hilfreiche Information. Ich hoffe es dann in 1 -2 Wochen überstanden zu haben. Die Muskelverspannungen sind eher überfallsartig, im Zusammenhang mit den anderen Begleiterscheinungen.

Opripamol nehme ich auch keineswegs ohne ärztliche Verordnung ein, bekomme es ja regelmäßig von der Neurologin verschrieben. Hatte es nur einige Zeit weggelassen.

VG, Miss-I

Lifeline Gesundheitsteam
Beitrag melden
22.04.2021, 13:26 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo Miss-I,

sehr gerne, wir drücken Ihnen auch die Daumen, dass Sie da bald durch sind.
Wir wollten Ihnen hier sicher keinen Vorwurf machen, müssen aber eben nur immer an den Behandler verweisen. Es ist ja sehr gut, dass Sie sich behandeln lassen und wir sind guter Dinge, dass wenigstens das Tavor bald "überstanden" ist.

Alles Gute - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

Beitrag melden
09.05.2021, 20:52 Uhr
Kommentar

Guten Abend,

Ich möchte noch kurz berichten, wie es weiterging. Das Zittern und der Schüttelfrost hielten ungefähr 5-6 Tage an, auch schlechte Träume hatte ich in diesen Tagen,  dann war es zum Glück vorbei und das Abhängigkeitsgefühl ist nicht mehr da!!

Nun hätte ich noch eine Frage. Verhält es sich mit dem Medikament so wie z.B. bei Alkohol? Ich meine, jemand, der getrunken hat, darf ja nie wieder einen Tropfen anrühren, wenn er trocken ist.  Ist das bei "Benzos" auch so? Oder kann mann es z.B. nach einem halben Jahr im Notfall als Einzeldosis wieder einnehmen, ohne gleich wieder abhängig zu sein?

Viele Grüße,  Miss-I

Lifeline Gesundheitsteam
Beitrag melden
09.05.2021, 21:49 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo Miss-I,

jeder Körper reagiert da ein bisschen anders, sodass wir da keine Pauschalaussage treffen können. 

Sprechen Sie den Fall bitte mit Ihrem behandelnden Arzt durch, der kennt Sie am besten! Nur wenn er Ihnen das ok gibt, dürfen Sie in Zukunft das Medikament erneut als Bedarfs- und Notfallmedikation einsetzen. Es kann jedoch sein, dass er Ihnen ein anderes Medikament verschreibt, damit sich Ihre Geschichte nicht wiederholen kann.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

Diskussionsverlauf
Stellen Sie selbst eine Frage!

...an andere Nutzer der Lifeline-Community oder unsere Experten

Stichwortsuche in Fragen und Antworten

Durchstöbern Sie anhand der für Sie interessanten Begriffe aus Gesundheit und Medizin die Beiträge und Foren in der Lifeline-Community.

Übersicht: Expertenrat
afgis-Qualitätslogo mit Ablauf 2024/05: Mit einem Klick auf das Logo öffnet sich ein neues Bildschirmfenster mit Informationen über FUNKE Digital GmbH und sein/ihr Internet-Angebot: https://www.lifeline.de/

Unser Angebot erfüllt die afgis-Transparenzkriterien.
Das afgis-Logo steht für hochwertige Gesundheitsinformationen im Internet.

Sie haben Lifeline zum Top-Gesundheitsportal gewählt

Sie haben Lifeline zum Top-Gesundheitsportal gewählt. Vielen Dank für Ihr Vertrauen.