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wie lange überleben Tollwutviren

Kategorie: Infektionen » Expertenrat Infektions- und Reisemedizin | Expertenfrage

16.04.2021 | 12:23 Uhr

Hallo,

 

habe da mal eine Frage bezüglich Tollwuviren.

Hatte letzten Sommer Aug-2020 den Fall, dass mir eine Fledermaus gegen meine Angel geflogen ist. Habe dann die Angel mit Handschuhe genommen und kräftig im Wasser abgespült. Habe dann die Handschuhe auch ordentlich ausgespült und zum trocken weggepackt.

Nun meine Frage: wie lange sind die TW-Viren überlebensfähig > quasi ab wann hätte man die Sachen wieder benutzen können?

 

Grüße

Pommel 

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Bisherige Antworten
Experte-Leidel
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20.04.2021, 11:18 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Guten Tag,

Sie benötigen nach Auffassung der WHO und unserer STIKO nach einem etwaigen Risikokontakt keine 5er PEP mehr und auch kein Immunglobulin. Es reichen bei Ihnen zwei Impfungen im Abstand von drei Tagen. Aber die sollten Sie sich bei einer tatsächlichen Risikosituation geben lassen unabhängig von der seitdem verstrichenen Zeit.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Jan Leidel

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20.04.2021, 11:29 Uhr
Antwort

Hallo Herr Dr. Leidel,

danke für Ihre schnelle Antwort. Gut, dann weiß ich Bescheid, wie ich mich zu verhalten habe. Erstmal die Grundregeln beachten und bei einem wirklichen Notfall die Ärzltichkeiten aufsuchen, natürlich nur wenn nötig.

Vielen Dank nochmals für Ihre kompete Beratung

Pommel

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20.04.2021, 12:05 Uhr
Antwort

Hallo nochmals,

noch ein kleiner Kommentar von mir.

Durch das Internet gibt es halt viel zu viel darüber zu lesen und dann verfallen die Leute in Panik (mir geht es da offensichtlich nicht anders). Es hat ja auch viele Jahrzehnte vorher (ohne das Internet-Wissen (auf mich bezogen)) geklappt und nie ist was passiert. Die Situation hat sich ja gerade in dieser Hinsicht (Tollwut) bei uns hier in Deutschland sehr verbessert > terrestrisch ausgerottet und in der Luft nur wenig vorhanden und eigentlich so gut wie keine Kontaktmöglichkeit, um sich so etwas einzufangen. Die Zahlen belegen das ja auch zusätzlich.

Fazit meinerseits für mich und hoffentlich auch andere hier: Einfach alles nochmals durchgehen und alle Fakten des Geschehens bewerten/auswerten und vor allem realistisch bleiben (es gibt soviel Belege dafür (auch online), dass eben nichts passiert ist/sein kann). Vor allem viel weniger lesen und wenn man was liesst, es nicht gleich mit Panik bewerten, denn es steht eben auch viel Mist im Netz (wie heisst es in der Elektronik "wer viel misst, misst viel Mist"). Übertragen auf diese Sache hier, wer sich viel Gedanken darüber macht, gerät immer tiefer in den Strudel und hinterfragt immer, immer weiter alles und kommt nicht mehr raus aus dem Sog.

Wenn natürlich doch mal der Fall eintritt, dass man einen Hundebiss erlitten hat, dann ruhig erstmal alles säubern und mit Desinfektionsmittel (miitlerweile haben wir ja das fast alle zu Hause (ist ja der heutigen Pandemie-Situation geschuldet)) reinigen und dann ab zum Arzt, der das bewerten soll. So habe ich das zumindestens letztes Jahr gemacht.

Falls der sehr, sehr unwahrscheinliche Fall einer Kollision mit einer Fledermaus zustande kommen sollte, dann ruhig zum Arzt, der einem dann berät und alles weitere veranlasst, wenn es nötig ist.

Mit freundlichen Grüßen

Pommel

 

PS: ich hoffe, dass ich mich auch an meine eigenen hier geschriebenen Worte halte, aber ich denke schon. Jetzt ist ja erstmal alles geklärt, hoffe ich!

Experte-Leidel
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20.04.2021, 13:39 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Ja, gut so.

Alles Gute

Dr. Jan Leidel

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23.04.2021, 17:36 Uhr
Antwort

Hallo Herr Dr. Leidel,

Eine kurze Frage habe ich noch. Wie lange hält eigentlich so eine Pep-Impfung vor?

Meine letzte PEP 2er war letztes Jahr im August.

Mit freundlichen Grüßen

Pommel

Experte-Leidel
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23.04.2021, 20:51 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Guten Abend,

offenbar habe ich mich bei meiner Antwort vom 20.04. nicht klar genug ausgedrückt. 

Ich hatte geschrieben:"Sie benötigen nach Auffassung der WHO und unserer STIKO nach einem etwaigen Risikokontakt keine 5er PEP mehr und auch kein Immunglobulin. Es reichen bei Ihnen zwei Impfungen im Abstand von drei Tagen. Aber die sollten Sie sich bei einer tatsächlichen Risikosituation geben lassen unabhängig von der seitdem verstrichenen Zeit."

Und genau so habe ich das gemeint. Wenn Sie wieder eine Risikosituation erleben (ich meine eine wirkliche Risikosituation, nicht Fledermaus gegen Angelschnur) brauchen Sie wieder zwei Impfungen im Abstand von 3 Tagen, egal, wieviel Zeit seit der letzten 2er PEP verstrichen ist.

Und damit wollen wir den Mailwechsel beenden.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Jan Leidel

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24.04.2021, 06:43 Uhr
Antwort

Guten Morgen Dr. Leidel,

Entschuldigen Sìe bitte, dass ich da anscheinend was falsch verstanden hatte. Mir ging es ja nur darum zu wissen, ob es da irgendeine Zeitspanne gibt, wie lange da ein ausreichender Schutz gegeben ist. Nicht das man da bei den Ärzten 2x im Vierteljahr auf der "Matte" steht, weil einem was z.B. gegen den Kopf geflogen ist. Ich denke zu viel impfen kann ja auch nicht Sinn der Sache sein.

Sicherlich wenn einem 2x mal ein tollwütiges Tier (welches auch immer) im Abstand von Wochen/Monaten beisst (Bisswunde), dann ist da sicherlich Handlungsbedarf.

Ich frage auch deswegen, weil mir mal im Abstand von 3-4 Wochen was gegen den Kopf geflogen war (vielleicht Kratzer), was nicht zu indetifizieren war. Beim ersten mal wurde ich geimpft (Aug 2020). Beim 2. Mal eben nicht mehr. Es war beides in der Nähe zu den Schleimhäuten im Gesicht. Das scheint irgendwie jeder Arzt anders zu sehen.

Deswegen stellte ich die Frage.

Mit freundlichen Grüßen

Pommel

Experte-Leidel
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24.04.2021, 14:27 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Guten Tag,

es gibt keine Zeitspanne, in der ein zuverlässiger Schutz vor TW besteht. Wenn Sie einem ständigen Tollwutrisiko ausgesetzt sind (z. B. Tierarzt in einer Tollwutregion), geht man von Auffrischimpfungen alle zwei bis fünf Jahre aus, was nicht sehr präzise ist. Wenn Sie in einem Labor mit Tollwut-Viren arbeiten würden, würde man alle halbe bis ganze Jahre eine Bestimmung der Antikörper vornehmen und auffrischen, wenn der Titer unter 0,5 IE/ml abgesunken ist.

Bei Ihnen besteht aber eher ein immer mal wieder auftretendes vermutetes Risiko, weil ihnen etwas an den Kopf oder an die Angelschnur fliegt, von dem man nicht sicher weiß, was es war und wie groß die Gefahr tatsächlich ist.

Sie könnten also eine solche Begegnung der unheimlichen Art ignorieren oder regelmäßig den Antikörpertiter kontrollieren lassen oder der Empfehlung der WHO folgen. Letzteres würde bedeuten zu klären, ob überhaupt eine echte Risikositation vorlag oder nicht. Wenn nicht, was die Regel sein dürfte, können Sie Maßnahmen vergessen. Wenn aber doch, sollten Sie sich zwei Impfungen im Abstand von 3 Tagen geben lassen.

Und mit dieser letzten Antwort beende ich nun unseren Fortsetzungsroman.

Dr. Jan Leidel

 

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25.04.2021, 14:05 Uhr
Antwort

Hallo Herr Dr. Leidel,

Vielen Dank für Ihre Geduld mit mir. Die Konversation war sehr aufschlussreich für mich und hat mir alle Fragen beantwortet, die ich hatte. Letztendlich ging es mir hauptsächlich um den Schutz meiner Familie und der scheint ja in aller Hinsicht gegeben zu sein.

Vielen Dank nochmals und schönes Rest-Wochenende

Pommel

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