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Oligoklonale Banden

Kategorie: Infektionen » Expertenrat Infektions- und Reisemedizin | Expertenfrage

03.02.2020 | 08:46 Uhr

Sehr geehrter Dr.Leidel,

ich hatte Sie im vergangenen Jahr wegen eines Möwenkontaktes angeschrieben und sie haben mir sehr geholfen.

Aber nun zum Thema, das mit Tollwut nichts zu tun hat.

Meine Frau hat kurz nach der Möwengeschichte eine Myelitis und MS Diagnose bekommen. Anhaltspunkte währen positives Lhermitte Zeichen, Herde im Kopf und HWS so wie 16 oligoklonale Banden nur im Liquor. Die behandelnden Neurologen wundern sich, das ausser weiterhin bestehenden Lhermitte und Taubheit im Gesicht bei Stress noch keine anderen Ausfälle bestehen, weil die Anzahl der Banden wohl sehr hoch ist.

Nun meine Frage. Könnte es sein, das keine MS vorliegt, sondern eine Infektion mit einen Erreger vorliegt der diese IGG Banden nur im Liquor bildet. Die üblichen Virentest währen negativ. Die 5 tägige Hochdosistherapie mit Kortisonbrachte keine Besserung. Muss man das Virus kennen nach dem man im Liquor sucht. Bzw. welche denkbaren Viren gibt es noch die sich nur im Liquor als Oligoklonale Banden manifestieren. Ergänzend sei noch erwähnt, das meine Frau damals im Sommer Teile des Crepes, den die Möwe versucht hat zu bekommen, verspeist hat. Ich hatte sie  gewarnt, das die Möwe darauf gespeichelt hat. Diese indirekte Begegnung mit der Möwe hat sie den Ärzten die die Myelitis und die MS diagnostizierten nicht mitgeteilt.

Mit freundlichen Grüßen nach Köln.

 

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Experte-Leidel
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03.02.2020, 13:54 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Guten Tag 4218,

einen Zusammenhang zwischen den Liqorbefunden bei Ihrer Frau und der ihnen unheimlichen Begegnung mit der Möve vergangenes Jahr in Mecklenburg-Vorpommern können wir meiner Ansicht nach wirklich ausschließen. Ihre durch Ängste getriggerte Sorge vor einer etwaigen TW-Infektionen ist bei Ihnen nach meiner Überzeugung auzuschließen. Und das gilt für Ihre Frau erst recht.

Wenn Viren die Blut-Hirns-Schranke überwinden und sich im Zentralnervensystem vermehren, können sich dort oligoklonale Antikörper bilden. Das gilt z. B. für Enteroviren, Arboviren, Viren der Herpesfamilie u. a. m. Aber der gesamte Befund unterscheidet sich m. W. (ich bin da kein wirklicher Fachmann) von der Situation bei der MS durchaus. 

Ich wünsche Ihnen und Ihrer Frau alles Gute und verbleibe

mit freundlichen Grüßen

Dr. Jan Leidel

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03.02.2020, 14:02 Uhr
Kommentar

Danke für die schnelle Antwort.

 

 

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03.02.2020, 15:23 Uhr
Kommentar

Ich hatte mich deshalb auch an Sie als Infektionsmediziner gewandt ,um in Erfahrung zu bringen ob es neurophile Viren gibt die eine Myelitis mit diesen oligoklonalen Banden nur im ZNS hervorrufen.

Im Blut waren sie nicht nachweisbar. Und die Einschätzungen der Neurologen gehen schon sehr auseinander. Wir haben uns deshalb bisher auch gegen Basistherapie entschieden.

Nochmals Dank für die Antwort, ich kann nachvollziehen das Sie sich beim komplexen Thema MS zurückhalten.

 

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