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geringe Eizellreserve - optimale Ausnutzung - WelcheTherapie ?

Kategorie: Leben-Familie » Expertenrat Kinderwunsch | Expertenfrage

12.04.2010 | 12:06 Uhr

Sehr geehrter Herr Dr. Dossler,
lt. meinen Hormonwerten habe ich nur noch eine eingeschränkte Eierstockfunktion:
AMH am 21. ZT = 1,13 ng/ml (Labor I)
AMH am 22. ZT = 0,76 ng/ml (Labor II)

17-ß-Östradiol am 3. ZT = < 20 pg/ml
FSH am 3. ZT = 16,4mlU/ml
LH am 2. ZT = 0,76 U / l

Das sind die aktuellsten Werte.

Meine FÄ hatte mir im letzten Zyklus, an dem der FSH Wert so hoch war (16,4), Clomifen 50 mg vom 3.-7.ZT verschrieben.
Lt. US Kontrolle hatte ich am 14. ZT einen Follikel 18 mm, am selben Tag wurde mit hcg der eisprung ausgelöst. 5 Tage später also am 19.ZT nachgespritzt mit hcg zur Gelbkörperunterstützung.

Was halten Sie von dieser Vorgehensweise? Könnte man aufgrund der geringen Chancen noch etwas verbessern.

Ich muss noch erwähnen, dass für uns eine IVF oder ICSI nicht unbedingt in Frage käme, da ich ein Myom (ca. 3 cm, intramural mit evt. Tendenz submukös an der GMHinterwand) habe, welches die Chancen nochmals einschränkt.

Ich danke Ihnen herzlich für jeden Tipp.

Sophie

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22.04.2010, 09:45 Uhr
Antwort

Hallo Sophie,
dass Sie das erst lesen müssen und Ihnen nicht von Ihrer FÄ vor Beginn der Behandlung ausführlich erklärt wurde, finde ich höchst bedauerlich!
Wenn eine Kinderwunschbehandlung mit einem Medikament, von dem neben dem großen Erfolg auch heftige Nebenwirkungen bekannt sind, nicht nach Vorschrift durchgeführt wird, so sollten Sie sich m.E. an einen Arzt wenden, der Ihren Kinderwunsch ernster nimmt und weiß, was er verordnet und wie wichtig eine engmaschige Überwachung ist.
Jedes Kinderwunschzentrum wirbt in seinen Internetauftritten mit den Informationen, wie eine Kinderwunschtherapie überwacht wird.
Wenn solche Webankündigungen aber nicht umgesetzt werden, dann würde ich da auch nicht bleiben!
Wenn Sie im Internet recherchieren, wie eine hormonelle Kinderwunschbehandlung überwacht werden soll, dann finden Sie ganz sicher genügend Material, das Sie sich ausdrucken können und das meine Ansichten bestätigt.
Wer als Arzt die Kinderwunschbehandlung seiner Patientin nicht genauso ernst nimmt wie die Kinderwunschbehandlung der eigenen Frau, sollte diesen Teil der Praxis nicht länger ausüben.
Sollte nach einer erfolglosen Clomifen-Behandlung eine Zyste entstanden sein - und deshalb ist die weitere hormonelle und Ultraschallüberwachung des gesamten Clomifen-Zyklus erforderlich (auch wenn es dafür KEIN Honorar gibt, weil sämtliche Ultraschalluntersuchungen budgetiert worden sind), so sollte nicht erneut direkt anschließend stimuliert werden.
Auch vor dem Beginn jeder Clomifen-Behandlung (und anderer Stimulationsmethoden) ist eine Ultraschalluntersuchung erforderlich.
Die Behandlung mit Clomifen beim sog. PCO-Syndrom (Syndrom der polyzystischen Ovarien) wird zwar trotz bestehender Zysten gemacht, erfordert aber viel Erfahrung und noch mehr Aufmerksamkeit, weshalb ich so eine Behandlung lieber in einem Spezialzentrum durchführen lassen würde.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
TomDoc

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23.04.2010, 09:22 Uhr
Antwort

Hallo Tom Doc,

vielen Dank für Ihre Nachricht.

Ich bin ja in einem KiWuZentrum in Behandlung, deshalb ging ich eigentlich davon aus, dass alles vorschriftsmäßig überwacht wird. Ich denke eher, dass eine Clomifen Therapie für die Ärzte dort so zum Routineprogramm gehört, dass sie darauf nicht soviel Aufmerksamkeit legen. Auch aus betriebswirtschaftlicher Sicht ist diese Art der Behandlung vielleicht auch nicht gerade lohnend.

Gestern war ich wieder dort zur Ultraschalluntersuchung und BT.

Es war der 8. Zyklustag. Ich war bei einer Vertretung, weil meine FÄ nicht da war.

Sie hat 3 Follikel festgestellt. Größe 18mm, 12mm, 11mm.

Heute Abend soll ich mit Brevactid den ES auslösen und in 5 Tagen nochmals nachspritzen.

Meine Fragen an Sie:

a) Kann es sein, dass unter Clomifen am 8. ZT schon ein 18 mm großer Follikel da ist?
Ich frage, weil die Ärztin die Untersuchung so schnell durchgeführt hat und sich vielleicht vermessen haben könnte. Ich wollte das nicht ansprechen, weil ich schon soviel gefragt hatte und ich den Eindruck hatte, dass sie ein bisschen genervt war.

b) wenn der Follikel gestern 18mm war müsste er ja heute ungefähr 20 und wenn es zum ES kommt (also 24 h später) müsste er ja theoretisch ca. 22mm sein?
Also selbst wenn die Ärztin sich um ein paar mm vermessen hat, hätte er durch die 2 Tage Zeit doch immer noch eine gute Größe, oder?

c) die Gebärmutterschleimhaut lag knapp bei 7 mm, was ein bisschen wenig ist, auch diese müsste sich in den 2 Tagen ja noch etwas aufbauen - ich hoffe es jedenfalls.
Werde ab heute Frauenmantelkrauttee trinken, der soll das angeblich unterstützen.

d) die Ärztin hat GV empfohlen 24 h nach Auslösen des ES und am nächsten Tag auch noch mal

provilaktisch hatten wir gestern Abend GV, die Spermien sollten sich ja ein paar Tage halten.

Ich habe noch vielleicht ein bisschen naive Frage: Können die Spermien auch wenn die ES Zeit noch nicht ansteht (also MM und Schleim noch nicht bereit sind) trotzdem am Ort des Geschehens vordringen und dort lauern oder müssen die Bedingungen optimal sein, damit sie bis dorthin vordringen können?

Wann würden Sie denn GV empfehlen? Macht des denn 2 Tage hintereinander Sinn (ich meine in Bezug auf Befruchtung)?

ich danke Ihnen für Ihre Mühe,
wünsche Ihnen schon mal ein schönes Wochenende
und Grüße aus dem sonnigen Berlin!

Sophie

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23.04.2010, 09:45 Uhr
Antwort

Hallo TomDoc,

ich habe mir gerade überlegt, den ES erst einen Tag später als von der Ärztin vorgeschlagen, auszulösen, also am 10. ZT. Mir kommt der 9. ZT einfach zu früh vor, vor allem weil die GMS noch nicht ausreichend aufgebaut ist. (Sonst war ES Auslösen nämlich auch erst immer am 13. oder 14. ZT)

Was halten Sie davon? Kann ich damit Schaden anrichten?

Viele Grüße Sophie

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23.04.2010, 11:14 Uhr
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Hallo Sophie,
wenn es wahr wäre, das eine Behandlung aus betriebswirtschaftlicher Sicht vielleicht auch nicht gerade lohnend ist (...für eine Praxis...), dann sind Sie in der falschen Praxis!
Auch wenn meine schon vor Jahren öffentlich gemachte Behauptung, dass in Deutschland mehr für herrenlose Hunde als für kinderlose Ehepaare gemacht wird und Hunden im Park mehr erlaubt wird als spielenden Kindern, so kann es nicht angehen, dass eine preislich weniger aufwendige Therapie trotz aller möglichen Risiken nur oberflächlich gemacht wird, um den Patienten bald in eine auch intensivere Hochpreistherapie zu führen, die auch noch mit hohen Selbstkosten verbunden ist.
Meine Empfehlung zum Sex vor dem Eisprung:
alle zwei Tage bis zum Eisprung. Nach dem Eisprung bringt Sex nichts mehr - außer viel Spaß.
Die Überprüfung des Muttermundschleims (Mucus) ist unter einer Clomifen-Therapie deswegen besonders wichtig, weil Clomifen ein Anti-Östrogen ist und unter Umständen manchmal den Muttermundschleim zuhält wie ein Türwächter die Eingangstür seines Clubs.
Die Überprüfung des Muttermundschleims ist keine abrechenbare KassenleistungL aber das darf kein Grund sein, diese Leistung nicht zu erbringen!
Ein Internist darf normalerweise bei einem älteren Patienten einmal im Quartal ein EKG machen, für das er ein kleines Honorar von der Krankenkasse erhält; das heißt aber doch nicht., dass er deshalb bei dem gleichen Patienten kein weiteres EKG machen würde, wenn der Patient am nächsten Tag zu ihm mit Herzbeschwerden käme!
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
TomDoc

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23.04.2010, 11:16 Uhr
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Hallo Sophie,
wurde kurz nach der Regel ein Ultraschallbefund erhoben oder auch kurz vor der letzten Regel?
Wie hoch ist Ihr Östradiolwert?
Ihr
TomDoc

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23.04.2010, 11:17 Uhr
Antwort

....der 10.Tag ist an sich zum Auslösen bei der Follikelgröße richtig, weil nach Injektion der Eisprung bis zu 36 Stunden später erfolgt...
TD

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27.04.2010, 09:23 Uhr
Antwort

Hallo TomDoc,

die Östradiolwerte des letzen Zyklus (CC v. 3.-7.ZT) waren wie folgt:

3.ZT 20 pg/ml
10. ZT 220 pg/ml
14.ZT 806 pg/ml (hier wurde ES ausgelöst)
Ref. (20-400)

Der Follikel war am 14.ZT 18mm, die GMS 10mm.

Wie finden Sie die Werte?

Grüße Sophie

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27.04.2010, 10:53 Uhr
Antwort

Hallo Sophie,
also ich finde, diese Werte sind Spitze!
Alles Gute!
Ihr
TomDoc

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28.04.2010, 08:46 Uhr
Antwort

Hallo TomDoc,

vielen Dank !

Ich habe noch eine Frage: Ich habe heute Mittag einen Termin in der Charité zur Myomsprechstunde, weil ich doch an der Gebärmutterhinterwand ein Myom habe, möchte ich mich beraten lassen, ob es sinnvoll ist, dieses zu entfernen.

Ich bin ja nun mittendrin in der KiWuBehandlung. Heute spritze ich hcg für die Gelbkörperphase nach.

Können Sie mir vielleicht sagen, ob eine Ultraschalluntersuchung die vielleicht (hoffentlich) zurzeit stattfindene Einnistung stören könnte? Dann würde ich versuchen, den Termin zu verschieben.

Mir ist nie ganz klar wie tief der Ultraschallstab in die Gebärmutter eindringt und ob das verwendete Gleitmittel sich vielleicht negativ auf die Gebärmutterschleimhaut auswirken könnte?

Ich hoffe, diese Fragen sind nicht allzu dämlich, aber ich weiß es wirklich nicht.

Grüße Sophie

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