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Tollwut durch Trinknapf

Kategorie: Infektionen » Expertenrat Infektions- und Reisemedizin | Expertenfrage

17.07.2018 | 17:24 Uhr

Guten Tag Herr Dr. Leidel,

Wir waren heute bei sogenannten "Wasserspielen" in Ö. Einige Touristen waren dort. Am Rand stand eine tiefere Schale, die anscheinend, wie sich später herausstellte, ein beliebtes Trinkobjekt für diverse Hunde die auch anwesend waren ist. Nun hat meine kleine Tochter mit ihren Händen darin geplanscht, sich natürlich damit nass gemacht und mit Sicherheit auch Tropfen an die Augen oder an den Mund bekommen. Ich bin deswegen nun sehr besorgt. Wenn man sich ansieht wie viel Speichel Hunde beim Trinken verlieren...

Kurze Zeit später sah ich dann auch schon wieder einen Hund trinken.

Schrecklich. Mache mir Sorgen.

Bestand ein Risiko?

 

Mit freundlichen Grüßen,

Karin

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Experte-Leidel
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17.07.2018, 21:52 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Guten Abend Karin M.,

ich vermag hier überhaupt keine Risikosituation zu erkennen. Wei auch Deutschland ist Österreich frei von Tollwut bei landlebenden Tieren. Und von einem solchen Trinknapf geht sicher keinerlei Risiko aus. 

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Jan Leidel

 

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18.07.2018, 10:14 Uhr
Antwort

Herzlichen Dank für Ihre Auskunft.

Ich habe noch eine Rückfrage. 

Gibt es ein Risiko, wenn man Speichel an der Hose hat (mit Tollwut-Viren) und sich dann später mit dem Fuß an einer Wunde an der Ferse kratzt? Kann man somit das Virus von der Hose in die Wunde reiben?

Mit freundlichen Grüßen,

Karin

Experte-Leidel
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18.07.2018, 14:54 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Guten Tag karin M.,

Von einer solchen Übertragungsweise habe ich noch nie gehört. Und ich weiß nicht recht, warum Sie jetzt diese Frage stellen.

Österreich ist frei von Tollwut bei landlebenden Tieren. Deswegen dürfte es sehr schwierig sein, virushaltigen Speichel an die Hose zu bekommen. Sowie dieser etwas angetrocknet wäre, ist es für die Viren sehr schwierig, in eine Wunde zu gelangen.

Aber stellen wir uns vor, es gäbe kranke Tiere in Österreich und von einem solchen Tier gelangen größere Mengen Speichel an die Hose. Wenn Sie dann, während der Speichel noch nicht getrocknet ist, mit der Ferse die Hose kräftig in eine Wunde reiben, will ich nicht sicher ausschließen, dass es durch Verquickung ungünstiger umstände vielleicht zu einer Infektion kommen könnte. Aber warum wollen sie das tun? Und wie wollen Sie im tollwutfreien Österreich an den virushaltigen Speichel auf Ihrer Hose kommen?

Ich denke, Sie sollten sich nicht länger mit diesem Thema beschäftigen.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Jan leidel 

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18.07.2018, 17:26 Uhr
Antwort

Dankeschön. Damit haben Sie natürlich Recht. Meine Annahmen beziehen sich eher auf evtl. importierte Tiere oder Tiere aus dem Ausland (Touristen). 

 

Ich habe noch eine letzte Frage, dann wäre ich auch schon fertig.

Angenommen man setze sich in frischen Speichel von einem tollwütigen Tier. Könne das Virus die Hose penetrieren und dann entweder durch einen aufgekratzten Pickel oder die vaginalen Schleimhäute eintreten?

Hintergrund ist dass ich mich in Ö auf einem Touristenboot, wo auch Hunde erlaubt sind in einen nassen Fleck gesetzt habe und dort 2 Stunden verweilen musste. Hunde sind erlaubt an Bord. Meine Sorge ist dass eventuell Speichel durch die Hose penetrieren kann weil dort ja vielleicht ein Hund vorher saß

 

Danke und freundliche Grüße,

Karin 

Experte-Leidel
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18.07.2018, 17:50 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Guten Tag nochmal Karin,

wir haben uns irgendwie verrannt. Als riskanter Kontakt gilt zunächst der Biss eines infektiösen Tieres (ca. 99% der Infektionen erfolgen so), sodann das unmittelbare Belecken einer Wunde bzw. Schleimhaut und schließlich der unmittelbare Kontakt von Speichel eines (potentiell) infektiösen Tieres mit einer Wunde bzw. Schleimhaut, ohne dass es zum unmittelbaren belecken kommt..

Je indirekter der Kontakt, desto unwahrscheinlicher eine Infektion. Nun ist die Welt nicht immer schwarz/weiß, sondern mitunter auch grau. Das heißt es gibt einen Bereich, über den ich nichts aussagen kann.

Ich kann mir im Grunde solche Infektionswege, wie Sie sie sich ausmalen, nicht vorstellen. Viren penetrieren nicht, sie können sich nicht aktiv fortbewegen usw. Es würde für eine Bewertung auch nicht helfen, wenn Sie mir genau sagen, um welches Material es sich bei der Hose handelt, wie groß die Menge Speichel ist, die die Hose durchtränkt, wieviele Viren in dem Speichel enthalten sind, wie hoch Luftfeuchte und Temperatur sind usw. So ein Fall ist bislang nicht bekannt geworden. Mit absoluter Sicherheit ausschließen kann man so etwas vielleicht auch nicht. Aber es ist zumindest sehr, sehr unwahrscheinlich, dass auf diese Weise etwas passiert.

Und damit ist dieser Dialog meinerseits beendet.

Ihnen alles Gute

Dr. Jan Leidel

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