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Sorge vor Fuchsbandwurm?

Kategorie: Infektionen » Expertenrat Infektions- und Reisemedizin | Expertenfrage

05.07.2021 | 12:41 Uhr

Sehr geehreter Herr Dr. Leidel,  Ich bin letztens im Internet auf das Thema Fuchsbandwurm gestossen was mir als etwas ängstlich und hypochondrisch veranlagtem Typen leider überhaupt nicht gut getan hat. Natürlich habe ich mir dann direkt Gedanken darüber gemacht welchen Gefahren ich mich diesbezüglich in meinem Leben bisher ausgesetzt haben könnte und mache mir nun wegen folgendem Sorgen: Ich habe im Rahmen meiner Arbeit im Herbst 2012 für ca 1-2 Wochen täglich mehrere Stunden auf dem Feld Rasen gemäht und im Frühsommer 2013 dann noch mal an 1 oder 2 Tagen. Manchmal habe ich zu jener Zeit auch andere Arbeiten auf dem Feld verrichtet allerdings dürften diese nicht sonderlich nennenswert sein. Auf manchen Seiten steht ja dass darüber diskutiert wird ob man sich auch durch trockenen aufgewirbelten Kot mit dem Fuchsbandwurm infizieren kann auf einer Seite stand gar die meisten Infektionen würden so stattfinden. Auf Wikipedia steht allerdings "Laut dem Robert Koch-Institut ist hingegen aufgewirbelter Staub kaum oder überhaupt nicht infektiös, da im Fall des Einatmens die Aktivierung des Parasiten durch das Magenmilieu ausbleiben würde, was für die Oncosphäre (Larve) sehr wichtig ist, und Bandwurmeier sehr empfindlich gegen Austrocknung sind." Nun weiss ich nicht was ich glauben soll und wüsste gerne wie sie die Lage einschätzen? Auf dem Feld auf dem ich gemäht habe habe ich zwar noch nie von Füchsen gehört und auch die Schule nebenan verrichtet dort desöfteren Arbeiten mit den Kindern und lässt sie u.a Äpfel auflesen. Neben dem Feld ist allerdings ein kleiner Fluss und ein Wald grenzt auch an diesem an. Füchse habe ich auch dort aber noch nie gesehen. Ich komme übrigens aus Baden Württemberg aber nicht aus einem Hochrisikogebiet sondern aus Karlsruhe. Was villeicht noch wichtig ist: Ich war in den Jahren 2012 und 2013 erst 20 bzw 21 also noch sehr jung und es heisst ja bei jungen Menschen ist der Fuchsbandwurm bzw die Infektion sehr selten. Zudem habe ich im Jahre 2016 ein grosses Blutbild machen lassen in dem meine Leberwerte komplett unaufällig waren und auch ein anderer Wert der bei allergischer Reaktion und Parasiten oftmals erhöht ist war komplett im Normbereich weiss grade leider nicht wie der Wert heisst. Symptome habe ich auch keine. Meine Mutter die auch Ärztin ist meint ich soll mir keine Sorgen machen und es ist sehr unwahrscheinlich dass da was passiert sein kann aber da sie Experte in Sachen Infektionen sind wollte ich sie auch noch einmal nach ihrer Meinung fragen: Muss ich mir diesbezüglich Sorgen machen oder ist die Wahrscheinlichkeit so gering dass ich es vergessen kann? 

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05.07.2021, 12:57 Uhr
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Was ich noch hinzufügen will: Manchmal gehen auch Leute neben dem Feld auf den Wegen mit ihren Hunden Gassi aber wenn es danach ginge müssten sich ja sehr viele Leute Sorgen machen 

Experte-Leidel
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05.07.2021, 16:29 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Guten Tag,

die Ansteckung mit dem Fuchsbandwurm erfolgt über den Kot infizierter Füchse. Wie das im einzelnen funktioniert, ist nur teilweise bekannt. Eine Möglichkeit ist das Streicheln von Hunden oder Katzen, in deren Fell Eier des Fuchsbandwurms haften. Auch roh verzehrte Pilze oder bodennah wachsende Beeren können die Eier des Fuchsbandwurms übertragen. Das Einatmen von Staub, der Bandwurmeier enthält, führt wahrscheinlich nicht zur Infektion. Beim Verschlucken des Eier-haltigen Staubs könnte das aber möglich sein.

Wenn es zu einer Infektion kommen sollte, bleibt dies zunächst über viele Jahre unbemerkt. Erst dann kommt es zu Schmerzen im Oberbauch, zu Müdigkeit und Abgeschlagenheit, evtl. auch zu einer "Gelbsucht". Die ersten Symptome können aber auch z. B. als Zufallsbefund bei einer aus anderen Gründen durchgeführten Sonografie oder durch auffällige Laborwerte oder eine erhöhte Blutsenkung festgestellt werden.

Eine Behandlung ist nicht selten noch erfolgreich möglich.

Ob Sie sich Sorgen machen sollten, weiß ich nicht. Nach dem, was Sie geschrieben haben, dürfte das Risiko einer Infektion bei Ihnen sehr gering sein. Die Erkrankung ist ohnehin selten. Ich würde mir daher keine Sorgen machen.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Jan Leidel

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