Hallo Herr Dr. Leidel,
da ich im Internet unterschiedliche Meinungen zu diesem Thema fand, habe ich mich hier angemeldet.
Kurz zu mir: Vor einiger Zeit biss mich in Deutschland der Hund einer mir bekannten Person in den Arm. Ich weiß, dass Dtl. frei von Bodentollwut ist und trotzdem habe ich seit diesem Vorfall Angst vor Tolwut.
Vor zwei Tagen um 20 Uhr war ich abends zum Grillen eingeladen. Ich bot dem Gastgeber an, ihm mit dem Herausholen der Bierzeltgarnitur zu helfen.
Diese verwahrte er in einem offenen (keinerlei Tür oder ähnliches), dunklen Heuboden (mit Leiter zu erreichen und ca. 2 M über dem Boden) auf. Ich stand nun unter der Öffnung des Heubodens und nahm die Bierzeltgarnitur, die voll mit Dreck und Staub war, entgegen. Er trug Handschuhe, ich nicht. Der Heuboden war ca. 20m2 groß.
Nun habe ich Angst, dass dort tollwütige Fledermäuse gehaust haben (könnten). Und diese auf die Bierzeltgarnitur gekotet und gespeichelt haben. Ich hatte zu dem Zeitpunkt eine kleine offene Wunde am Finger und trug wie gesagt keine Handschuhe. Das RKI schreibt zu Kot und Fledermaustollwut "Bei intakter Haut stellt bloßes Berühren oder Kontakt zu Blut, Urin oder Kot eines tollwutverdächtigen Tieres keinen Übertragungsweg für Tollwut dar." Wie ist das nun in meinem Fall mit offener Wunde am Finger und möglicherweise Kontakt mit Kot?
Ist denn eine Übertragung über Kot oder ähnliches möglich? Zudem habe ich viel Staub eingeatmet. Auch meine Jacke war voll davon. Könnten sich im Staub Aerosole oder ähnliches von Fledermäusen befunden haben? Ich habe von Höhlenforschern gelesen, die sich auf diese Weise angesteckt haben.
Und die letzte Frage: Würde eine "normale" Impfung (präexp.) bei möglicher Exposition in so einem Fall hilfreich sein?
Vielen Dank und entschuldigen Sie meine sicherlich übertriebenen Ängste.
Mit freundlichem Gruß
Alina