Übertragung durch Vogelfedern oder Vogelkot

Guten Tag Sveja Abel,

unsere Umwelt ist nicht steril. Überall in der Erde, in unserer Umgebung, auf Pflanzen und auch auf Vogelfedern finden sich Bakterien, Pilze usw., hauptsächlich sog. Umweltkeime. Und die Natur hat uns dagegen mit einer guten angeborenen Abwehr ausgestattet. Schon die Haut ist für die allermeisten Keime nicht durchdringbar. Außerdem "patrouillieren" Abwehrzellen durch den Körper und verhindern, dass wir durch solche Umweltkeime krank werden. Ohne diese angeborene Abwehr müssten wir alle in Sterilzelten aufwachsen und leben.

Was meinen Sie, wieviele Keime auf einem Geldschein lauern und auf allen Gegenständen in Haus, Hof und Garten - und ja, auch auf der wWese, auf Vogelfedern usw. und usw.

Unter diesen Keimen können auch solche sein, die bei geschwächter Abwehr zu einer Infektion führen können oder die ein größeres Risiko darstellen. Ich denke hier an Papageienvögel oder an Salmonellen, die z. B. von Tauben, hauptsächlich Stadttauben, ausgeschieden werden können.

Im allgemeinen führt aber auch das nicht zu einer Erkrankung (wobei ich natürlich nicht empfehlen möchte, gefundene Vogelfedern oder Vogelkot in den Mund zu nehmen). Im Gegenteil: Kinder, die im ländlichen Raum mit Bauernhöfen, Ställen usw. aufwachsen, haben meist ein besser funktionierendes Abwehrsystem, seltener Allergien und sind meist gesünder als die Stadtbewohner.

Also: machen Sie sich keine unnötigen Sorgen. Sollte jedoch jemand in der Familie an einer schweren Immunschwäche leiden, wäre schon größere Vorsicht angeraten.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Jan Leidel