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Tollwut

Kategorie: Infektionen » Expertenrat Infektions- und Reisemedizin | Expertenfrage

27.01.2020 | 11:40 Uhr

Guten Tag, am Samstag war ich bei einem Angelausflug in Rheinland Pfalz in einem Waldstück unterwegs. Beim hantieren mit dem Messer zog ich mir dabei 2-3 Schnitte an meinen Fingern zu. Später berührte ich mit dieser Hautstelle versehentlich eine Flüssigkeit die wie Schaum oder Speichel aussah, sogar mit ziemlich großer Sicherheit. Erst später bin ich auf die Idee gekommen, dass es sich hierbei eventuell um Speichel eines infizierten Tieres gehandelt haben könnte. Daheim habe ich dann recherchiert und einige Horrorgeschichten gelesen, welche mir jetzt keine Ruhe mehr lassen. Besteht hier Handlungsbedarf ? 

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Experte-Leidel
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28.01.2020, 10:25 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Guten Tag,

leider bin ich nicht allwissend. Ich habe wirklich keine Ahnung, was das für eine schaumige Flüssigkeit gewesen sein könnte. Bei landlebenden Tieren gibt es in Deutschland seit über 10 Jahren keine Tollwut mehr. Und ich halte es für ganz und gar unwahrscheinlich, dass eine tollwutkranke Fledermaus da ein Speicheldepot angelegt haben könnte.

Ich persönlich würde bei mir keinen Handlungsbedarf sehen. 

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Jan Leidel

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30.01.2020, 18:26 Uhr
Kommentar

Ich danke Ihnen für die schnelle Antwort. Leider sind meine Ängste durch das Lesen im Internet immer schlimmer geworden. Deutschland ist seit 2008 frei von terrestrischer Tollwut aber anscheinend besteht auch die Möglichkeit, dass Füchse sich selbst durch Fledermäuse, welche am Boden liegen infizieren können. Mittlerweile ist es 6 Tage her und ich frage mich ob es jetzt überhaupt noch Sinn machen würde sich impfen zu lassen? Außerdem glaube ich nicht das irgend ein Arzt dazu bereit wäre, mir die Impfung zu geben, wenn ich ihm das hier erzähle.

 

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30.01.2020, 19:22 Uhr
Kommentar

Ich habe noch eine Frage vergessen. Handelt es sich bei dem Immun Globulin ebenfalls um einen "Totimpfstoff"?

Ich würde mir dabei sorgen machen, dass das Virus sich auf diese Weise doch im Körper ausbreiten könnte. Und ich aus einer unbedenklichen Situation, eine gefährliche geschaffen hätte.

Experte-Leidel
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31.01.2020, 09:59 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Guten Tag,

der hypothetische Fall einer Infektion eines Fuchses durch eine Fledermaus am Boden ist bislang meines Wissens noch nie wirklich vorgekommen. Auch einen Bericht über die Infektion eines Menschen durch frei irgendwo liegenden Speichel habe ich nicht finden können.

Dass Ihre offenbar übermäßige Angst vor einer Tollwutinfektion durch Recherchen im Internet immer schlimmer wird, kann ich mir gut vorstellen. Ich möchte Ihnen raten, darüber nachzudenken, ob nicht eine Angsttherapie für Sie erforderlich wäre. Diese Angst muss ja irgendeinen Grund haben.

Nun aber zu den sachlichen Fragen, für die ich mich eher zuständig fühle: Wären Sie tatsächlich von einer Fledermaus gebissen worden, würde man auch nach sechs oder sogar mehr Tagen eine PEP (postexpositionelle Prophylaxe) durchführen. Das Immunglobulin besteht aus Antikörpern aus dem Serum von Menschen, die gegen Tollwut geimpft wurden und hohe Antikörpertiter aufweisen. Diese Antikörper können schon etwaiges Virus neutralisieren, bevor der Infizierte eigene Antikörper entwickelt. 

Und Sie haben wohl recht, dass kaum ein Arzt bereit wäre, in Ihrem Fall eine PEP durchzuführen.

Ich hoffe, dass Sie Ihre Angst - evtl. mit therapeutischer Hilfe -  überwinden können, und verbleibe

mit freundlichen Grüßen

Dr. Jan Leidel

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