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Bandscheibenvorfall und Ischiasschmerzen

Kategorie: Neurologie » Expertenrat Neurologie | Expertenfrage

07.09.2021 | 20:06 Uhr

Guten Abend,

Bei mir würde vor vier Wochen ein Bandscheibenvorfall zwischen dem 4. und 5. Lebdenwirbel diagnostiziert. Die Schmerzen strahlen am Ischiasnerv entlang bis zum Unterschenkel.

Bisher bekomme ich Ibuprofen und Physiotherapie.

Die anfänglichen sehr starken Schmerzen im Bein, bei denen ich nicht mal auftreten konnte, sind zum Glück weg, jedoch stagniert der Zustand momentan. Im Ruhezustand ist es ganz ok, doch wenn ich gehe ist der Ischiasschmerz weiterhin sehr vorherrschend.

Mal ist er im Gesäß, mal in der Hüfte, mal im Unterschenkel.

Die Physiotherapeutin hat festgestellt, dass meine Muskulatur extrem hart ist. 

Der Arzt erwähnte auch die Möglichkeit von nuskelentspannenden Medikamenten.

Meine Frage ist nun ob es normal ist, dass sich die Beschwerden nach einem Bandscheibenvorfall so lange halten? Und ob muskelentspannende Medikamente auch dazu beitragen könnten eine Reizblase zu beruhigen? Darunter leide ich schon seit ca zwei Jahren und nehme seitdem Spasmex 30 ng.

Generell ist mein Problem eine hohe innere Anspannung zu haben und ich habe auch eine Hypertonie.

 

Vielen Dank und freundliche Grüße 

Sunny  

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Bisherige Antworten
Lifeline Gesundheitsteam
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09.09.2021, 20:15 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo,

es dauert mehrere Wochen, bis sich ein Bandscheibenvorfall zurückbildet, manchmal können auch Rest übrig bleiben. Das wichtigste ist, dass keine Lähmung im Bereich des Beines auftritt. 

Therapeutisch kann auch versucht werden, eine Infiltration im Bereich des Vorfalls durchzuführen, Cortison kann helfen, die Schwellung in diesem Bereich zu reduzieren. 

Muskelrelaxantien können additiv zu normalen Schmerzmittel gegeben werden. Ein Einfluss auf eine Reizblase ist uns nicht bekannt.

Im Rahmen der Physiotherapie sollten auch Übungen zur eigenständigen Dehnung und Rumpfstabilisierung erlernt werden. 

Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

 

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09.09.2021, 22:19 Uhr
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Liebes Gesundheitsteam,

Vielen Dank für Ihre Antwort.

Ich habe heute vom HausArzt ein Mittel zur Muskelentspannung zusätzlich zum Schmerzmittel verschrieben bekommen und schaue jetzt wie sich die Schmerzen damit entwickeln.

Gibt es denn eine ungefähre Zeitangabe, in der sich ein Bandscheibenvorfall zurückbilden sollte oder kann es auch sein, dass Teile davon chronisch zurückbleiben?

Ich mache mir etwas Sorgen, da der Vorfall nun schon ca sieben Wochen zurück liegt. Die extrem heftigen Schmerzen, bei denen ich nicht mal auftreten konnte, sind besser geworden nach den ersten drei Wochen. Doch momentan habe ich das Gefühl, dass die Situation etwas stagniert. An einigen Tagen kann ich etwas spazieren gehen, doch an anderen Tagen fällt alles schwer.

Vielleicht ist das ja auch der normale Verlauf.

Habe vor Kurzem auch mal gehört, dass auch CBD Tropfen bei einigen Menschen bei Ischiasnerv Schmerzen helfen können?

Vielen Dank und liebe Grüße Sunny 

G

 

Lifeline Gesundheitsteam
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12.09.2021, 19:35 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo,

ein Bandscheibenvorfall kann durchaus 6-8 Wochen brauchen, sich zurückzubilden, es ist aber auch immer möglich, dass ein kleiner Rest verbleibt. Dieser muss keine Beschwerden verursachen. Bezüglich CBD Tropfen gibt es keine Daten. 

Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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13.09.2021, 08:21 Uhr
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Vielen Dank für Ihre Antwort.

Es wurde eine Lumboischialgie diagnostiziert. Die eigentlichen Rückenschnerzen sind nach nunmehr ca zwei Monaten erträglich, jedoch bleibt dieser sehr quälende Ischiasschmerz, der je nach Bewegung durch das komplette Bein reißt. 

Ist es auch normal, dass diese Beschwerden so lange anhalten und ist es bei dieser Art von Nervenschmerz besser sich zu schonen oder zu bewegen? Auch in Bezug auf Wärme oder Kälte probiere ich noch aus. 

Ich habe langsam Angst, dass es chronisch werden könnte. 

Vielen Dank und freundliche Grüße 

Sunny 

 

 

 

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14.09.2021, 08:05 Uhr
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Liebes Expertenteam,

Im Anhang füge ich Ihnen noch das Ergebnis vom MRT Bericht bei. Da man sowas als Laie so schwierig verstehen kann, wäre ich Ihnen sehr dankbar für eine Übersetzung und was das bedeutet. Dauert so ein Bandscheibenvorfall mit Sequester länger als ein normaler Bandscheibenvorfall? Mache mir etwas Sorgen, ob ich damit wieder fit für den Beruf werden kann, da ich Lehrerin bin. Hat Stress darauf auch eine Auswirkung? Herzlichen Dank und liebe Grüße! Sunny 

1. In der Etage LWK 4/ LWK 5 zeigt sich eine in die linke Wurzeltasche L5 sequstrierter Bandscheibenprolaps 2. Im Segment LWK 5/S1 zeigt sich eine breitbasige Bandscheibenprotrusion, wodurch der vordere Equiduralraum aufgebraucht wird und den Duralsack leicht perlotriert. Eine Nervenwurzelkompression oder Neurofomamenstenose resultiert daraus nicht. Rechts paragsagittal zeigt sich im Bandscheibenfach eine beginnende Osreochondrose Typ Modic 1. 3. S- förmige Rotationsskoliose der Wirbelsäule mit linkskonfexer Seitenausbiegung im thorakolumbalen Übergangsbereich (Cobbschen Winkel ca 2,5 Grad, Scheitelpunkt im Bandscheibenfach BWK 12/S1) Großbogiger rechtskonfexer Gegenscgwung der oberen / mittleren Lendenwirbelsäule mit einem Cobbschen Winkel von ca 4 Grad und Scheitelwirbel LWK 3. Die Signalgebung der paravertebralen Weichteile ist unauffällig einschließlich der ISG.

Lifeline Gesundheitsteam
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16.09.2021, 09:22 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo,

wann wurde das MRT denn gemacht? Der Befund liest sich so, dass keine Nervenwurzel berührt wird. Erst das Bedrängen von Nerven verursacht die Schmerzen. Wurde denn der Nerv bereits angespritzt?

Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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16.09.2021, 09:30 Uhr
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Guten Morgen, 

Das MRT wurde vor einem Monat am 4.08. 

Der Radiologe sagte mir, der Bandscheibenvorfall würde genau auf den Nerv drücken. Ich fand es auch seltsam, dass in der Beschreibung nichts davon steht, aber so waren seine Worte.

Jedoch sind die Schmerzen im Bein angefangen vom Po das Bein entlang oft sehr stark. 

Manchmal wenn ich mich drehe oder aufstehe ist es ein stark reißender Schmerz. 

Da man mir von den Spritzen abgeraten hat, bekomme ich momentan nur Ibuprofen, Novalgin und Physiotherapie.

 

Bedeutet der Begriff Sequester, dass es ein größter Schaden ist und die Heilung deshalb länger dauert? Oder könnten die Schmerzen eine andere Ursache haben? 

Bienen Dank für Ihre Hilfe!

Sunny

 

 

Lifeline Gesundheitsteam
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16.09.2021, 09:41 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo,

bei einem Sequester ist Banscheibenmaterial aus der Banscheibe ausgetreten. Therapeutisch kann entweder zugewartet werden, bis sich der Sequester zurückbildet, gegen die Schmerzen kann die bereits oben erwähnte Infiltration erfolgen oder im Rahmen einer Operation kann der Sequester entfernt werden. Je nach Lage wird dies mikrochirurgisch mit dem Mikroskop oder endoskopisch durchgeführt. 

Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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16.09.2021, 09:53 Uhr
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Liebes Gesundheitsteam,

Vielen Dank für Ihre Antwort. Nur noch eine letzte Frage:

Wie lange dauert es denn im Durchschnitt ca bis sich ein Sequester zurück bildet und kann man etwas machen außer Physiotherapie was den Abbauprozess fördert?

GehDanke und freundliche Grüße 

Sunny 

 

 

Lifeline Gesundheitsteam
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16.09.2021, 10:41 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo,

dies kann Monate dauern. Eine fördernde Maßnahme gibt es nicht. Die Phsysiotherapie soll vor allem die Rumpfstabilisierung fördern und die schmerzhaften Muskeln entspannen. 

Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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16.09.2021, 10:50 Uhr
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Hallo. 

Ich danke Ihnen sehr für Ihre Antwort und Ihre Erklärungen. Es hat mir sehr geholfen.

Freundliche Grüße und Ihnen noch einen schönen Tag!

Sunny

Lifeline Gesundheitsteam
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16.09.2021, 11:40 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo,

sehr gerne, dafür sind wir ja da.

Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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