Ich habe bereits davor eine Frage dazu gestellt. Jedoch belastet mich das Thema immeenoch sehr. Ich habe gestern eine Katze gestreichelt, und hatte dabei offene Wunden an den Fingern. Nun habe ich Angst, mich mit Tollwut infiziert zu haben.Ich möchte eigentlich am liebsten einfach geimpft werden, damit meine Sorgen verschwinden, jedoch weigern sich bis jetzt alle Ärzte, da DE ja als tollwutfrei gilt. Doch wer kann mir sagen, dass die Katze davor keinen Kontakt zu Fledermäusen hatte? Wie kann ich meinen Hausarzt dazu überreden, mir eine Impfung zu verabreichen?
Tollwut?
Kategorie: Infektionen » Expertenrat Infektions- und Reisemedizin | Expertenfrage
Antwort von Experte-Leidel
Guten Tag,
Schutzimpfungen können äußerst segensreich sein, gegen Zwangs- und Angststörungen wirken sie leider nicht.
Hätte es sich bei Ihrem Kontakt mit der kleinen Katze tatsächlich um einen Risikokontakt gehalten, was ich für so gut wie ausgeschlossen halte, würden Sie jetzt nicht eine "normale", also vorbeugende Impfung benötigen, sondern eine sog. postexpositionelle (nachträgliche) Impfung (PEP). Diese besteht aus der Gabe von Antiserum und fünf Impfungen an den Tagen 0 - 3 - 7 - 14 - 28.
Aiuch ich würde Ihnen - wären Sie mein Patient - von dieser unnötigen Maßnahme abraten und sie nicht durchführen. Über eine vorsorgliche Impfung (3 Injektionen), die Ihnen vielleicht bei einem künftigen erneuten "Kontakt" psychisch helfen könnte, würde ich, wenn dies auch von Ihrem Angsttherapeuten befürwortet wird, nachdenken.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Jan Leidel