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Leukopenie

Kategorie: Innere Medizin » Expertenrat Leukämie | Expertenfrage

16.02.2025 | 16:36 Uhr

Ich schreibe ihnen, da ich mir Sorgen um meinen Mann mache. 
2021 nach einer Grippe, wurde eine großes Blutbild bei ihm gemacht, wo die Leukozyten bei 3,8 lagen, einen Monat später bei einer Kontrolle 3.3.

Nun im Dezember 2024 nach einer Grippe und Antibiotika würde erneut getestet, jetzt lag der Wert bei 2.3. Die Hausärztin hat hat ihn an einen Hämatologen überwiesen, der am 27.2 eine Knochenmarkuntersuchung vornehmen will.

Mein Mann ist die letzten Jahr schon vermehrt krank und müde, bisher dachten wir immer, dass dies seit COVID so sei. 

Die Große Angst des Krebses schwingt über mir, er sieht das eher gelassen.

Der Hämatologe meinte, er gehe nicht davon aus. Da der Verlauf zu langsam wäre.

Ich bin gar nicht sicher wo meine Gedanken hin sollen. Einerseits frage ich mich, ob diese Ergebisse immer repräsentativ sind, wenn das Labor immer nach ein Grippe getestet hat, andererseits, macht mich der Gedanke an Leukämie wahnsinnig.

Auch dachte ich immer, dass bei Leukämie die Leukozyten erhöht sind?

Alle anderen Paramter im Blut war ok, getestet auf die üblichen Infekte, keine Mangelerscheinung. 

Rotes Blutbild ok. Nur Leukozyten Und neutrozyten zu niedrig.

 

In seiner Familie gab es bisher keine Krankheiten diesbezüglich und er ist 36 Jahre alt. Haben sie hier ein Feedback für mich?

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Bisherige Antworten
Lifeline Gesundheitsteam
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23.02.2025, 17:04 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo,

wir verstehen sehr gut, dass Sie sich Sorgen um Ihren Mann machen. Unklare Blutwerte, insbesondere eine niedrige Leukozytenzahl, können beunruhigend sein – gleichzeitig gibt es viele mögliche Ursachen, die nicht auf eine schwerwiegende Erkrankung hindeuten müssen.

1. Können Infektionen die Leukozytenwerte beeinflussen?

Ja, definitiv. Nach Infektionen – insbesondere nach Virusinfektionen wie Grippe oder COVID-19 – kann es zu einer vorübergehenden Absenkung der Leukozyten kommen. Dies nennt man eine postvirale Leukopenie, die sich oft nach einigen Wochen oder Monaten wieder normalisiert.

  • In allen Fällen, in denen der Wert gemessen wurde, war Ihr Mann gerade erst nach einer Infektion oder Antibiotikabehandlung, was die Werte beeinflusst haben könnte.
  • Eine einmalige oder sogar mehrmalige niedrige Leukozytenzahl bedeutet nicht automatisch eine ernsthafte Erkrankung.

2. Ist Leukämie wahrscheinlich?

Bei Leukämie sind die Leukozyten häufig stark erhöht, nicht erniedrigt. Eine niedrige Leukozytenzahl kann bei bestimmten Leukämieformen vorkommen, aber meist in Verbindung mit anderen auffälligen Blutwerten (z. B. auch niedrigen roten Blutkörperchen und Thrombozyten).

Da das rote Blutbild und andere Blutwerte unauffällig sind, ist das kein typisches Bild für eine Leukämie.

Der Hämatologe sieht keinen akuten Verdacht und ordnet die Knochenmarkuntersuchung eher als abklärende Maßnahme an.

3. Weitere mögliche Ursachen für die niedrigen Leukozyten:

Neben viralen Infekten gibt es viele harmlose Gründe, warum die Leukozyten niedrig sein können:

Genetisch bedingte leichte Leukopenie (manche Menschen haben von Natur aus eine niedrige Leukozytenzahl). Stress oder chronische Erschöpfung (auch anhaltende Müdigkeit kann dazu beitragen). Langsame Regeneration nach Infekten – das Immunsystem braucht Zeit, sich zu erholen. Medikamente oder andere Faktoren (Antibiotika, Entzündungshemmende Medikamente oder unbewusste Umwelteinflüsse).

Die Knochenmarkuntersuchung wird helfen, Klarheit zu schaffen, und es ist gut, dass der Hämatologe eine genaue Abklärung vornimmt. Es ist wichtig, Ruhe zu bewahren, denn bisher gibt es keinen Hinweis auf eine schwere Erkrankung. Falls sich nach einer weiteren Infekt-freien Phase keine Besserung der Werte zeigt, kann es helfen, weitere Tests über einen längeren Zeitraum durchzuführen, um die Entwicklung genau zu beobachten.

Wir verstehen Ihre Sorge vollkommen, aber aufgrund der langsamen Entwicklung, den unauffälligen anderen Blutwerten und der Tatsache, dass die Werte immer nach Infekten getestet wurden, besteht kein akuter Grund zur Panik.

Es ist völlig normal, in solchen Momenten an das Schlimmste zu denken – aber wir raten, sich auf die Einschätzung des Hämatologen zu verlassen, der keinen dringenden Verdacht auf Leukämie hat.

Wir wünschen Ihnen und Ihrem Mann alles Gute und hoffen, dass sich Ihre Sorgen bald in Wohlgefallen auflösen!

Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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