Sehr geehrter Herr Dr. Leidel,
wir fahren dieses Jahr zum ersten Mal seit Beginn der Pandemie wieder zu Verwandten ins östliche Polen. Das Auswärtige Amt warnte Anfang das Jahres explizit vor vermehrt auftretenden Tollwut-Fällen in Polen.
Nun mache ich mir ein wenig Sorgen wegen der Tollwut. Ich habe eine kleine Tochter und sie spielt gerne im Freien, am liebsten im Wald hinter unserem Haus. Mir ist bekannt, dass Tollwut durch Bisse und Kratzwunden oder durch Kontakt von Wunden und Abschürfungen mit Speichel übertragen wird.
1. Ich frage mich aber, wie direkt muss der Kontakt mit Speichel sein?
2. Ist es möglich, dass ein Ast auf dem Waldboden mit infektiösen Speichel benetzt ist und man sich beim aufheben des Astes und einem Kratzer am Finger mit Tollwut infizieren kann?
3. Ist es möglich, dass man sich infizieren kann, wenn man im Wald in Speichel fällt und sich anschließend mit zerkratzten Händen den Dreck wegwischt?
4. Ist eine der oben beschriebenen Infektionswege auch in Deutschland durch Fledermäuse möglich?
(Wir haben in unserem Dorf eine kleine Mausohren-Kolonie im Kirchturm und diese Fledermäuse jagen vorzugsweise auf dem Boden. Es kann also Speichel auf den Waldboden kommen und wir gehen früh morgens mit unserem Hund Gassi. Der Speichel ist dann wohl relativ frisch.)
Vielleicht bin ich etwas zu ängstlich und mache mir zu viele Sorgen, weil es mein erstes Kind ist. Auch die Pandemie hat wohl ihre Spuren hinterlassen!
Vielen Dank für Ihre Mühe!
Mit freundlichen Grüßen
Katha