Sehr geehrter Herr Dr. Leidel,
ich wende mich wieder an Sie, weil ich mir unsicher bin im Hinblick auf eine mögliche Tollwutgefahr.
Wir haben seit Februar 2020 eine Hündin aus dem Auslandstierschutz (Bulgarien). Da sie schon alt ist, sind wir die Endpflegestelle und haben ihren Pass nicht bekommen. Dass eine TW-Impfung vorhanden ist, wurde uns mitgeteilt. Aber eigentlich wollten wir da schon länger mal drum bitten, dass wir den Pass bekommen, damit wir es genau wissen und wissen, wann nachgeimpft werden muss.
Grundsätzlich sehe ich keinen Grund, der Tierschutzorganisation hier nicht zu vertrauen. Nur jetzt ist heute morgen etwas passiert, das wahrscheinlich als Exposition gesehen werden muss. Ich habe eine kleine noch nicht ganz verheilte Wunde am Finger und heute morgen habe ich der Hündin ein Leckerli gegeben. Beim Schnappen nach dem Leckerli hat sie mit den Zähnen auch den Finger mit der Wunde berührt. Die Wunde blutet zwar nicht, aber die Haut ist nicht intakt.
Natürlich versuche ich jetzt, den Impfstatus herauszufinden, aber wahrscheinlich wird das erst morgen gelingen. Ich habe die Organisation natürlich nicht im Verdacht, Tiere, die ein Risiko darstellen würden, illegal nach Deutschland einzubringen. Aber ich bin eben nicht sicher, ob man davon ausgehen kann, dass ein tollwutverdächtiger Hund wirklich nicht nach Deutschland gelangen kann. Ich weiß auch nicht, ob sich nach einem Jahr nicht sowieso schon Symptome gezeigt hätten.
Ich mache mir beim Thema Tollwut immer ziemlich viele Sorgen - Sie haben mir hier auch schon mehrfach geholfen, und ich habe auch schon mit Therapeuten gesprochen. Was ich jetzt überlege ist, ob das Ereignis von heute morgen ein Grund ist, jetzt schnellstmöglich eine PEP zu beginnen. Andererseits kommt es mir übertrieben vor, jetzt ins Krankenhaus zu fahren - vor allem weil ich weiß, dass ich da zu übermäßiger Angst neige.
Vielleicht können Sie mir ja mit einem Rat helfen.