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Clomifen und Progynova

Kategorie: Leben-Familie » Expertenrat Kinderwunsch | Expertenfrage

27.10.2010 | 05:09 Uhr

Sehr geehrter Dr. Dossler,

ich habe PCOs, bin grenzwertig, was die IR anbelangt und habe nach Absetzen der Pille im Dez 09 anovulatorische Zyklen von ca. 32-26 Tagen. Seit August nehme ich 2x500 mg Metformin (ich wiege 51 Kg und daher nehme ich diese Dosierung) und L-Thyroxin zur Regulierung einer latenten Schilddrüsenunterfunktion. Letzten Monat habe ich angefangen mit Clomifen (50 mg). Zur Verbesserung der Schleimhaut hat mir meine FA Progynova mite 21 gegeben, und meinte ich soll täglich 1 Tablette (1 mg) nehmen. Sie meinte ich solle dieses durchnehmen. Ich hatte laut US wieder keinen Eisprung und bin nun bei Zyklustag 43 (!) und definitiv nicht schwanger. Laut meiner FA soll ich die Medikamente weiternnehmen. Laut US bei ZT 40 sollte die Schleimhaut in den nächsten Tagen abbluten. ich wundere mich aber und habe den Verdacht, dass es an der durchgehenden Einnahme von Progynova liegt, dass meine Periode nicht kommt. Kann das sein? In anderen Foren habe ich gelesen, dass man das Östrogen zusammen mit dem Clomifen nur um den Eisprung herum einnimmt.
Bine321

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28.10.2010, 10:03 Uhr
Antwort

Hallo Bine,
falls Sie eine online-BT-Kurve geführt haben, dann schicken Sie mir doch bitte den Link zu Ihrer Kurve zu.
Das Führen einer Basaltemperaturkurve (Infos dazu finden Sie auf meiner Webseite www.tomdoc.de) ist bei Ihrer Zyklusstörung und der Behandlung sehr wichtig und das einfachste und sicherste Mittel, um den Eisprung und die nachfolgende Gelbkörperphase zu sichern und zu überwachen.
Definitiv nicht schwanger heißt, dass sowohl der SS-Test aus dem Urin als auch der Test aus dem Blut beide negativ waren und dass auch im Bluttest keine Gelbkörperphase nachweisbar war?
CLOMIFEN ist ein sog. Anti-Östrogen, insofern ist die gleichzeitige Gabe eines Östrogens sogar völlig richtig; aber: falls kein Eisprung stattgefunden haben sollte (an der BT-Kurve sofort erkennbar), muss Progesteron (oder ein anderes, auch synthetisches, Gestagen) über mindestens 10 bis 14 Tage gegeben werden, damit die Schleimhaut ausreifen und regelrecht abbluten kann.
Die dauernde Gabe von Östrogen ohne zyklusgerechten Einsatz von Gelbkörperhormon führt zu einem übermäßigen Wachstum der Gebärmutterschleimhaut (Schleimhaut-Hyperplasie), sodass irgendwann enorm starke Blutungen, osgar mit Abgang von Stücken auftreten werden.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
TomDoc

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28.10.2010, 20:22 Uhr
Antwort

Guten Tag Dr. Dossler,
danke für Ihre Antwort. Ja, es wurde auch ein Bluttest durchgeführt und da hieß es, ich bin nicht schwanger. Eine BT-Kurve führe ich leider nicht.
Noch eine Frage: Ich nehme also seit inzwischen 40 Tagen Progynova. Sollte ich auch noch nach dieser Zeit das Progesteron nehmen, damit ich richtig abblute oder jetzt in diesem Zyklus einfach mit der Einnahme vom Oströgen aufhören und die Abbruchblutung abwarten ? (und es beim nächsten Zyklus beachten..) meine FA ist jetzt im Urlaub, ich kann sie leider wieder erst am 8.11. sprechen. Letztendlich hat sie mich hierwohl falsch behandelt. Zu welchen Zyklustagen nimmt man denn nun genau das Östrogen zusammen mit Clomifen ein? Für eine Antwort wäre ich Ihnen sehr dankbar.
Mit freundlichen Grüßen

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28.10.2010, 21:57 Uhr
Antwort

Hallo,
ich habe nicht gesagt, Sie seinen falsch behandelt worden; denn Clomifen und Progynova sind manchmal richtige Partner in der Behandlung.
Die reine Östrogenbehandlung nach dem Ende der Clomifenbehandlung muss aber bei ausgebliebenem Eisprung oder aus anderen Gründen nicht nachweisbarer Gelbkörperhormonproduktion durch die Gabe eines Gelbkörperhormons ergänzt werden.
Sie sollten daher zunächst zum Vertreter Ihrer FÄ gehen; denn Gelbkörperhormone sind verschreibungspflichtig.
Aber wenn Sie tatsächlich bis jetzt Progynova (und nicht Cyclo-Progynova) genommen haben, dann ist ein Arztbesuch jetzt wichtig und nicht erst in 10 Tagen.
Ob Sie Östrogen zum Clomifen einnehmen müssen, kann ich wirklich nicht beurteilen; denn das hängt von der Wirkung des Clomifen bei Ihnen ab. Nicht bei jeder Frau tritt unter Clomifen ein sog. negativer Östrogen-Feedback auf, der u. a. die Verflüssigung des Muttermundschleims während des Eisprungs verhindert.
Ich weiß wirklich zu wenig von Ihnen, um mich über die erforderliche Behandlung äußern zu können.
Sie können sich gerne nach dem Besuch beim Vertreterarzt nochmal melden.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
TomDoc

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