Tollwut-Tropfen vom Himmel

Guten Tag,

ja, Sie haben einfach nur Panik. Und da kann Ihnen eine Infektionsmediziner kaum helfen. Jede Auskunft von mir führt nur zu einem weiteren "Ja, aber ...". Und das Angstkarussell dreht sich nur noch schneller.

Ich habe unglaublich viele Fragen wie die Ihre in diesem Forum beantwortet. Genutzt hat es fast nie. Aber ich will es nochmals geduldig versuchen: Was ich nicht verstehe, ist, warum Angstpatienten sich immer vor den eher unwahrscheinlichsten Risikosituationen fürchten. Blitzschlag, das würde ich eher verstehen. Da werden in Deutschland jedes Jahr ca. 20 Menschen getötet. Aber an Fledermaustollwut ist seit über 50 Jahren in Deutschland kein Mensch zu Schaden gekommen.

Über solche Tropfen aus heiterem himmel wird gelegentlich berichtet. Und ich weiß leider auch nicht, was dahintersteckt. Fledrmauspeichel halte ich für äußerst unwahrscheinlich. Diese Insektenfresser speicheln im Allgemeinen nicht im Flug. Und eine Infektion halte ich auf diese Weise für äußerst unwahrscheinlich. Der unmittelbare Kontakt von Speichel eines tollwütigen landlebenden Tieres mit einer Schleimhaut z. B. durch lecken kann in seltenen Fällen zu einer infektion führen. Bei Fledermäusen ist mir so etwas nicht bekannt. Bei diesen erfolgt die - außerordentlich seltene Infektion - fast immer durch den Biss eines in die Enge getriebenen Tieres oder durch tiefe Kratzer oder durch den unmittelbaren Kontakt des Tieres mit einer Schleimhaut (Mund, Auge). 

Vielleicht versuchen Sie, sich durch eine Angsttherapie helfen zu lassen.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Jan Leidel

Geehrter Herr Leidel,

ich danke Ihnen für Ihre Antwort und Sie haben vollkommen recht, eine Therapie ist das richtige.

Diese habe ich begonnen...nur scheint meine Psyche mir einen Streich zu spielen und lenkt mich mit solchen Szenarien ab, damit ich mich nicht meiner wirklichen Angst stelle, der Ursache dieser Angst.

Dennoch danke ich Ihnen, das was Sie gesagt haben beruhigt mich dennoch. 

Bleiben Sie gesund :)

Lieben Gruß