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Jahrelange Abgeschlagenheit/Benommenheit, körperliche Schwäche

Kategorie: Neurologie » Expertenrat Neurologie | Expertenfrage

14.02.2021 | 17:34 Uhr

Hallo, 

ich habe ein langsm ernstes Anliegen.

Ich bin 26 Jahre alt und habe seit ca 6 Jahren ein bestimmtes Problem. Oder auch mehrere...

Damit ich meine Probleme genauer schildern kann, muss ich allerdings erstmal mit meiner Vorgeschichte beginnen.

(Kurz zusammengefasst)

Zu meiner Jugend: Bis zu meinem 9. Lebensjahr, hatte ich eine ganz normale körperliche Entwicklung. Ab dann begann ich schlagartig zuzunehmen. Innerhalb eines Jahres, nahm ich knapp 40 Kilogramm zu, sodass ich als ich 11-12 Jahre alt war, mehr als 100 Kilogramm wog, und somit stark Adipös war. Dies legte sich als ich 15 Jahre alt war wieder und ich nahm einige Kilogramm ab. Mit 16 kehrte es sich wieder um, sodass ich schließlich knapp 140 Kilogramm wog. Mit 17 reichte es mir dann und ich habe mich innerhalb von 3 Monaten um 30 Kilogramm heruntergehungert. Danach begann ich im Fitnesscenter Training zu machen und bin seit knapp 5 Jahren auf Normalgewicht. 

Was dies mit neurologischen Problemen auf sich hat, erkläre ich im weiteren. Ich vermute es hat alles zusammenhänge, da ich scheinbar heute Folgeschäden aus meiner Vergangenheit habe.

Die stark adipöse Phase mit 16, begann als ich in der Schule durch Mobbing damals einen "vermeintlichen" Burnout erlitten habe. Danach fiel ich in extrem schwere Depressionen, mit Suizidgedanken, und allem drum und dran. Diese führten sich einige Zeit weiter, bis ich nachdem ich körperlich abgenommen habe, schließlich vor Selbstbewusstsein strotzte. 

Zu meiner Kindheit: Ich wurde aufgrund von Verhaltensauffälligkeiten schon in meiner frühen Kindheit, mit Ritalin vollgestopft. (30 mg über den gesamten Grundschulzeitraum hinweg) Mir wurde ADS diagnostiziert und man versuchte mich mit diesem Medikament zu behandeln. Dieses zeigte jedoch nie Wirkung.

Zu meiner jetzigen Situation:

 

Ich lebe heute eigentlich glücklich mit meiner Partnerin in einem Haushalt und führe ein nach aussen normales Leben. Leider nur auf den ersten Blick. Denn ich habe folgende Probleme...

Zu den Symptomen:

Zunehmende Abgeschlagenheit,

Verwirrtheit

Extreme Vergesslichkeit

Körperliche Schwäche (Unterdurchschnittliche Kraft)

Konzentrationslosigkeit

Ständige Müdigkeit

Keine körperliche Ausdauer 

Und ein paar weitere...

 

Man könnte jetzt als Neurologe/Psychologe, auf eine klassische Depression schließen. Wenn es da nicht einen Haken gäbe, welcher mich heute ratlos und verzweifelt macht. 

 

Meine Depressionen, haben sich eigentlich seit Jahren erledigt. Phasenweise kamen sie wieder, jedoch kann ich mittlerweile gut damit umgehen. In meiner Jugend wurde ich dagegen behandelt, hatte stationäre Aufenthalte, etc.

 

Ich habe jetzt ein einziges Problem, welches von Zeit zu Zeit, immer extremer wird. Und zwar der Verlust meiner körperlichen Kraft. Diesen möchte ich folgt erklären:

Als ich damals 17 Jahre alt war, begann ich mit dem Muskelaufbautraining. Mittlerweile bin ich 10 Jahre dabei. Anfangs hatte ich die ersten beiden Jahre, extrem viel Kraft. Überdurchschnittliche Kraft, wie mein Trainer sagte, was nicht zuletzt auch an meiner massiven körperlichen Genetik liegt, die ich von meinem Vater geerbt habe. Ich habe in jungen Jahren schon ein durchschnittliches Trainingsgewicht, von über 100 Kilogramm gehabt. (Bankdrücken 150 Kilogramm, Rücken, Beine ebenso)

Mit den Jahren, hat dies aber abgenommen. Ich habe von Jahr zu Jahr weniger Gewicht geschafft, trotz richtiger Trainigsweise und nahezu perfekter Ernährung. Mittlerweile sind mehrere Fitnesstrainer ratlos, was mit meinem Körper los ist.

Ich machte mich damals auf den Weg zum Arzt. Nach jahrelangem hin und herschlängeln, zwischen Hausarzt/Orthopäde/Kardiologe und Neurologe, habe ich jetzt folgende Erkenntnis:

Ich bin wohl körperlich gesund und fit, und kein Arzt kann sich erklären, woher meine Probleme kommen... Ich bilde mir wohl alles wohl ein. (Laut den Ärzten)... Wenn da nicht das klitzekleine Problem wäre, dass ich aufgrund meiner verlangsamten Arbeitsweise, meiner Vergesslichkeit und Verpeiltheit, kaum noch in der Lage bin, meiner Arbeit hinterherzukommen. Ich habe in den letzten 4 Jahren ca. 3 unterschiedliche Berufe mit eigentlich niedrigen Anforderungen ausgeübt, und bin ich knapp 6 verschiedenen Unternehmen gewesen...

Alle 6 haben mich aufgrund meiner miserablen Leistung, gekündigt. Entweder arbeite ich zu langsam,(was daran liegt dass ich eine langsame Auffassungsgabe habe und mein Gehirn nicht so schnell zwischen den Arbeitsschritten hin und her schalten kann), oder aber mein Körper ist zu schwach um die nötige Last zu tragen, usw.

Leider ist es so dass diese Probleme von Jahr zu Jahr massiver werden und ich mittlerweile kaum noch arbeitsfähig bin. Ich weiss nicht mehr was ich tun soll, denn laut Blutbild/EEG/Kardio MRT und Gehirn MRT, soll ich ein gesunder Mensch sein...

Haben Sie in irgendeiner Art und Weise einen Ratschlag um was es sich handeln könnte, und an welche speziellen Ärzte ich mich wenden kann? Ich bin mit nämlich zu mehr als 100% sicher, dass dies nicht nur an Depressionen liegen kann. Ich kenne meinen Körper und weiss dass irgendetwas nicht stimmt. Es fühlt sich an, als ob mein Körper sich in einer schleichend degenerativen Phase befindet. 

Eins steht fest, es muss etwas passieren. Denn meine Lebensqualität, ist mittlerweile erheblich durch meine Problematik beeinträchtigt. 

Viele Grüße

Dominic

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Bisherige Antworten
Lifeline Gesundheitsteam
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21.02.2021, 10:20 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo Dominic,

leider ist das aus der Ferne natürlich sehr schwer zu beurteilen. Es ist uns leider auch nicht erlaubt, eine Diagnose zu stellen oder eine Therapieempfehlung auszusprechen. Trotzdem wollen wir uns gerne dazu äußern, haben aber noch selbst Fragen.
Welche Untersuchungen haben denn bereits stattgefunden? In der Blutentnahme wurde sicherlich auch die Schildddrüse untersucht, haben Sie hierzu genauere Werte?
Wenn sich körperlich so nichts finden lässt, ist natürlich die Psyche als Auslöser naheliegend, die Diagnose Depression haben Sie schon selbst benannt. Für eine Depression gibt es verschiedene Entstehungshypothesen und Theorien, wie etwa die der Neurotransmitter im Gehirn. Behandelt wird dann ja mit Medikamenten. Haben Sie das bereits versucht und hat das geholfen? Das zumindest für einen Teil der Symptomatik plausibel. Auf der anderen Seite kommt noch folgende Überlegung von unserer Seite dazu: bei der Behandlung von Depressionen sollte auch die Schilddrüse beachtet werden, Unterfunktionen können eine Depression stützen. Nicht-klinische Unterfunktionen sollten in der Behandlung auch berücksichtigt werden, das heißt, wenn der Schilddrüsenwert zwar erniedrigt ist, allerdings noch im Normbereich, kann man den Wert auf einen Wert im oberen Normbereich anheben und hat damit oft auch noch einen Effekt (Genaugenommen ist es so, dass ein HOHER Wert gesenkt wird, das soll jetzt aber nicht Ihr Problem sein, nur falls der Hausarzt fragt). Deswegen ist der Schilddrüsenwert sehr wichtig, vieles deutet ja auf eine Fehlfunktion bei Ihrer Schilddrüse hin.
Ansonsten ist es noch wichtig zu erwägen, welche neurologischen und bildgebenden Untersuchungen schon durchgeführt wurden. Gab es eine Nervenleitmessung und ein MRT des Schädels? Hier sollte auch überprüft werden, ob es Fehlfunktionen der Hirnanhangdrüse gibt. Das könnte den Hormonhaushalt auch stören.
Bezüglich Hormone: Ein Besuch bei einem Endokrinologen könnte auch noch hilfreich sein. Ein hormonelles Problem - auf welcher Achse auch immer - sollte auch untersucht werden.

Wir hoffen, wir konnten damit etwas weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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