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Tollwutangst

Kategorie: Infektionen » Expertenrat Infektions- und Reisemedizin | Expertenfrage

04.04.2020 | 10:10 Uhr

Guten Morgen Herr Dr Leidel,

Sie sind ein sehr freundlicher Mediziner und ich würde gerne Ihre Meinung hören. 
Ich habe Ängste vor Tollwut entwickelt, habe Angst vor Fledermäusen. Heute Morgen ist mein Sohn 2,5 mit einem kleinen Kratzer auf der Nase aufgewacht. Er hat heute Nacht nachdem er gegen Mitternacht aufgewacht ist, bei mir im Schlafzimmer geschlafen, mit mir zusammen im Ehebett. Jedoch hat mein Mann zuvor bis dahin das Fenster in unserem Schlafzimmer gekippt gelassen, ich habe es kurz vorher zugemacht bevor mein Sohn wach wurde und zu mir ins Ehebett gewechselt isz. Im Zimmer habe ich nichts gesehen, da ich noch ca eine halbe Stunde wach lag. Jetzt kommen mir Gedanken hoch, was wenn eine Fledermaus im Zimmer war und ihn gekratzt hat?! Wir haben zusammen im Bett geschlafen. Hätte ich das gemerkt?

Die Zimmertür war zu und theoretisch müsste sie sich ja im Schlafzimmer befinden, Gott sei Dank habe ich keine Fledermaus gefunden. Aber die können sich ja sonst wohin verkriechen. 

Ich weiß dass es eher unwahrscheinlich ist aber dieser Gedanke lässt mich nicht los da man überall liest, dass diese Tiere sich häufig in Zimmer verirren. 

was würden Sie jetzt an meiner Stelle tun?

ich hoffe auf einen Rat und wünsche Ihnen Alles Gute

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Bisherige Antworten
Experte-Leidel
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04.04.2020, 13:32 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Guten Tag Hanna82,

Sie wissen ja selbst bereits, dass Sie eine besondere Angst vor Tollwut und deshalb auch vor Fledermäusen (oder umgekehrt?) haben. Und auch Ihre jetzige Sorge entspringt m. E. ausschließlich Ihrer Angst, für die ich leider fachlich nicht der richtige ansprechpartner bin..

Natürlich können sich Fledermäuse in Zimmer mit offenem oder gekipptem Fenster verirren. Das geschieht aber während der Nacht im Frühjahr sicher äußerst selten, wenn überhaupt.

Die mit Abstand meisten Berichte über Fledermäuse im Zimmer gibt es im August und September in der Abenddämmerung. Dann suchen sich nämlich die während des Jahres geborenen Jungtiere eine neue eigene "Behausung" für Ihren Winterschlaf.

Es ist also zumindest sehr, sehr unwahrscheinlich, dass Sie tatsächlich einen Besuch von einem ungebetenen Flattergast erhalten haben. Außerdem ist es sehr unwahrscheinlich, dass ein solches Tier einen Menschen im Gesicht kratzt.

Vielleicht denken Sie auch nochmal über andere Möglichkeiten nach, woher der Kratzer stammen könnte. Vielleicht sind seine Fingernägel ja etwas lang. Aber scheuen Sie sich nicht, auch Ihren Kinder- oder Hausarzt (oder-ärztin) anzusprechen, wenn die Angst nicht weggeht.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Jan Leidel

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08.04.2020, 13:24 Uhr
Antwort

Guten Tag Dr Leidel,

danke für die ausführliche Antwort. Allerdings habe ich ein neues Anliegen und ich hoffe meine Angst spielt mir nur einen Streich. Heute Morgen habe ich bei meinem Sohn 2 kleine blutige/rote Punkte unterm Handgelenk gefunden. Er hat allerdings genau an dieser Stelle auch sehr trockene Haut. Mein Mann und meine Mutter sagen, das kommt von der trockenen Haut und ich soll nicht rumspinnen, allerdings kommt mir wieder eine Fledermaus in den Kopf. Er hat wieder bei uns im Elternbett geschlafen. Mein Verstand sagt mir dass das keine Fledermaus war, jedoch siegt momentan meine Angst was wenn sich eine im Zimmer verkriecht hat. Bei dem schönen Wetter ist mein Mann den ganzen Tag nur am lüften.

Was würden Sie an meiner Stelle tun? 

ist es schon mal vorgekommen, dass ein Kind von einer Fledermaus im Schlaf gebissen worden ist?

ich danke Ihnen im Voraus und wünsche schöne Ostern 

Experte-Leidel
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08.04.2020, 17:07 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Guten Tag Hanna82,

es tut mir sehr leid, dass Sie solche Angstzustände haben. Aber ich bedaure ebenfalls, dass ich Ihnen nicht helfen kann. Vielleicht könnte eine entsprechende Thearpie helfen. 

Ich habe von keinem deratigen Fall gehört oder gelesen. Aber vielleicht hilft es Ihnen ja ein bischen, dass seit über 50 Jahren in Deutschland kein Mensch durch eine Fledrmaus zu Schaden gekommen ist. Und lesen Sie einfach nochmal meine vorherige Antwort.

Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass ich weitere Fragen dieser Art nicht beantworten werde. Wenden sie sich besser an Ihren Hausarzt oder Ihre Hausärztin und lassen Sie sich hinsichtlich einer Angsttherapie beraten.

Ich wünsche ihnen alles Gute

Dr. Jan Leidel

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08.04.2020, 17:48 Uhr
Antwort

Vielen Dank Dr. Leidel. Sie nehmen mir schon einen großen Teil meiner Angst. Darf ich Sie so kurz vor Ostern nur noch etwas abschliessend fragen. 
Sie würden bei Ihrem Sohn oder Enkel bei so etwas nichts unternehmen? Meines Erachtens würde das niemals eine Impfung rechtfertigen und diese würde ich in so einer Situation niemals geben lassen? Sehen Sie das auch so?

und noch eine letzte Sache, wenn eine Fledermaus zubeißt, müssten da nicht zumindest 4 Punkte bzw abdrücke zu sehen sein? Weil es ja ein Ober und Unterkiefer gibt. 

Denken Sie ich kann diese Sache abhaken und vergessen!?

nochMals schöne Ostern und bleiben Sie gesund 

Experte-Leidel
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08.04.2020, 19:01 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Guten Tag Hanna82,

ja, diese Fragen will ich gerne noch beantworten.

Ich würde - ehrlich gesagt - wohl erst gar nicht auf die Idee kommen, dass es sich um einen Fledermausbiss handeln könnte. Und schon daher nichts unternehmen. Ich verstehe, dass man unsicher wird, wenn sich das Angstkarussell erst einmal gedreht hat. Aber esgibt ja keine Anhaltspunkte dafür, dass wirklich ein solches Tier ins Zimmer geflogen sein könnte, Also: Ich würde nichts tun.

Fledermausbisse sind nicht immer ganz typisch. Mitunter sind sie gar nicht zu erkennen. ich habe noch nie einen solchen Biss in Natura gesehen, aber in fachlichen Abhandlungen. Da werden sowohl Bilder mit zwei roten Punkten, als auch mit mehr gezeigt. Die Bisse sind recht schmerzhaft.

Alles Gute Ihnen und Ihrer familie

Dr. Jan Leidel

 

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