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gelbkörperschwäche/eizellreifung

Kategorie: Leben-Familie » Expertenrat Kinderwunsch | Expertenfrage

27.06.2011 | 12:00 Uhr

Sehr geehrter Herr Dr. Dossler,
ich werde mein Anliegen mal mit einem Lob beginnen:
Ich finde es ganz toll, dass Sie im Internet kostenlos so eine Plattform bieten. Vor allem, da Sie sich wirklich mit den Problemen der Frauen auseinandersetzen.
So einen Gyn würde ich mir im richtigen Leben auch wünschen!!!
Vielen Dank für Ihre Mühen schon mal vorab!

So, jetzt zu meinem Anliegen:
Ich bin 41 (fast 42) Jahre alt und habe Kinderwunsch.
ich hatte letztes jahr im september in der 18. ssw eine fehlgeburt mit ausschabung.
es hat eine weile gedauert bis sich der zyklus eingependelt hat - wegen zwischenblutungen musste ich 18 tage chlormadinon nehmen, der nächste zyklus war 21 tage lang und meine fä riet mir mönchspfeffer zu nehmen. das habe ich auch 3 zyklen lang getan, es aber wegen migräneartiger kopfschmerzen und weil ich schmierblutungen kurz vor der periode bekam wieder aufgehört.
jetzt ist es aber so, dass die schmierblutungen trotzdem immer vor der menstruation kommen und zwar immer früher.
in den letzten drei zyklen beginnen sie schon an es+8 um dann irgendwann in die periode überzugehen.
ich hänge ihnen die letzten drei temperaturkurven mal an, wenn sie die davor auch sehen möchten, müssen sie nur bei nummer anstelle von 8, 7 oder 6 die 1,2,3 oder 5 eingeben.
(als zusatzinfo: habe die ersten monate nur bis zum piep gemessen und dann ca. 3 minuten, deshalb ist in den letzteren kurven die temperatur ein wenig höher.)

so, jetzt war ich auch schon beim fa zum abklären und der hat erstmal die hormonwerte bestimmt.
hier die von zt4:
fsh, basal 13,9
lh, basal 8,6
17ß-östradiol(e2) 187
prolaktin 1.basalwert 227 ref: <450
testosteron, gesamt 0,20 ref: 0,10 - 0,70
shbg 174 ref >25
testosteron bioverfügbar 0,02 ref 0,02-0,27
dhea-s 1559 ref 609-3370
androstendion 1,81 ref <2,96
amh 0,51 fertile lebensphase 0,22-12,0
tsh, basal 2,25 ref 0,27-4,20

per ultraschall wurde am 14ten zt der eisprung bestätigt und der arzt sagte mir, die schleimhaut wäre gut aufgebaut mit 13 mm.

an es+9 wurde nochmal ein bluttest gemacht, der wert hier (progesteron) steht noch aus, den reiche ich ihnen noch nach.
(habe am donnerstag ein gespräch mit meinem fa)

so, jetzt zu meinen fragen:
in dem bericht steht:
der befund spricht für eine präklimakterische ovarfunktionsstörung mit follikelpersistenz.
mein arzt sagt mir, das ergebnis sei für einen kinderwunsch ziemlich schlecht und hat mir wenig hoffnung gemacht.
meine temperaturkurven hat er sich gar nicht erst angeschat, da sagte er, die seien von vorgestern - heute macht man ultraschall.....
ehrlich gesagt bin ich heulend aus der praxis raus.

was sagen sie dazu?
habe ich eine gelbkörperschwäche?
ist das - wie mein arzt meinte - immer die folge eine mangelnden eizellreifung?
aber ich hatbe doch eisprünge -sind die dann von minderer qualität?
sollte ich meine schilddrüse nochmal extra untersuchen lassen?
können die schmierblutungen noch von der ausschabung kommen?
was kann ich tun?
ach ja, ich habe eine drei-jährige tochter, die ich bis vor einem guten monat noch zum einschlafen gestillt habe (wobei stillen schon fast übertrieben ist, sie hat ein wenig genuckelt und ist dabei eingeschlafen.) das habe ich auf anraten des arztes gelassen, der mir sagte, bei kinderwunsch ist das stillen hinderlich. der prolaktinwert war aber lt. labor in ordnung, ich habe zu diesem zeitpunkt bereits drei wochen nicht mehr gestillt.

wie gesagt, vielen lieben dank für ihre antwort und die zeit, die sie sich nehmen.

mayabine

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23.07.2011, 10:27 Uhr
Antwort

Hallo,
die Homöopathie ist keine Kassenleistung und die homöopathische Einzelanamnese ist sehr zeitaufwendig.
Die Bemerkungen Ihres Arztes zu Bryophyllum sind recht abschätzig.
Allerdings brauchen Sie für dieses Mittel ja auch garkein Rezept, um es ausprobieren zu können.
Dass eine Gelbkörperschwäche IMMER eine Eizellreifungsstörung stecken muss, ist m.W. nicht bewiesen.
Dass die Gelbkörperhormonstörung zum vorzeitigen Abbluten führt, ist ja auch meine Meinung. Und daum wäre ja die stabilisierende Wirkung eines oral oder vaginal oder transdermal zugeführten Gelbkörperhormons zumindest diagnostisch so wichtig; denn wenn ein Gelbkörperhormonmangel die Ursache ist (jetzt erst mal egal, ob der durch eine Enzymschwäche oder eine Eizellreifungsstörung bedingt ist), dann müssten unter Zugabe von Progesteron diese vorzeitigen Blutungen aufhören.
Warum sich Ihr FA dieser Logik entzieht, ist mir nicht verständlich.
Ein Beispiel zu Ihrer Frage Einnistung:
Wenn das Nest zu dünn ist oder bereits abbröckelt, dann kann auch der Vogel zwar wunderschöne Eier legen, aber er kann sie nicht ausbrüten, weil sie sich nicht im Nest halten werden.

Transdermal (also über die Haut) wird Progesteron gut aufgenommen; allerdings sind Hormone in Deutschland grundsätzlich verschreibungspflichtig, sodass Sie auch für eine PG-Creme eine ärztliche Rezeptur benötigen.

Mit freundlichen Grüßen
Ihr
TomDoc

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23.07.2011, 12:19 Uhr
Antwort

Hallo Herr Dr. Dossler,
vielen Dank für Ihre Antwort.
Ich bin mit dem Arzt ehrlich gesgat auch nicht so 100% glücklich.
Ich war vorher bei einer anderen Ärztin, die meinen Kinderwunsch gar nicht unterstützt hat und jegliche Untersuchungen diesbezüglich an eine KIWU Klinik weitergeben wollte. (in meinem Alter ja komplett gegen Bezahlung)
Ich bin dann im Wunschkinderforum und im Internet auf die verschiedenen natürlichen Mittelchen bei Kinderwunsch gestossen, wie z.B. Bryophyllum, Ovaria Comp, Frauenmantel (als Tee oder Urtinktur), Mönchspfeffer und verschiedene andere.
Da ich aber nicht einfach wilkürlich rumprobieren wollte, habe ich mir einen Arzt gesucht, der auch Homöopath ist, in der Hoffnung, dass er mir etwas empfiehlt, was bei meinem Problem sanft reguliert.
Dieser Arzt trennt allerdings die Gynäkologie und die Homöopathie streng.
Und ja, mir ist schon bewusst, das eine komplette Anamnese zeitaufwendig ist und ich weiss, dass dies von meiner Krankenkasse nicht bezahlt wird. Ich dachte ja, dass mein Arzt aufgrund der gynäkologischen Untersuchung schon eine homöopahtische Empfehlung ausprechen könnte.
Aber gut, ich habe mir jetzt mal Bryophyllum bestellt und werde es im nächsten Zyklus ausprobieren. Das nimmt man ab Eisprung, oder?
Sollte ich mir Progesteron zusätzlich verschreiben lassen?
Ich würde dann nochmal zum Arzt gehen und auf einem Privatrezept bestehen. Oder reicht es mit Bryophyllum erstmal. Das dauert ja vermutlich einige Zeit, bis es wirkt, oder?
Und hier ist Utrogest das beste Mittel, oder würden Sie was anderes empfehlen?
Vielen lieben Dank und ein schönes Wochenende
mayabine

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23.07.2011, 13:10 Uhr
Antwort

Hallo Mayabiene,
diese strikte Trennung, die Ihr Arzt da vollzieht, kann ich genauso wenig wie Sie nachvollziehen.
Die Homöopathie ist doch (genau wie die Akupunktur) ein Teil der Medizin und kann sehr gut ergänzend wirken (ich habe 30 Jahre lang erfolgreich Akupunktur in die Gynäkologie und Kinderwunschbehandlung integriert.
Es hat allerdings immer einer ausführlichen und verständlichen Erklärung erfordert, um den Patientinnen dies klar zu machen und die Entscheidung zu erleichtern.
Ich würde immer dazu raten, zuerst das Hämmerchen zu benutzen, bevor man zum Hammer greift (es sei denn, man würde sofort den dicken Nagel erkennen, der sofort auch den dicken Hammer erfordert).
In Ihrem Fall erlaube ich mir daher folgenden Tipp:
- erste Zyklushälfte bis zum Eisprung: OVARIA comp 5 Globuli pro Tag
- zweite Zyklushälfte ab Eisprung BRYOPHYLLUM comp 5 Globuli pro Tag
und dann - bei hoffentlich hochbleibender Temperatur - auch einen positiven Schwangerschaftstest!
Auf UTROGEST würde ich an Ihrer Stelle dann auch zunächst noch verzichten.
Mit besten Wünschen
Ihr
TomDoc

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23.07.2011, 20:45 Uhr
Antwort

Vielen herzlichen Dank für den Tipp!
Genauso werde ich das im nächsten Zyklus mal ausprobieren.
Viele liebe Grüsse
mayabine

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