Tollwutgefahr Seychellen

Guten Tag,

ich schrieb von einer vorbeugenden Impfung hier in Deutschland. Was Sie ansprechen, ist eine postexpositionelle Impfung nach einem Risikokontakt (sog. PEP).

Bei dieser PEP unterscheidet man zwei Situationen:

1. Die Person mit dem Risikokontakt war nicht geimpft. Dann besteht die PEP aus 5 Injektionen plus der Gabe eines Antiserums.
2. Die Person war bereits vollständig geimpft. Dann besteht die PEP aus zwei Injektionen an den Tagen 0 und 3. Ein Antiserum ist nicht notwendig.

Darüber, ob jemand, der erst vor wenigen Wochen mit drei Impfungen geimpft wurde, eine solche PEP wie unter 2. überhaupt braucht, kann man unterschiedlicher Meinung sein. In den allermeisten Fällen ist das wahrscheinlich unnötig. Und vor allem, wenn man nach Abschluss der Grundimmunisierung eine Antikörperkontrolle hat durchführen lassen, diese erst wenige Wochen zurückliegt und ein Ergebnis größer als 0,5 I.E./ml  ergab, ist die PEP eigentlich unnötig. 

Aber natürlich kann es mal sein, dass der Schutztiter nicht bekannt oder nicht ausreichend ist, die Impfung - warum auch immer - nicht völlig funktioniert hat. dann wäre die PEP mit zwei Impfungen möglicherweise lebensrettend.

Und während ein Zellkulturimpfstoff in den allermeisten Ländern vorhanden ist, gilt das für das Antiserum durchaus nicht immer.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Jan leidel