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Pfeiffersches Drüsenfieber Schwangerschaft

Kategorie: Infektionen » Expertenrat Infektions- und Reisemedizin | Expertenfrage

06.01.2022 | 09:31 Uhr

Hallo, meine Nichte ist 15 Jahre alt und es wurde bei ihr das Pfeiffersche drüsenfieber festgestellt. 
Sie hat seit einigen Tagen hohes Fieber. Wir haben sie am 1. Weihnachtstag getroffen. Sie saß einmal neben mir und ich habe ihr ein Geschenk gegeben. Ansonsten waren wir halt einige Zeit im selben Haus. Unser dreijähriger Sohn hat womöglich einen Schluck Wasser aus ihrem Glas genommen. Zu dem Zeitpunkt hatte sie noch keinerlei Symptome. 

Ich habe bereits Antikörper aus der Vergangenheit. Mein Mann hatte das damals und mein Test ergab Antikörper. Das war 2011. Ich habe die Infektion aber nicht wirklich bemerkt.
Habe heute mit meinem Hausarzt telefoniert und er meinte meine Antikörper waren damals nicht Ultra hoch, er könne nicht sagen ob ich noch geschützt bin. 
Ist man dann immun dagegen? Irgendwie kommt bei mir gerade doch ein wenig sorge auf, da ich auch erst ist der 8 ssw bin. Habe Angst vor Fehlbildungen.
Ist das Drüsenfieber so schlimm wie Röteln oder Toxoplasmose

Eventuell könnte sich unser Sohn ja nun angesteckt haben. 
Vielleicht kennen sie sich aus? 
Danke.

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Experte-Leidel
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06.01.2022, 11:51 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Guten Tag,

das Pfeiffersche Drüsenfieber ist eine Infektion mit einem Virus aus der Familie der Herpesviren, die außerordentlich weit verbreitet ist. Im Alter von ca. 40 Jahren sind in Europa fast alle Menschen infiziert (98%). 

Es ist eine typische Krankheit bei Jugendlichen, weshalb es auch als Studentenfieber bezeichnet wird. Die infektion kann ganz leicht verlaufen, oft kommt es aber auch zu Fieber, Lymphknotenschwellungen und einer Mandelentzündung.

Wie alle Viren aus der Familie der Herpesviren bleibt das Virus dauerhaft im Körper und kann auch (z. B. bei abnehmender Immunität) weitere Krankheitsschübe verursachen. Diese erneuten Schübe sind dann keine Neuansteckungen von außen, sondern die im Körper schlummernden Viren sind wieder aktiv geworden und können erneut Symptome hervorrufen. Es ist also sehr unwahrscheinlich bzw. unmöglich, dass Sie oder ihr Mann sich an der Nichte ansteckken. 

Theoretisch wäre es allerdings möglich, dass Sie eine Reaktivierung Ihrer latenten infektion erleben. Das wäre für die Schwangerschaft kaum gefährlich. Sie sollten aber Ihren Gynäkologen bzw. Ihre Gynäkologin darüber informieren.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Jan Leidel

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