Sehr geehrter Herr Dr. Leidl,
Sie haben in einem früheren Beitrag zum Thema Tollwut erwähnt, der Speichel eines Hundes ist erst wenige Tage vor dem Tod einer infezierten Tieres -also im späten und daher erkennbaren Stadium- infektiös. Nun habe ich in einem Merkblatt des Veterinäramtes Leverkusen gelesen, dass der Speichel eines Hundes bereits 5 Tage vor dem Auftreten erster Symptome virushaltig sein und Menschen infezieren kann.
Können sie da freundlicherweise noch einmal drauf eingehen? Hintergrund meiner Frage ist, dass ich vor ca. 24 Stunden am Strand in Thailand von einem Hund, der scheinbar zu einer Bar gehörte und augenscheinlich gesund wirkte, am Bein geleckt wurde. An der Stelle habe ich eine leichte Schürfwunde, die beim gehen immer wieder leicht aufreißt. Nun bin ich nicht mehr sicher, ob exakt die wunde Stelle beleckt wurde oder ob es knapp daneben ging. Die Wunde habe ich später unter der Dusche mit Duschgel ausgewaschen, aber sonst keine weiteren Maßnahmen ergriffen. Geimpft bin ich nicht. Die Frage nach dem Zeitpunkt der Übertragungsmöglichkeit im Speichel spielt nun für mich eine große Rolle, da der Hund vermutlich der freundlichste und fitteste war, den wir in Thailand bisher erlebt haben. Von einer ausgebrochenen Tollwut kann also kaum gesprochen werden. Wenn nun der Speichel selbst bei einer erst kürzlichen Infektion des Hundes trotzdem betreits ansteckend sein kann, wäre ich geneigt, spontan eine Klinik aufzusuchen.
Ich danke ihnen vielmals
Freundliche Grüße
Guste