Hallo TomDoc,
ich habe ein Myom. Es wurde bei der US festgestellt.
Es liegt in der Gebärmutterhinterwand, intramural, vielleicht mit Tendenz in die Gebärmutter hineinzuwachsen, es ist ca. 3 cm groß.
Die Ärzte können anhand des US nicht sagen, ob und wieweit es in die Gebärmutter hineinwächst.
Es könnte also eine Einnistungsstörung sein (ich versuche seit ca. einem 3/4 Jahr schwanger zu werden).
Es könnte weiterhin während der Schwangerschaft Schwierigkeiten machen.
Ich habe bisher verschiedene Meinungen. Manche sagen, ich soll es entfernen lassen, manche sagen es würde nichts machen und die OP wäre zu riskant, die Gebärmutter würde dabei beschädigt.
Ein Arzt war ziemlich zuversichtlich, dass man es laparoskopisch mit nur kleinen Schnitten und Narben (Schlüsselloch-OP) wegbekommen würde.
Ich könnte, angeblich danach nach einem Monat Genesungszeit wieder weitermachen.
Ich kann mir das kaum vorstellen. Da das Myom in der Gebärmutterwand sitzt und vielleicht auch in die Gebärmutter reinreicht müßte man doch von außen einen Schnitt machen, um das Myom zu erwischen und dabei würde doch ein großes Loch und später eine große Narbe entsstehen.
Und dann würde die Heilungszeit vielleicht sogar 6 Monate in Anspruch nehmen. (ich habe nicht soviel Zeit ich bin schon Anfang 39)
Was meinen Sie, haben Sie in Ihrer Praxis ähnliche Fälle gehabt?
Grüße Rosa
Myom OP - JA oder NEIN
Kategorie: Leben-Familie » Expertenrat Kinderwunsch | Expertenfrage
Antwort
Hallo Rosa,
ja, so etwas habe ich sehr oft erlebt und erinnere mich besonders an einen Fall, wo eine Frau exakt in Ihrem Alter zu mir kam mit sogar multiplen Myomen. Man hatte ihr gesagt, dass Sie nie Kinder bekommen würde, ja, sogar dass eine OP nur möglich wäre, indem man die ganze Gebärmutter entfernen würde.
So hatte sie bis zum Besuch bei mir die Pille genommen und keinen Versuch unternommen, schwanger zu werden.
Eine OP lehnte die Frau ab und kam zu mir, weil sie von mir hoffte, eine andere Meinung zu hören.
Eine meiner wichtigsten Eigenarten war und ist immer, dass ich alles sehr genau zu erklären versuche (das hat manchmal in der Praxis für längere unverhoffte Wartezeiten gesorgt, hat sich aber immer gelohnt).
Da im Ultraschall die Gebärmutterhöhle recht normal aussah (was sich durch eine Gebärmutterspiegelung bestätigte = Hysteroskopie) und die Myome sich alle irgendwo im äußeren Wandbereich befanden, haben wir über alle Risiken einer Schwangerschaft bei Myomen gesprochen (Fehlgeburtsrisiko, Frühgeburtsrisiko). Und wir haben vereinbart, dass sie ab Zeitpunkt der Schwangerschaft Ruhe einhalten, sich bei den geringsten Beschwerden melden, alle 14 Tage Termine bekommen und dass ein Kaiserschnitt gemacht werden sollte, weil ich eine Normalgeburt für unmöglich hielt.
Daraufhin setzte sie die Pille ab, wurde nach einigen Monaten schwanger, kam häufig in die Praxis, machte die pränatale Diagnostik aufgrund des Lebensalters, hatte eine wunderbare Schwangerschaft und hat sogar spontan entbunden.
Allerdings musste nach ein paar Monaten die Gebärmutter doch entfernt werden, weil enorme Blutungen auftraten.
Also - vielleicht suchen Sie doch noch einen anderen Arzt auf, um eine Zweitmeinung zu hören.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
TomDoc
Antwort
Hallo TomDoc,
danke für Ihre aufmunternden Worte.
Bei mir ist es leider so, dass vermutlich das Myom auch unter der Schleimhaut liegt, also in die Gebärmutter hineinwächst. Genau kann man es erst sagen, wenn man eine Gebärmutterspiegelung machen würde.
Der Arzt bei dem ich war, sagte man soll die Gebärmutterspiegelung machen aber ggf. auch gleich operieren. Ich würde lieber erst die diagnostische Gebärmutterspiegelung machen lassen und mich dann nochmal entscheiden.
Leider liegt das Myom auch noch an der Gebärmutterhinterwand. Er sagte, dass sich 2/3 der Embryonen in der Hinterwand einnisten.
Meine größte Befürchtung ist, dass wenn ich mich zur OP entscheide, die Gebärmutter so beschädigt wird, dass ich gar nicht mehr schwanger werden kann bzw. die Heilungszeit so lang ist, dass für mich eine Schwangerschaft aus Altersgründen nicht mehr in Frage kommt. (ich bin jetzt 39 und 2 Monate alt)
Weiter habe ich natürlich sowieso Angst vor der OP, vor allem, wenn ich daran denke, dass es auch leicht in einem Bauchschnitt enden kann. Ich habe gelesen, dass bei einer OP an der Hinterwand meist ein Bauchschnitt gemacht werden muss.
Grüße Rosa.
Antwort
Hallo Rosa,
eine diagnostische Hysteroskopie ist auf jeden Fall angebracht.
Sie haben ganz recht, dass man weitere Schritte erst danach erörtern sollte.
Aber ganz egal welche Angst sie haben: Sie können das Myom-Problem nicht einfach wegdenken
Ihr
TomDoc
Antwort
Hallo TomDoc,
ich werde auf jeden Fall die dagnostische Hysteroskopie machen lassen.
Welche Erfahrungen haben Sie in Ihrer Praxis gemacht, nisten sich die meisten Embryonen an der Hinterwand ein? (mein Myom ist nämlich an der Hinterwand)
Gab es in Ihrer Praxis (außer den beschriebenen Fall) vielleicht noch weitere Patientinnen, die trotz Myom schwanger wurden und das Kind austragen konnten?
Man liest im Internet so viele unterschiedliche Berichte, z. B. von Frauen mit dem sog. Kartoffelsack, die trotzdem ein gesundes Kind bekommen habenm, dann wieder medizinische Empfehlungen, die sagen, unbedingt vor einer möglichen SS operierten, etc.
Danke, Rosa.
Antwort
Hallo Rosa,
man merkt Ihnen an, dass Sie sich um jeden Preis um eine OP drücken wollen.
Was soll ich Ihnen also jetzt sagen?
Ich weiß auch nur, dass sich die Mehrzahl der Schwangerschaften im Bereich der Gebärmutterhinterwand einnisten.
Aber würde Ihnen eine genaue Statistiken (die ich nicht habe) wirklich helfen, zu welchem Prozentsatz sich Schwangerschaften im Bereich der Hinterwand, dem Fundus, der Vorderwand oder gar über dem inneren Muttermund einnisten?
Oder würden Sie andere Berichte aus meiner Praxis, die es gibt, wirklich weiterbringen?
Und macht das weitere Google-Studium Ihnen Ihre Entscheidung leichter?
Sie sollten sich m.E. jetzt noch eine neutrale Meinung einholen und sich dann entscheiden, wie Sie vorgehen wollen.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
TomDoc
Antwort
Hallo TomDoc,
Sie haben ja Recht, doch was mich auch so unschlüssig macht, sind ja die verschiedenen Meinungen der Ärzte dazu.
Ich habe mir schon eine Zweit- und eine Drittmeinung eingeholt.
Ich war bei der Myomsprechstunde in der Berliner Charité. Der Arzt sagte, man könne es ggf. per Gebärmutterspiegelung entfernen. Müsse aber nicht unbedingt. Ob es bei einem Kinderwunsch stört ist auch schwer zu sagen.
Ein weiterer Arzt aus meiner KiWuPraxis, von dem ich den Eindruck habe, dass er gern operiert, sagt, er würde das Myom entfernen und zwar per Bauchspiegelung. Es ist grenzwertig, man könne es ggf. auch so belassen. Weiter meinte er, dass das Myom, da es sich in der Hinterwand befindet, sehr wahrscheinlich die Einnistung verhindert....
Meine Frauenärztin, bei der ich die Krebsvorsorge mache, meint, der Eingriff wäre viel zu heftig, die Gebärmutter könnte dabei sehr beschädigt werden, eine dicke Narbe bekommen, Verwachsungen etc., so dass eine Einnistung an der Stelle auch nicht mehr möglich
wäre.
Soviele Meinungen. Deshalb möchte ich gern die diagnostische Gebärmutterspiegelung machen lassen, um zu sehen, ob überhaupt und wie weit das Myom unter der Schleimhaut sitzt.
Grüße Rosa
Antwort
Hallo Rosa,
egal wie viele Meinungen Sie sich jetzt einholen: die von Ihnen erhoffte Garantie, dass ohne OP eine gesunde Schwangerschaft ausgetragen werden kann, wird Ihnen keiner geben. Ebenso wenig aber auch die Garantie, dass nach einer OP der gewünschte Erfolg eintreten wird.
Das ist sicher Ihr Dilemma und wird nicht durch immer neue ärztliche Meinungen verbessert.
Allerdings ist die Meinung Ihrer FÄ doch stark überzogen - ganz offensichtlich hat sie wenig selber operiert und von Narbenbildung wenig Ahnung (als alternatives Beispiel:nach Kaiserschnitt können Frauen völlig normal weitere Kinder bekommen, obwohl das schon ein großer operativer Eingriff an der Gebärmutter ist).
Lassen Sie die Hysteroskopie machen, das ist völlig richtig.
Dann können Sie mir ja gerne nochmal schreiben - wen Sie möchten.
Ihr
TomDoc