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Eingeschränkte Orgasmus-Fähigkeit wegen Psychopharmaka?

Kategorie: Neurologie » Expertenrat Neurologie | Expertenfrage

04.04.2025 | 20:32 Uhr

Ich (w,29) nehme seit ich ca.16 bin verschiedene Psychopharmaka gegen eine Zwangsneurose und Ängste. Seit einigen Jahren nehme ich nun Quetiapin und Aripiprazol und seit einem Jahr ungefähr reduziere ich.
Meine jahrelange Dosis war: 300mg Quetiapin morgens, 300mg Quetiapin zur Nacht und 10mg Aripiprazol morgens. Jetzt nehme ich nur noch 50mg Quetiapin morgens und 150mg Quetiapin zur Nacht. Die Aripiprazol-Dosis ist gleich geblieben.

Meine Frage: Kann es sein, dass die Medikamente etwas in meinem Gehirn "kaputt" gemacht haben, was meine Fähigkeit betrifft, Orgasmen zu haben, sodass ich nie wirklich Freude am GV haben kann? Kann es andernfalls auch eine angeborene physische Ursache haben, vlt weniger Nervenenden in den erregbaren Bereichen? Oder kann es einfach an einem überbelasteten Nervensystem liegen, weil ich eigentlich immer sehr angespannt/gestresst bin und mental schlecht runterkomme?
Was könnte ich machen, wenn es NICHT körperlich ist?
Soll ich einfach erstmal weiter die Medi-Dosis reduzieren und schauen, wie sich alles weiter entwickelt?
Oder gibt es ärztliche Methoden, besser herauszufinden, was die Ursache sein könnte/n..?
Danke schon einmal für Hilfe!

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Bisherige Antworten
Lifeline Gesundheitsteam
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10.04.2025, 13:22 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo,

Das klingt in der Tat belastend. Wir können die Situation aus der Ferne natürlich nur eingeschränkt beurteilen, möchten jedoch einige allgemeine Überlegungen dazu anstellen.

Quetiapin und Aripiprazol gehören zu den sogenannten atypischen Antipsychotika, die in seltenen Fällen Nebenwirkungen haben können, die das sexuelle Erleben beeinflussen. Die von Ihnen geschilderte Symptomatik ist in der Tat eine mögliche Nebenwirkung dieser Medikamente. Es wäre vorstellbar, dass eine weitere Dosisreduzierung einen positiven Einfluss auf Ihr sexuelles Erleben haben könnte. Allerdings kann es einige Zeit dauern, bis sich diese Wirkung zeigt.

Neben den medikamentösen Ursachen kommen auch psychische Faktoren, wie etwa erhöhte Anspannung und Stress, als mögliche Ursachen in Betracht. Um dies besser einordnen zu können, wäre es sinnvoll, die aktuelle Situation mit der Zeit vor der Medikamenteneinnahme zu vergleichen. Da dies aufgrund der langen Einnahmedauer schwer zu beurteilen sein könnte, lässt sich nicht mit Sicherheit sagen, wie stark dieser Faktor eine Rolle spielt.

Ob die Ursache nun hauptsächlich psychisch oder auch körperlich bedingt ist, etwa durch eine reduzierte Sensibilität, lässt sich ohne weitergehende Untersuchung nicht abschließend klären. Es wäre daher ratsam, die Medikamentendosis weiter zu reduzieren, wenn dies möglich ist, und dies in enger Absprache mit Ihrem behandelnden Arzt zu tun. Zusätzlich könnte psychologische oder psychotherapeutische Unterstützung hilfreich sein, um Ihre Entspannungsfähigkeit zu fördern und Stress abzubauen.

Wahrscheinlich ist Ihr eigenes Gefühl der wichtigste Anhaltspunkt für eine genauere Einschätzung. Welche Eindrücke haben Sie selbst, und was glauben Sie, spielt eine Rolle? Diese Gedanken sollten Sie mit Ihrem Arzt besprechen. Falls Sie eine körperliche Ursache vermuten, könnte es sinnvoll sein, einen Spezialisten, wie einen Neurologen, zu Rate zu ziehen, der gegebenenfalls weitere Untersuchungen durchführen kann.

Grundsätzlich sollte jedoch nicht davon ausgegangen werden, dass irreparable Schäden entstanden sind. Dies ist insgesamt eher unwahrscheinlich, und eine solche Annahme könnte zusätzlichen Druck aufbauen.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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10.04.2025, 14:07 Uhr
Kommentar

Danke für die Antwort, ich werde erst einmal weiter die Dosis reduzieren (es ist ärztlich abgesprochen).

 

Lifeline Gesundheitsteam
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13.04.2025, 11:00 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Sehr gerne,

Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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