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Benzo/Tavorentzug und Epilepsie

Kategorie: Neurologie » Expertenrat Neurologie | Expertenfrage

24.04.2019 | 23:20 Uhr

Sehr geehrte Damen und Herren, 

Aufgrund einer sich verschlechternden Epilepsie habe ich letztes Jahr mehrmals und regelmäßig Tavor eingenommen, was im Juli zu einem Entzug sowie einer Neueinstellung stationär führte.

Die Neueinstellung bestand aus der Erhöhung meiner Lamotrigindosis.  Ich hatte darauf keine Anfälle--doch  nach zwei Wochen traten wieder welche auf. Der nächste Versuch bestand aus Fycompa/perampanel: Auch hier hatte ich direkt nach der ersten Einnahme, 2mg (obwohl eigentlich erst 4mg wirken sollten), keine Anfälle mehr. Doch nach zwei Wochen traten wieder welche auf, und dies ging nach einer erneuten Erhöhung mehrere Monate so weiter. Fast auf den Tag genau musste ich alle zwei Wochen erhöhen, bis ich aktuell bei 20mg bin (empfohlene Maximaldosis ist 12mg).aktuell nehme ich Briviact - und dabei passiert auf den Tag genau nach zwei Wochen das gleiche. Mittlerweile bin ich bei 400mg,regulär empfohlen maximal 200mg. Mehrere Gründe bin ich durchgegangen, jedoch gibt es keine genaue Erklärung.

Mittlerweile muss ich an den Benzo-Entzug denken. Kann es sein, daß trotz einem erfolgreichem Entzug das Schema, nach dem Benzodiazepine funktionieren, sich auf die normalen, anderen Antiepileptika übertragen hat? Dass ich sozusagen immer einen neuen Schub, "Kick", benötige, dass der Wirkstoff von Lamotrigin/Fycompa und Brivact überhaupt greift?Weil die Medikamente ja doch wirken, aber immer zeitlich begrenzt. 

Eine etwas spezieller Frage, aber vielleicht können Sie mir ja einen Tipp geben. 

 

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Bisherige Antworten
Lifeline Gesundheitsteam
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25.04.2019, 21:50 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo,

an sich scheint es sich bei Ihrer epilepsie offensichtlich um eine sehr schwer einzustellende zu handeln. Deswegen sollten auf jeden Fall Spezialisten zu Rate gezogen werden.
Der von Ihnen beschriebene Effekt, dass der Entzug der Benzodiazepine zu einer Gewöhnung an die Phasenprophylaktika führt, ist wissenschaftlich unseres Wissens nach nicht beschrieben worden.
Es kann aber tatsächlich ein Art Gewöhnungseffekt auftreten. Wir empfehlen Ihnen deshalb, zusätzlich zu einer neurologischen Spezialklinik auch eine Psychiatrische Station aufzusuchen, um auch eine psychiatrische Diagnostik vorzunehmen. Es kann tatsächlich durch häufige Anfälle dazu kommen, dass diese nicht nur als epileptische, sondern auch als sog. "dissoziative" auftreten. Dann wäre auch eine psychiatrische Behandlung notwendig. Das heißt nicht, dass Sie die Anfälle "spielen". Zu untersuchen, ob auch eine weitere Diagnostik weiterhilft, ist sicherlich sinnvoll.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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