Tollwut

Kategorie: Infektionen » Expertenrat Infektions- und Reisemedizin | Expertenfrage

18.07.2020 | 17:11 Uhr

Hallo!

wir haben ein Fledermausquartier an unserem Haus am Dach unter SchieferPlatten. Als ich heute Abend dort zum Wasserhahn ging,traf mich ein kleiner Tropfen an der Lippe. Ich frage mich nun,ob es Urin oder Sekret von einer Fledermaus gewesen sein kann. Sichtbar war an meiner Lippe nichts,aber ich habe es gespürt. Ich habe die Lippe sofort mit Wasser gespült und dann mit Seife gewaschen und gespült. besteht so die Gefahr sich mit Tollwut zu infizieren? Sollte ich mich impfen lassen? Ich kann nicht hundertprozentig sagen,ob nichts beim Abspülen in den Mund gelaufen ist.
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Bisherige Antworten

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18.07.2020, 22:31 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Guten Abend Nichi,

ich weiß natürlich nicht, was für ein kleiner Tropfen Sie an der Lippe getroffen haben könnte. Urin einer Fledermaus wäre z. B. nicht ansteckend, Speichel könnte es theoretisch sein.

In Deutschland hat sich seit über 50 Jahren niemand mehr mit Fledermaus-TW angesteckt. Das ist also ein außerordentlich seltenes Ereignis. Aber ich war nicht dabei und habe gut reden.

Wenn Sie sich Sorgen machen, sollten Sie Ihren Hausarzt ansprechen, ob er eine Impfung für erforderlich hält. Ich selbst würde nichts unternehmen.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Jan leidel

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19.07.2020, 08:47 Uhr
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Danke für Ihre Antwort.

Zu meinem Hausarzt könnte ich ja frühestens morgen. Dann wäre es für eine Impfung sowieso zu spät oder?

Ich weiß ja selbst nicht,was mich getroffen hat. Mache mir eben Sorgen,da ich sowieso ein überängstlicher Mensch bin. Mein Mann hält es für an den Haaren herbei gezogen.

Es war auch ein klein wenig unterhalb der Lippe und dieser Bereich zählt doch nicht mehr zu den Schleimhäuten oder? Ich hoffe einfach,dass ich alles abgewaschen habe (was ja bei intakter Haus ausreichen würde?).

Danke für Ihr Arbeit! Sie ist wirklich wertvoll!

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19.07.2020, 12:14 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Guten Tag Nichi,

zunächst: ich halte eine Infektion auf diesem Weg für praktisch ausgeschlossen und würde selbst nichts unternehmen, wie ich schon sagte. Aber ich habe gut readen, war nicht dabei und weiß natürlich auch nicht, was Sie da getroffen haben könnte und ob der Tropfen noch auf Schleimhaut gelangte oder nicht.

Wenn Sie sich zu einer postexpositionellen Impfung (PEP) entschließen sollten, wäre es morgen dafür nicht zu spät. Eine PEP sollte - wenn sie sinnvoll ist - zwar so bald wie möglich beginnen. Aber ein "zu spät" gibt es eigentlich nicht.

Ich vermute, dass Ihr Arzt aber ohnehin wie ich der Meinung ist, dass kein Grund für eine PEP vorliegt. Er ist aber näher dran und für Sie auch eher zuständig.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Jan Leidel

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19.07.2020, 12:39 Uhr
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Vielen Dank!
Sie können einem sehr beruhigen!
Es tut einfach gut die Meinung eines sachkundigen Experten zu hören!

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