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Toxokarose

Kategorie: Infektionen » Expertenrat Infektions- und Reisemedizin | Expertenfrage

02.10.2018 | 22:31 Uhr
Hallo! Bei meiner Mutter  (51 Jahre alt) wurde Toxocariase, chronische Form diagnostiziert. Also, nach der Analyse der folgenden Indikatoren: Eosinophilen 17, Blut IgG 1 \ 400, KP 2.8,  wurde Mebendazol (2 Tabletten pro Tag, für insgesammt 4 Wochen) vorgeschrieben.Die verschriebene Dosierung ist höher als auf der Verpackung angegeben. Meine Mutter ist oft allergisch gegen Medikamente, was auch durch Toxocariase entstanden sein können. Ist das verschriebene Medikament für die Behandlung in unserem Fall geeignet?
Gegen Allergie nimmt Sie Cetirizin bereits täglich ein. Darüber hinaus wurde vor dem Test auf Toxocarose Bronchialasthma aufgrund der Symptome Kurzatmigkeit, Keuchen und Husten bei ihr diagnostiziert. Letzte Zeit hat Sie Augenprobleme und ist ständig hungrig. Sollten wir dieses Medikament wie von einem Arzt verschrieben einnehmen oder lohnt es sich die Blutanalyse zu wiederholen? Danke im Voraus

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Experte-Leidel
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03.10.2018, 14:14 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Guten Tag Sonnenschein,

bei der Toxokarose handelt es sich um eine Erkrankung durch (meist) den Hundespulwurm, seltener den Katzenspulwurm. Die Symptome bei Ihrer Mutter können gut zu diesem Krankheitsbild passen. Am häufigsten verläuft die Erkrankung mit Fieberschüben, asthmaartigen Symptomen, Bauchschmerzen, vergrößerter Leber und gelegentlich Augenproblemen (meist auf einer Seite). Auch allergische Hauterscheinungen ("Nesselsucht") können auftreten.

Der Mensch ist ein sog. Fehlwirt der Würmer. In ihm entwickeln sich die Wurmlarven nicht zu erwachsenen Würmern, sondern bleiben im Larvenstadium und sterben nach einiger Zeit wieder ab, was aber gelegentlich Jahre dauern kann.

Die Erhöhung der eosinophilen Blutkörperchen passt zur Diagnose, mit den weiteren Laborwerten kann ich so leider nichts anfangen. Eine sichere Diagnose wird durch einen Enzym-serologischen Test (ELISA) bzw. durch einen sog. Westernblot gestellt, was nicht jedes Labor durchführen kann.

Mebendazol (z. B. Vermox®) gehört zu den bei dieser Erkrankung eingesetzten Medikamenten. Und meines Wissens empfiehlt der Hersteller von Vermox® im Beipackzettel eine Dosierung von morgens und abends je einer Tabl. zu 100 mg, also 2 Tabletten pro Tag. Die Behandlungsdauer scheint mir eher etwas lang, aber das muss natürlich der behandelnde Arzt entscheiden.

Ich würde den Hausarzt / die Hausärztin Ihrer Mutter vielleicht fragen, ob er evtl. einen ELISA für sinnvoll hält und ob er einen Zusammenhang zwischen der Toxokarose und den Augenproblemen bei Ihrer Mutter sieht. Dann wäre vielleicht eine augenärztliche Untersuchung sinnvoll.

Mit freundlichen Grüßen und guter besserung für Ihre Mutter

Dr. Jan Leidel 

 

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