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Korrekte Behandlung Hundebiss - Tollwut

Kategorie: Infektionen » Expertenrat Infektions- und Reisemedizin | Expertenfrage

20.07.2018 | 22:04 Uhr

Guten Tag Herr Dr. Leidel,

Ich wollte fragen ob der Ablauf bei meiner Tollwut Pep richtig war nachdem ich etwas verunsichert bin. Ich wurde am Samstag den 14.07. in Bosnien (im Stadtgebiet) von einem Streuner gebissen. Der Hund hat ruhig geschlafen als ich mich ihm nährte. Dabei begann er zu knurren und sprang mich an wobei er mich am Bein verletzte - Kratzer der an einer Stelle etwas tiefer ging aber nicht blutete (mit der Pfote). Dannach legte er sich wieder ruhig hin. 

Ich bin daraufhin direkt ins KH gefahren wo eine Wundreinigung sowie Desinfektion mit Jod erfolgt ist. Anschließend erhielt ich gut 1,5 Stunden nach Biss die erste Dosis Verorab i.m. (Tag 0) in die Mitte meines rechten Oberarms.

Am Tag 2 ging ich dann in Österreich noch ins KH wo ich noch ein Immunglobolin in die Wunde sowie ebenfalls in den rechten Oberarm (Schulter) erhielt. Anschließend bekam ich noch eine Dosis Rabipur am Tag 3 und werde morgen die dritte Dosis Rabipur (Tag 7 erhalten). Nach dieser bekomme ich dann noch 2 Injektionen. 

Meine Frage wäre ob es problematisch ist, dass das Immunglobulin in den gleichen Arm gegeben wurde wie die erste Impfung auch wenn 2 Tage Abstand waren? 

Vielen Dank für Ihre Hilfe. 

Mit besten Grüßen - Paul

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Bisherige Antworten
Experte-Leidel
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21.07.2018, 12:33 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Guten Tag Paul,

machen Sie sich keine Sorgen. Sie wurden korrekt nach dem sog. "Essen-Schema" geimpft, das als "Goldstandard" für die PEP gilt (Impfungen an den Tagen 0 - 3 - 7 - 14 - 21). Die impfungen sollten unbedingt in den Oberarm erfolgen.

Dass das Immunglobulin um die Wunde und in den Oberarm gegeben wurde ist ebenfalls korrekt. Dass der Oberarm gewählt wurde, der am Vortag auch die Verorab-Injektion erhalten hatte, ist nicht schlimm. Vermeiden sollte man die am gleichen Tag erfolgende Injektion von Impfstoff und Immunglobulin in denselben Arm, weil dann das Immunglobulin den Impfstoff unwirksam machen könnte. Am Tag danach spielt das keine Rolle mehr.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Jan Leidel

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21.07.2018, 14:55 Uhr
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Guten Tag Herr Dr. Leidel nochmals,

Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben meine Frage zu beantworten. Jetzt bin ich beruhigt. 

Danke nochmals, ich weiß Ihre Hilfe sehr zu schätzen. 

Mit besten Grüßen - Paul 

Experte-Leidel
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21.07.2018, 15:26 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Gerne geschehen

Alles Gute

Dr. Jan Leidel

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22.07.2018, 07:45 Uhr
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Guten Tag Herr Dr. Leidel nochmals,

jetzt würde ich doch noch gerne etwas fragen. Ich habe heute mit einem Bekannten gesprochen und ihm von dem Vorfall erzählt. Dieser meinte, dass auch mit der Impfung die Gefahr zu erkranken in den nächsten Monaten besteht. Muss ich mir jetzt begründete Sorgen machen in den nächsten Monaten, oder kann ich beruhigt sein?

Ich denke, ja wie Sie geschrieben haben dass alles sehr gut gepasst hat. Natürlich kann man im Leben nie 100% sicher sein aber rein aus medizinischer Sicht sollte doch das Risiko einer Erkrankung nun wirklich kaum noch gegeben sein? Liege ich damit richtig.

Vielen Dank für die Hilfe - Paul 

Experte-Leidel
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22.07.2018, 11:57 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Guten Morgen Paul,

mir ist kein Fall bekannt, in dem trotz korrekt und rechtzeitig durchgeführter PEP (wie bei Ihnen) die Krankheit ausgebrochen wäre. Aber vielleicht weiß Ihr Bekannter da ja mehr.

Im Übrigen: mehr kann man nicht machen.

Alles Gute 

Dr. Leidel

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22.07.2018, 12:09 Uhr
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Schönen Sonntag Herr Dr. Leidl,

Vielen Dank. Ich denke da verlasse ich mich lieber auf Ihre Expertise. Es waren einfach sehr stressige Tage, da bin ich schnell mal verunsichert. 

Danke nochmals und ein angenehmes Wochenende wünscht - Paul 

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22.07.2018, 13:00 Uhr
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Entschuldigen Sie nochmals Herr Dr. Leidl,

mir ist noch eine allerletzte Frage eingefallen. Mein Hausarzt wusste leider nicht ob nach der 5. Dosis eine Titerbestimmung gemacht werden muss. Ist dies erforderlich?

 

Mit besten Grüßen - Paul 

Experte-Leidel
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22.07.2018, 13:12 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Guten Tag nochmal,

nein, eine Titerbestimmung nach Abschluss der PEP ist unüblich und nicht notwendig.

Alles Gute

Dr. Jan Leidel

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22.07.2018, 13:15 Uhr
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Vielen Dank nochmals Herr Dr. 

Dass war jetzt wirklich alles :) Jetzt bin ich top informiert.

Mit besten Grüßen - Paul 

Experte-Leidel
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22.07.2018, 13:17 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

gerne, dafür gibt es Lifeline:-)

Dr. Jan Leidel

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27.07.2018, 16:33 Uhr
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Hallo Herr Dr. Leidl, 

Leider muss ich doch noch etwas fragen. Mir ist bei meiner letzten Spritze Tag 14 aufgefallen, dass diese in den deltoid gegen wurde. Sowie die Spritzen am Tag 3 und 7. Die erste Spritze am Tag 0 wurde auf Höhe meines Triceps gegeben seitlich am Arm (90° Winkel - in bsonien) gegeben. Ich hatte auch nach dieser Spritze den tag darauf die üblichen Schmerzen wie bei einem Muskelkater. Muss ich befürchten dass diese erste Spritze nun ins Fettgewebe gegangen ist und somit unwirksam war ? 

 

Sollte ich meinen Arzt auf eine weitere Spritze ansprechen um das zu kompensieren oder ist auch bei dieser Vorgehensweise nichts zu befürchten.

 

LG Paul

Experte-Leidel
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28.07.2018, 11:45 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Guten Tag Paul,

der Ort der Spritze ist etwas ungewöhnlich (wobei der Triceps ja auf der Rückseite des Armes verläuft). Aber ich denke nicht, dass das wirklich eine wichtige Rolle spielt. Wichtig ist, dass die Spritze nicht in den Gesäßmuskel erfolgen sollte.

Wichtig ist, dass Sie sich noch die Spritze an Tag 21 geben lassen.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Jan Leidel

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28.07.2018, 12:24 Uhr
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Alles Klar ! Ja die Spirtze am Tag 28 werde ich dann noch bekommen (bisher 0,3,7,14). 

Ich war nur besorgt weil ich dachte, dass der Impfstoff vielleicht ins Fettgewebe gegangen ist und dann nicht wirksam ist. 

Beste Grüße - Paul

 

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