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Tollwut auf der Elfenbeinküste

Kategorie: Infektionen » Expertenrat Infektions- und Reisemedizin | Expertenfrage

30.08.2018 | 13:34 Uhr

Schönen guten Tag, Herr Dr. Leidel,

Es ist nun 4 Wochen her, seit dem ich nicht mehr richtig Schlafen bzw leben kann. Folgendes ist passier: ich bin war ein paar Tagen in eine strandresort auf der Elfenbeinküste. In dem Resort laufen wohl bekannte Hunde rum.. am Abend kamen zwei dieser Hunde auf mich zu und haben sich in meine Nähe gesetzt bzw gelegt als ich am essen war. Da ich mit dem Essen fertig war habe ich die Hunde mit der Hand gefüttert. ich habe wohl auch speichel an den Händen bzw Fingern bekommen. Ein oder zwei Minuten später bin ich mit den fingern in die Nase gegangen, weil es gejuckt hat. Nun lag ich abends im Bett und habe an das Thema Tollwut gedacht. Ich bin nicht geimpft und habe gelesen das man durch die schleimhäute infiziert werden kann. Die Nase und Augen sind ja schleimhäute und ich habe sie berührt nachdem ich sie gefüttert habe. Jedoch so das nicht allzuviel speichel auf meine Hände kam. 
Nun liege ich 4 Wochen wach, konnte meinen Urlaub vor laute Angst nicht geniessen. Ich habe panische Angst davor mich evtl infiziert zu haben. Vor allem da überall steht "durch den Kontakt mit schleimhäute besteht Infektionsgefahr. Vor allem kommt noch der gedanke dazu, ob meine Haut an den Fingern mal wieder eingerissen war, da ich sie ständig abreisse, wenn ich nervös oder unruhig bin.. Und das ist ja eine wunde.. bzw eine dann nicht intakte haut :-( ich habe so Angst, dass es mich eventuell erwischt haben könnte.. Um einen Expertenrat und ihre persönliche Meinug würde ich mich sehr freuen.

MfG Marcel


17.09.2019 15:23 – Beitrag von der Redaktion bearbeitet.

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Experte-Leidel
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31.08.2018, 11:43 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Guten Tag Marcel,

Ihre Angst, sich auf diesem Weg infiziert haben zu können, ist vielleicht verständlich, aber irrational

In den weit überwiegenden Fällen (deutlich über 95%) erfolgt die Ansteckung durch den Biss eines kranken oder krankheitsverdächtigen Tieres. Selten kann es zur Infektion durch den direkten Kontakt des Speichels mit einer Wunde oder Schleimhaut kommen, z. B. durch das unmittelbare Belecken einer offenen Wunde oder einer Schleimhaut (vor allem Augen). Auch wenn der infektiöse Geifer des kranken Tieres direkt ins Auge oder in eine Wunde tropft, kann es zu einer Infektion kommen.

Derr flüchtige Kontakt Ihrer Hände und Finger mit dem Speichel offebar unauffälliger Hunde und die anschließende Berührung von Augen oder Nase macht eine Infektion äußerst unwahrscheinlich bzw. unmöglich.

Zwei Ratschläge: Lassen Sie sich vor Ihrer nächsten Reise in ein entsprechendes Land vorsorglich impfen und halten sie sich von fremden Tieren nach Möglichkeit fern. Außerdem sollten Sie einmal über Ihre Angst nachdenken. Es ist nicht gesund, über eine äußerst unwahrscheinliche Gefahr so zu grübeln, dass man nicht mehr vernünftig schlafen kann.

Und vielleicht lesen Sie einmal "Die kluge Else" von den Gebrüdern Grimm.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Jan Leidel

 

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31.08.2018, 13:38 Uhr
Antwort

VIelen lieben Dank für ihre schnelle Antwort :-)

Ich muss dazu sagen, dass ich diagnostizierter Hypochonder bin und dieser vorfall mir schon das Leben ordentlich zu schaffen macht zurzeit. Jedoch beruhigt mich ihr Beitrag allemale, da es meiner Meinung nach, nicht zu einem direkten Belecken der Schleimhäute kam, jedoch haben die Zähne bzw das Maul meine Finger leicht berührt und ich zu diesem Zeitpunkt meine Finger eingerissen hatte (Nervöses aufreissen bzw abreissen der Haut an den Fingern), diese kleinen Wunden waren aber schon relativ abgeheilt. Ich weiss nur nicht, ob dies dann trotzdem noch zu einer "Intakten" Haut zählt. 

Ich war vor Abreise bei einem Tropenmediziner und habe mich für diverse Sachen impfen lassen, ich habe sogar das Thema Tollwut angesprochen, er hielt es aber für unnötig, da nach seiner Aussage, die meisten fälle in Indien passieren. 
Jedoch habe ich nach ein bisschen recherche herausgefunden, dass die Infektionsrate in Afrika bzw Elfenbeinküste trotzdem relativ hoch ist. 

Ich möchte jedenfalls nochmal meinen Dank aussprechen, dass es Menschen wie Sie gibt, die sich Zeit nehmen, Menschen wie mir zu helfen. Tolle Arbeit :-) 

Experte-Leidel
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31.08.2018, 14:00 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Danke für die freundliche Rückmeldung. Sie hatten nach meiner Überzeugung wirklich keine Risikosituation.

Eine gute Zeit mit gutem Schlaf wünsche ich und, dass Sie Ihre Hypochondrie gut in den Griff kriegen. Schön ist das ja wahrhaftig nicht.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Jan Leidel

 

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