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Totes Tier

Kategorie: Infektionen » Expertenrat Infektions- und Reisemedizin | Expertenfrage

09.04.2021 | 18:25 Uhr

Guten Abend sehr geehrter Herr Dr. Leidel.

heute beim Spaziergang entdeckten wir auf dem fahrradweg ein totes plattgefahrenes Tier. Wir sind dran vorbei gelaufen. Nah aber nicht drauf. In einem Moment fuhr ein Fahrrad ganz nah vielleicht auch auf das tote Tier drauf. Ich stand daneben. Wenn es eine tote Fledermaus war (wahrscheinlicher eine Maus), könnte von dem Reifen des Fahhrads irgendwie Spritzer auf meine Hose gekommen sein und dadurch meine Kinder infizieren? Ich denke das ist weit hergeholt aber eine kleine Sorge habe ich doch. Meine Kinder waren dabei und sind sehr klein. Wenn da etwas an meiner hose gehaftet hat und mein Kind die Stelle an meiner Hose unmittelbar danach berührt, kann mein Kind sich so mit Tollwut infizieren? Mein Verstand sagt mir das sei ausgeschlossen und so weit spritzt nichts vom toten kleinen Tier, da es sowieso schon platt war. Dennoch hätte ich gerne Ihre Meinung als Experte. Ist so eine Übertragung ausgeschlossen oder würden Sie was unternehmen?

ich Danke im Voraus

Tanja 

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09.04.2021, 18:26 Uhr
Antwort

Ich vergaß zu erwähnen das mein Kind eine kleine Wunde seit gestern am Finger und an der Lippe hat. 

Experte-Leidel
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09.04.2021, 20:50 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Guten Abend,

auf diese Weise kann die Krankheit nicht übertragen werden. Ich schreibe nochmal (gefühlt das 100ste Mal), wie Fledermaus-TW übertragen werden kann:

In fast allen Fällen geschieht dies durch den Biss eines in die Enge getriebenen kranken Tieres. Sehr viel seltener durch den unmittelbaren Kontakt der Fledermaus bzw. ihres Speichels mit einer offenen Wunde oder einer Schleimhaut..

Was sie mir schildern, ist keine Risikosituation.

Ich muss allerdings immer wieder darauf hinweisen, dass ich bei dem Ereignis nicht dabei war und natürlich auch kein Doktor Allwissend bin. Es wäre mir daher lieb, wenn Sie auch Ihren Hausarzt bzw. Ihre Hausärztin darauf ansprechen würden.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Jan Leidel

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09.04.2021, 21:13 Uhr
Kommentar

Guten Abend noch einmal,

ich danke höflichst für Ihre Einschätzung, bin aber etwas verwundert das Sie mir zu einem Arzt raten. Habe den Vorfall meiner Familie erzählt und  diese haben mich quasi ausgelacht. Sie sagen ja oft im Forum das auf indirektem Wege eine Infektion so gut wie ausgeschlossen sei?! Oder habe ich das falsch verstanden? Ist es denn nicht sehr indirekt wenn jemand mit einem Fahrrad über das tote platte Tier fährt (wahrscheinlich nur neben dran), Flüssigkeit dadurch an meine Hose gelangt wenn ich in der Nähe stand und mein Kind diese stelle an der Hose mit einer Wunde am Finger berührt hätte?

mein Verstand sagt mir dass sie so gut wie unmöglich wenn nicht ausgeschlossen??? Würden Sie denn hier was tun? Wäre ein Impfung angeraten? Ich glaube wenn ich mit diesem Vorfall einem Arzt vorstelle, wird dieser ganz bestimmt nicht impfen? Sehen Sie das auch so?

Experte-Leidel
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10.04.2021, 11:28 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Guten Tag,

natürlich verstehe ich ihre Irritation. Aber ich möchte Sie bitten, auch meine Schwierigkeit zu sehen und zu akzeptieren. Sie schildern eine Begebenheit, die Sie ja offebsichtlich mit Sorge erfüllt hat. So, wie Sie die Begebenheit schildern, habe ich meine Einschätzung mitgeteilt. Mein Fazit ist:

"Was Sie mir schildern, ist keine Risikosituation."

Ich denke, das ist durchaus eindeutig. Aber nun kommt mein Problem: Ich war nicht dabei und muss mich auf Ihre Schilderung verlassen. Wenn Sie einen wesentlichen Aspekt vergessen haben sollten (kann ja passieren), hätte möglicherweise meine Einschätzung anders ausgesehen. Und da es bei der Frage Risikosituation oder nicht schließlich um sehr viel geht, pathetisch ausgedrückt um Leben oder Tod, empfehle ich mitunter, eine Zweitmeinung durch einen zuständigen Arzt vor Ort einzuholen.

Und wenn Sie ohnehin wissen, wie die Situation einzuschätzen ist und nur noch mal schnell eine Bestätigung haben möchten, hätte es uns beiden Zeit und Mühe gespart, wenn Sie das entsprechend zum Ausdruck gebracht hätten.

Ihnen alles Gute

Dr. Jan Leidel 

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10.04.2021, 11:56 Uhr
Antwort

Lieber Dr. Leidel,

 

Selbstverständlich habe ich Verständnis für Ihre Seite. Mich hat es nur gewundert dass eine andere Fragestellerin auch nach Ihrer Meinung gefragt hat und Sie dort nicht zu einer Zweitmeinung geraten haben, obwohl sie mit dem Schnürsenkel eine tote Fledermaus berührt hat und eine Wunde am Finger hatte. 

 

Ich möchte noch einmal meine Schilderung genau erläutern, da ich am Wochenende unseren Hausrazt nicht erreichen kann. 

 

Eine überfahrene Maus evtl. Fledermaus liegt am Boden, wir laufen dran vorbei. Keine direkte Berührung. Niemand von uns. Ein Fahrrad biegt ab und fährt (so wie ich es gesehen habe ganz nah an diesem toten platten Tier vorbei), vielleicht auch drauf. In meinem Kopf kommt die Sorge, ob der Reifen (das Fahrrad fuhr eine fremde Person) irgendwelche infektiösen körperflüssigkeiten aufgewirbelt haben könnte und diese (da ich am nächsten stand und mein Kind meine Hand hielt) auf meine Klamotten oder Körper hätten haften können, mein Kind mich unmittelbar anfässt und eine Wunde am Finger und Mund hat, und so eine Infektion mit Tollwut geschehen kann? 

 

Würden Sie was tun wenn es Ihr Kind wäre?

 

Ich danke höflichst um nochmalige Einschätzung.

 

Denken Sie ich kann den Vorfall vergessen und abhaken und wäre eine Übertragung hier praktisch ausgeschlossen?

Experte-Leidel
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10.04.2021, 15:23 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Guten Tag,

1. In meiner ersten Antwort habe ich deutlich geschrieben: "Was Sie mir schildern, ist keine Risikosituation."

2. Sie schienen mir unsicher. Deshalb habe ich den Vorschlag gemacht, eine Zweitmeinung einzuholen. Das war natürlich keinesfalls eine Art Befehl oder Muss.

3. Dass Sie auch andere Antworten in diesem Forum lesen, hat mich gefreut. Und ich frage mich nun, warum Sie überhaupt die Frage an mich gerichtet haben. Sie wussten ja, was eine Risikosituation ist und was nicht.

4. Wenn ich dieselbe Erfahrung gemacht hätte, hätte ich keine Sekunde darüber nachgedacht, ob hier eine Übertragungsmöglichkeit bestanden haben könnte.

5. Wenn es sich so zugetragen hat, wie Sie schreiben, sollten Sie den Vorfall schnell vergessen.

6. Wenn es so war, war es - wie jetzt wiederholt geschrieben -.keine Risikosituation, eine Übertragung war also ausgeschlossen.

Und damit möchte ich gerne diesen Disput beenden. 

Dr. Jan Leidel

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