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Tollwutimpfung

Kategorie: Infektionen » Expertenrat Infektions- und Reisemedizin | Expertenfrage

10.06.2020 | 11:32 Uhr

Hallo Herr Dr. Leidel,

ich melde mich jetzt hoffentlich ein letztes Mal bei Ihnen.

Ich war heute beim Arzt ubd er hat mir jetzt die drei Impfungen nach dem Schema 0-7-28 verschriebe. Ich bin wirklich überglücklich, dass ich diese Impfungen nun tatsächlich bekomme, auch wenn ich natürlich weiß, dass mein Hauptproblem damit nicht gelöst ist, aber dafür habe ich ja die Therapie. 
nun habe ich 2-3 kleine Fragen an Sie, die ich in der Aufregung beim Arzt ganz vergessen hab zu stellen. 

1. Zu wie viel Prozent wirkt die erste Impfdosis schon?

2. Wird nach der dritten Impfung der Titer noch mal überprüft oder ist es komplett sicher, dass die Impfungen anschlagen uns danach (wie mein Arzt mir sagt) zu 100% geschützt ist?

3. Mein Problem drehte sich ja vor allem auch immer um das Anfassen von Dingen, wodurch man sich anstecken könnte. Nun habe ich Angst Ich könnte zwischen der 1. und der 2. Impfung oder zwischen der 2. und der 3. Impfung wieder irgendwo reinpacken oder sonst wie Indirekt damit in Verbindung kommen. Müsste dann das Impfschema geändert werden? Oder sagen Sie wirklich nur wenn ich dazwischen gebissen werden sollte müsste man andere Maßnahmen einleiten?

4. Nachdem die Impfungen dann vollständig sind, ist also auch nur noch der Biss oder Kratzer eines Tieres eine potentielle Gefahr weswegen aufgefrischt werden müsste?

Freundliche Grüße

Lara

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Experte-Leidel
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23.06.2020, 11:12 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Guten Tag Lara,

machen Sie sich eigentlich immer so viele Gedanken? Und warum klären Sie solche Fragen nicht mit dem Arzt bzw. der Ärztin, der/die Sie kennt und Ihnen die Impfung gibt?

Nein, Vomex ist sicher kein Problem.

Ich hoffe, dass jetzt alles geklärt ist.

Ihnen alles Gute

Dr. Jan Leidel

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23.06.2020, 11:49 Uhr
Antwort

Tut mir leid Herr Dr. Leidel, 

ich habe das gestern und total verschwitzt. 

Opipramol 50 mg, insgesamt (2-1-2) 5 Stück am Tag sind vermutlich auch kein Problem oder?

Ich wurde vorhin gefragt, ob ich denn wüsste, ob sich die Medikamente und die Tollwutimpfung ( da ich ja gestern Abend die zweite bekommen habe und heute morgen schon Vomex und die ganze Zeit schon opipramol) miteinander vertragen würden... Vorher hatte ich mir darüber eigentlich nicht Gedanken gemacht.

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23.06.2020, 11:51 Uhr
Antwort

Die Opipramol nehme ich übrigens schon seit Oktober letzten Jahres, mit kurzer Unterbrechung, bzw leider zwischendurch mal vergessen die Tabletten zu nehmen..

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23.06.2020, 16:19 Uhr
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Könnten Sie mir darauf noch eine Antwort geben?

Experte-Leidel
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23.06.2020, 16:46 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Ich will es versuchen. Aber ich bin kein Doktor Allwissend und kein Spezialist für Nebenwirkungen von Antidepressiva und anderen Medikamenten. Es wäre wahrscheinlich sehr viel einfacher, wenn Sie in der Gebrauchsinformation Ihrer Medikamente nachschauen würden oder Ihren Arzt, der es verschrieben hat, fragen. Wer hat Sie denn danach gefragt und warum?

Meiner Meinung nach gibt es wahrscheinlich keine Probleme.

Alles Gute

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23.06.2020, 16:56 Uhr
Kommentar

Mein Arzt hat mir ja die Antidepressiva mit der Impfung zusammen verschrieben, und dazu eigentlich nichts gesagt.

Folgendes steht in der Packungsbeilage, dort steht also nichts zu Impfungen:

Die Therapie mit Opipram® 50 mg Filmtabletten schließt eine zusätzliche Behandlung mit Neuroleptika (Arzneimittel zur Behandlung von bestimmten seelischen Störungen), Hypnotika und Tranquilizern (bestimmte Schlaf- bzw. Beruhigungsmittel, z. B. Barbiturate, Benzodiazepine) nicht aus. Dabei ist zu beachten, dass einige präparatespezifische Wirkungen, insbesondere zentraldämpfende Effekte, bei kombinierter Behandlung verstärkt in Erscheinung treten können. Gleiches gilt für die Sedierung nach systemischen Anästhetika (bestimmte Betäubungsmittel).

Die Kombination mit Alkohol kann zu Benommenheit führen.

Die Wirkung vor allem von starken Anticholinergika, wie z. B. Antiparkinsonmitteln und bestimmten Neuroleptika (Phenothiazinen), kann verstärkt werden.
Die gleichzeitige Behandlung mit Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmstoffen und Opipram® 50 mg Filmtabletten kann zu additiven Effekten auf das serotonerge System führen. Unter Fluoxetin und Fluvoxamin (Arzneimittel zur Behandlung depressiver Erkrankungen) kann es zu einer Erhöhung der Plasmakonzentrationen trizyklischer Psychopharmaka und in Verbindung damit zu einer Verstärkung der Nebenwirkungen kommen. Gegebenenfalls ist die Dosis von Opipram® 50 mg Filmtabletten zu reduzieren.
Opipram® 50 mg Filmtabletten dürfen nicht zusammen mit bestimmten Präparaten zur Behandlung depressiver Erkrankungen (MAO-Hemmer) angewendet werden. MAO- Hemmer sollen mindestens 14 Tage vor der Behandlung mit Opipram® 50 mg Filmtabletten vom Arzt abgesetzt werden. Gleiches gilt für Opipram® 50 mg Filmtabletten, wenn anschließend MAO-Hemmer eingenommen werden.
Die gleichzeitige Anwendung von Betablockern (z. B. Propranolol), Antiarrhythmika der Klasse Ic sowie Medikamenten aus der Gruppe der trizyklischen Antidepressiva, von denen auch Opipram® 50 mg Filmtabletten abstammt, und Präparaten, die ein bestimmtes Abbausystem der Leber beeinflussen (mikrosomales Enzymsystem mit Monooxygenasen), kann zur Veränderung der Plasmakonzentration dieser Arzneimittel und von Opipramol führen. Trizyklische Antidepressiva sollten nicht in Kombination mit antiarrhythmischen Substanzen des Chinidin-Typs angewendet werden.
Barbiturate und Medikamente gegen epileptische Anfälle können die Plasmakonzentration von Opipramol senken und damit den therapeutischen Effekt abschwächen. Die gleichzeitige Einnahme von Neuroleptika (z. B. Phenothiazine) kann die Plasmakonzentration von Opipramol erhöhen. Falls notwendig, wird Ihr Arzt entsprechende Dosisanpassungen vornehmen.
Die gleichzeitige Anwendung von Arzneimitteln,
- die ebenfalls das sogenannte QT-Intervall im EKG verlängern, z. B. Mittel gegen Herzrhythmusstörungen (Antiarrhythmika Klasse IA oder III), bestimmte Antibiotika (z. B. Erythromycin), Cisaprid, Malariamittel, Mittel gegen Allergien bzw. Magen- / Darmgeschwüre (Antihistaminika) oder Mittel zur Behandlung spezieller geistig- seelischer Erkrankungen (Neuroleptika),
- die zu einem Kaliummangel führen (z. B. bestimmte harntreibende Mittel),
- die den Abbau von Opipramol in der Leber hemmen können, z. B. MAO-Hemmer oder Mittel gegen Pilze (Imidazol-Antimykotika),
ist zu vermeiden.
Cimetidin kann die Plasmakonzentration von trizyklischen Substanzen erhöhen. Deshalb sollte ihre Dosis durch den Arzt vermindert werden.

 

Dann kann ich hoffentlich beruhigt sein.

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23.06.2020, 17:11 Uhr
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Hier noch die Infos aus dem Beipackzettel des Impfstoffs:

Anwendung von Tollwut-Impfstoff (HDC) inaktiviert zusammen mit anderen Arzneimitteln


Tollwut-Immunglobulin
Wegen der Gefahr einer verminderten Antikörperbildung darf Tollwut-Immunglobulin vom Menschen weder höher dosiert als empfohlen noch wiederholt verabreicht werden. Dies gilt auch für die Fälle, in denen die Behandlung nicht sofort nach dem Tollwut-Kontakt begonnen wird.

Immunsuppressiva
Während einer Therapie mit Arzneimitteln, die das körpereigene Abwehrsystem schwächen, kann der Impferfolg eingeschränkt sein (siehe oben unter „Besondere Vorsicht ist bei der Anwendung von Tollwut-Impfstoff (HDC) inaktiviert erforderlich“).

Besondere Vorsicht ist bei der Anwendung von Tollwut-Impfstoff (HDC) inaktiviert erforderlich,
– wenn bei Ihnen bzw. Ihrem Kind eine Schwächung des Immunsystems vorliegt. Falls das
Immunsystem durch Krankheit oder bestimmte Medikamente (Immunsuppressiva) geschwächt ist, kann der Impferfolg eingeschränkt sein. Eine vorbeugende Impfung sollte zurückgestellt werden, bis die Therapie beendet oder die Krankheit überwunden ist. Falls die Impfung nicht aufgeschoben werden kann, siehe Abschnitt 3.

– wenn Sie bzw. Ihr Kind an einer Blutgerinnungsstörung leiden (wie z. B. der Bluterkrankheit, bei einer verminderten Anzahl der Blutplättchen oder durch eine blutgerinnungshemmende Behandlung).


Impfstoffe
Zeitabstände zu anderen Impfungen sind nicht erforderlich.

Experte-Leidel
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24.06.2020, 11:42 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

ja, dann ist alles Klar: keine Probleme

Mit frteundlichen Grüßen

Dr. Jan Leidel

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30.06.2020, 17:56 Uhr
Kommentar

Hallo Herr Dr. Leidel,

ich bin grade in Bayern im Urlaub bzw. Auch nah an der Grenze zu Baden Württemberg. Als wir dort hergelaufen sind, habe ich Fledermaus Nistkästen entdeckt. Beim ersten Kasten konnte ich mich noch zusammen reißen, nach dem zweiten war der Tag dann für mich gelaufen, die Angst kam so stark in mir hoch wie lange nicht mehr, nur wegen diesen blöden Nistkästen. Dort besteht aber vermutlich keine  erhöhte Tollwut Gefahr oder? Ich hab mich so sehr triggern lassen davon...

Experte-Leidel
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01.07.2020, 11:25 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Guten Tag,

nein, dort besteht keine erhöhte Gefahr, im Gegenteil. In Süddeutschland kommt die Erkrankung bei Fledermäusen sehr viel seltener vor-

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Jan Leidel

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07.07.2020, 06:13 Uhr
Antwort

Hallo Herr Dr. Leidel, ich bin es noch mal mit einer Frage, einer recht kurzen aber dieses Mal.

Ich habe blöderweise, eigentlich mehr durch Zufall, einen Artikel entdeckt über das Duschen nach einer Impfung. Es heißt bei der Impfung gegen Pocken sollte man eine Zeit lang danach nicht duschen baden oder schwimmen. Natürlich habe Ich schon 2 Impfungen enthalten und von daher wäre es sowieso zu spät, da ich auch nach diesen Impfungen duschen gegangen bin.

Ich gehe recht in der Annahme, dass weder Tollwutimpfstoffe, noch andere, bzw die Impfungen darunter "leiden" wenn man direkt nach einer Impfung duschen geht oder?

Freundliche Grüße

Lara

 

 

Experte-Leidel
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07.07.2020, 08:45 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Guten Tag Lara,

dieser Rat galt tatsächlich nur für die Pockenimpfung, die wir ja - Gott sei Dank- heute nicht mehr benötigen. Bei der Pockenimpfung wurde mit einem kleinen Messerchen die Haut an zwei Stellen am Oberarm eingeritzt und der Impfstoff, der aus vermehrungsfähigen Viren bestand, in die kleine Wunde gerieben. Daraus entwickelte sich eine Impfpustel. Bei älteren Menschen können Sie manchmal am Oberarm zwei rundliche Narben erkennen, die durch die Impfpusteln entstanden sind.

Beim Duschen usw. hätten die Impfviren an andere Stellen verschleppt werden können, was man vermeiden wollte.

Heute spielt das alles keine Rolle mehr. Duschen Sie nach Herzenslust.

Eine Bitte habe ich an Sie: Wenn Sie wieder eine Frage an mich haben, stellen sie diese doch bitte tatsächlich als neue Frage und nicht als Kommentar. Der "Fortsetzungsroman" zwischen uns wird langsam unübersichtlich.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Jan Leidel

 

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08.07.2020, 21:38 Uhr
Antwort

Ich verstehe, vielen Dank Herr Dr. Leidel, ich hatte so etwas zuvor nämlich noch nie gehört. 

Verzeihen Sie, dass das ganze hier so lange geworden ist. Wenn Sie mir in dem Zusammenhang mit der Impfung vielleicht eine weitere Frage stellen. Danach werde ich, sollte ich noch eine Frage haben, auch  diese als neue Frage stellen.

Sie werden mir vermutlich wieder sagen, dass ich zu viel Nachdenke und diese Frage ist mir auch etwas unangenehm, aber ich möchte bei der Tollwut Impfung natürlich auf Nummer sicher gehen.

Ich bekomme am Montag die letzte Impfung und Sport sollte danach schließlich nicht gemacht werden. Nun sehe ich nach längerer Zeit meinen Freund wieder und naja, ich denke ich muss nicht näher darauf eingehen, das würde aufgrund leichter körperlicher Anstrengung aber keine negativen Auswirkungen haben? Die Frage ist mir wirklich sehr sehr unangenehm sie Ihnen zu stellen und ich will Sie in Zukunft auch nicht weiter damit belästigen.

Vielen vielen Dank für Ihre Geduld und die Hilfe, die Sie mir zukommen ließen.

Freundliche Grüße

 

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