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Frage wegen starker Aneurysma-Angst

Kategorie: Neurologie » Expertenrat Neurologie | Expertenfrage an Andreas Gill

07.11.2012 | 19:58 Uhr

Hallo

Ich schreibe hnen da ich mir gerade nicht anders zu helfen weiß.
Ich bin 30 Jahre alt und habe seit ca. fünf Wochen Kreislauf und Schwindelprobleme, besonders wenn ich in Bewegung bin.
Es ist ein Gefühl weit weg zu sein und meine Hände werden eiskalt und meine Beine schwer. Manchmal hatte ich auch in Ruhephasen ein Pfeifen im Ohr mit Ohnmachtsanfall.
Seit einigen Tagen ist eine ziemlich ausgeprägte Angststörung dazugekommen. Ich habe rasende Angst davor an einem Aneurysma erkrankt zu sein, da ich dazu manchmal stechene Kopfschmerzen habe und ab und an leichte weiße Punkte vor den Augen sehe.
Ich wurde am Herzen bereits gründlich untersucht und die Ärzte konnten nichts finden.
Meine Hausärztin meint meine Symptome seinen höchstwahrscheinlich psychosomatisch, was ich mir auch vorstellen kann, da ich schon Jahre zuvor immerwieder an Ängsten erkrankt bin, (Ich habe auch vor demnächst wieder eine Therapie zu beginnen) dennoch bin ich mir sehr unsicher ob es nicht doch etwas körperliches ist.

Nun komme ich zu meiner eigendlichen Frage.
Können solche leichten stechenden Kopfschmerzen, Schwindel und weiße, aufblitzende
Punke ein Symptom von einem Hirnaneurysma sein? Oder ist es auch möglich dass es psychisch bedingt ist? Darüber hab ich nämlich noch nicht mit meiner Hausärztin gesprochen, da diese Symptome erst seit neuestem dazu gekommen sind. Ich habe in 3 Wochen einen Termin beim Neurologen, aber ich halte es bis dahin nicht aus mit der Angst, daher bitte ich sie um Antwort, ob ich mich vieleicht etwas beruhigen kann und ein Aneurysma sich eigendlich ganz anders ankündigt, oder ob es Anzeichen sein könnten.
(Ich bin seit ca. 7 Jahren Nichtraucherin habe aber in der Vergangenheit öfters ziemlich viel Alkohol getrunen. Aber seit ca. 2 Jahren habe ich das abgestellt.)

ich bitte sie um eine schnelle Antwort
vielen Dank und viele Grüße
baumkind

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08.11.2012, 11:57 Uhr
Antwort

Hallo Baumkind,

zunächst eine beruhigende Statistik für Sie: nur 1-5% der Deutschen erkranken an einem Hirnaneurysma und bei einem geringen Anteil der betroffenen führt das überhaput zu Symptomen. Die Chance, dass Sie betroffen sind, ist dementsprechend gering.

Die von Ihnen geschilderten Symptome passen zwar durchaus zu einer Durchblutungsstörung im Gehirn, aber müssen nicht unbedingt für ein Aneurysma stehen. Vielmehr können Blutdruckschwankungen dahinterstecken, die sich auch auf das Ohr auswirken könnten und den Schwindel erklären.

Lesen Sie sich auch unseren Beitrag zum M. Menier durch - vielleicht erkennen Sie sich hier wieder:
http://www.lifeline.de/krankheiten/Drehschwindel-Morbus-Meniere-id51030.html

Pfeift es auch im Ohr? -- http://www.lifeline.de/themenspecials/schwerhoerigkeit/tinnitus_und_hoersturz/tinnitus/Tinnitus-Ursachen-id33449.html

Blitze im Auge sollten auch vom Augenarzt abgeklärt werden, da es auch hier zu Gefäßverschlüssen kommen kann.

Die organischen Ursachen wären vielfältig, kommen aber zum Glück nur selten vor.

Der Rat: kontaktieren Sie den Neurologen und schildern Sie die neu dazugekommenen Symptome so wie hier im Posting. In der Praxis wird dann beurteilt werden, wie akut dies zu bewerten ist und ob ihr Termin vorgezogen werden soll, kann oder sogar muss. Ist dies dort nicht möglich sollten Sie auf jeden Fall zum Hausarzt gehen, denn jetzt gibt es mehr Anhaltspunkte und Hinweise, die zur Diagnosefindung führen können.

Außerdem: Blutdruck einfach mal kurz in der Apotheke messen lassen - dort erhalten Sie auch weitere Ratschläge anhand der Messwerte und können durch einen guten Wert auch schnell Beruhigung finden.

Alles Gute!
AG

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08.11.2012, 14:26 Uhr
Kommentar

Hallo Herr Gill

Vielen Dank für ihre schnelle und ausführliche Antwort.
Sie hat mich schon mal etwas beruhigt.
Ich werde mich morgen mit meinem Neurologen in Verbindung setzten und versuchen den Termin vorzuschieben.
Ein kurze Frage aber hätte ich noch zu Aneurysmen. Meine Kopfschmerzen treten an verschiedenen Stellen im Kopf auf. Mal links und mal rechts, mal im Hinterkopf und mal in der Schläfe. Liege ich mit der Vermutung richtig, dass solche Schmerzen dann eher weniger von einem Aneurysma kommen können, da dieses ja nur an einer Stelle liegen würde?

Ich danke ihnen
viele Grüße
baumkind

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08.11.2012, 14:36 Uhr
Kommentar

Ohne MRT natürlich ohne Eiweiß, aber ich teile Ihr Vermutung und würde derzeit auch nicht von einem Aneurysma ausgehen.

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