Hallo,
ich bin nach einer erfolgreichen IVF nun endlich ab heute in der 13.SSW. Laut meinem FA gestern (beim US war alles bestens) soll ich nun das Utrogest komplett weglassen. Bisher hatte ich 3x2 am Tag vaginal genommen.
Da ich unter Cortisonlangzeittherapie stehe und daher ohne Hilfe zu wenig Östrogen, FSH, LH etc. produziert habe, habe ich nun große Angst, dass mein Körper nun auch nicht in der Lage sein wird, das Progesteron selbst herzustellen. Denn das Cortison nehme ich ja weiterhin aufgrund meiner Autoimmunerkrankung.
Was sagen Sie dazu?
13.SSW - Angst vor Absetzen Utrogest
Kategorie: Leben-Familie » Expertenrat Kinderwunsch | Expertenfrage
Antwort
Hallo Sabrina,
etwa ab der 12.Woche bildet ausschließlich die Plazenta das Progesteron, sodass Sie das UTROGEST tatsächlich absetzen können.
Ich empfehle, zunächst 3 Tage nur noch 3x1 zu nehmen, dann 2 Tage 2x2, dann 2 Tage 1 und dann Schluss. So schleichen Sie sich jetzt am einfachsten und besten aus der wirklich nicht mehr nötigen Therapie aus.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
TomDoc
Antwort
Hallo,
vielen Dank für den Tipp. Leider habe ich nicht mehr so viele Kapseln und der FA hat mir natürlich kein Utrogest mehr verschrieben, daher habe ich das Ausschleichen nun etwas verkürzt, also ab Beginn der 13.SSW ein Tag 3x1, ein Tag 2x2 und ein Tag 1x.
Ich hoffe, das ist so trotzdem in Ordnung?
Und ich muss mir also auch keine Sorgen machen, dass die Plazenta die Hormonproduktion nicht ausreichend übernimmt, obwohl ich unter Cortisonlangzeittherapie stehe und folglich meine normale Hormonproduktion in der Nebennierenrinde gestört ist?
Antwort
Hallo Sabrina,
das geht auch so, Hauptsache, Sie setzen nicht schlagartig ab.
Ja, die Plazenta übernimmt jetzt voll die gesamte Hormonbildung und hat mit Ihrer Nebenniere nichts zu schaffen.
Alles Gute
Ihr
TomDoc
Antwort
Also ich habe das Utrogest nun seit 5 Tagen nicht mehr genommen und bisher ist keine Blutung eingetreten, vor der ich solche Angst habe. Ich hoffe dass es so bleibt...
Nun beschäftigt mich allerdings ein neues Thema: Und zwar kurz zu meiner Vorgeschichte: Ich leide an einer rheumatischen Erkrankung (die leider noch nicht wirklich spezifiziert werden konnte, obwohl ich diese nun seit 6 Jahren habe). Die Diagnose heißt bisher Spondylathropathie - ich habe die letzten 6 Jahre meist 10mg täglich Prednisolon genommen und auch unter 10mg war das Knie dauerhaft geschwollen und ich hatte die übliche Morgensteifigkeit mit Schmerzen in den Gelenken und Muskelschwäche. Seit Beginn des Jahres nehme ich zusätzlich Sulfasalazin und habe das Prednisolon auf 5mg reduziert (in Hinblick auf die Kinderwunschbehandlung). Nun ging es mir ca. 2 Monate relativ gut mit den 5mg, aber seit 2 Wochen sind leider auch die Beschwerden wieder größer.
Nun habe ich einen Bürojob, bei dem ich täglich 5 Stunden sitze. Leider merke ich, dass mir dieses lange Sitzen überhaupt nicht gut tut, ich habe starke Rückenschmerzen und Gelenkschmerzen. Ich möchte das Prednisolon natürlich nun in der Schwangerschaft nicht weiter erhöhen.
Zudem habe ich gemerkt, dass es einen extremen Unterschied macht, ob ich arbeite oder frei habe. Wenn ich frei habe, kann ich viel Spazierengehen und mich ständig zumindest etwas bewegen, was mir sehr gut tut. Die Beschwerden sind dann wie weggeblasen.
Das zweite Problem ist, dass ich schon immer bemerken konnte, dass die Psyche auch einen Einfluss auf die Beschwerden hat. Ging es mir seelisch schlechter und ich hatte viele Sorgen etc., dann waren meist auch die Beschwerden deutlich ausgeprägter. Ging es mir gut und war ich entspannt, waren die Beschwerden deutlich geringer. Nun ist in unserem Büro (kleine Firma mit 10 Beschäftigten) sehr schlechte Stimmung, wir haben Kurzarbeit (daher auch die 5h statt 9h am Tag) und ich bin leider auch immer wieder von Mobbing betroffen. Wenn ich in der Firma war, mache ich mir immer riesige Sorgen, darüber wie knapp mein Elterngeld sein wird, weil ich kurzarbeite, die schlechte Stimmung, die psychischen Angriffe (cholerischer Chef) etc. - meistens fahre ich heim und muss mich übergeben, mein Puls rast und mir geht es nur noch schlecht. Nacht schlafe ich dann auch schlecht weil die Gedanken und Sorgen kreisen.
Ich hatte eine Woche frei und alles war wie weggeblasen, mir war nicht schlecht, die rheumatischen Beschwerden waren besser ...
Ich möchte nur noch weg, ich könnte heulen wenn ich an den Job denke ich möchte nach der Elternzeit ohnehin nicht mehr dort bleiben - eben wegen der psychisch stark belastenden Situation.
Nun die Frage: Sollte ich bei meiner Ärztin ein BV beantragen?
Antwort
Hallo,
Ihr Kind ist jetzt das Wichtigste auf der Welt!
Ob ein BV möglich ist, kann nur Ihre FÄ beurteilen - auf jeden Fall ist Mobbing (wenn Sie dafür Zeugen haben, die auch bereit sind, dies schriftlich zu bestätigen) ein Grund, dies zumindest zunächst mit der Krankenkasse zu erörtern; denn persönlicher und beruflicher Stress machen auf Dauer krank.
Aufgrund Ihrer rheumatoiden Erkrankung dürfte aber auch eine Krankschreibung möglich sein.
Es wird sicher Möglichkeiten geben, Ihnen und Ihrem Baby eine stressfreie Zeit zu schaffen!
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
TomDoc
Antwort
Vielen Dank für Ihre Antwort. Kann auch meine Hausärztin ein BV ausstellen? Denn sie kennt mich seit Jahren und weiß mehr über meine Vorgeschichte mit dem Rheuma etc. Mein FA kennt mich erst seit Beginn der SS und ich denke er kann vermutlich wenig sagen zu den rheumatischen Beschwerden...
Ich möchte nicht das Wort Mobbing ins Spiel bringen gegenüber der Ärztin, denn es gibt familiäre Verbindungen in der Firma, aufgrund deren ich nicht möchte, dass es Probleme gibt. Das würde mir vermutlich nur noch mehr Stress bringen und wäre kontraproduktiv.
Eine reine Krankschreibung kann ich leider schon seit Monaten nicht mehr nutzen aus finanziellen Gründen. Die bisherigen Krankschreibungen (z.B. nach der Punktion) habe ich in den Müll geworfen, da der Firma während der Kurzarbeit durch eine Krankschreibung höhere Kosten entstehen würden (bei einer Krankschreibung muss diese für die betroffenen Tage das volle Gehalt zahlen) - das möchste ich nicht. Dazu kommt, dass ich, wenn ich nach 6 Wochen Krankmeldung Krankengeld beziehe, dies ja nicht aufs Elterngeld angerechnet wird - noch weniger Elterngeld kann ich mir leider nicht leisten, d.h. es gäbe für mich leider nur die Alternative BV oder Arbeiten bis zum Ende der SS :-(
Antwort
Hallo,
das Aussprechen eines individuellen Berufsverbotes ist an zahlreiche Kriterien gebunden, die sehr individuell geprüft werden müssen und deren bewusste oder unbewusste Missachtung oder der Versuch der Täuschung rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen.
Sprechen Sie OFFEN (!!!!) mit Ihrer Hausärztin und/oder Ihrer Frauenärztin.
Jedes Arzt-Patienten-Gespräch unterliegt der Schweigepflicht.
Und je ehrlicher Sie in diesem Gespräch sind, um so eher kann Ihnen auch geholfen werden. Sie brauchen keine Angst zu haben, auch wenn das Einschalten eines Vertrauensarztes seitens der Kasse möglich ist oder (soviel ich weiß) auch vom Arbeitgeber zwecks sachlicher Prüfung gefordert werden kann.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
TomDoc