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Kontakt Skelett Fledermaus

Kategorie: Infektionen » Expertenrat Infektions- und Reisemedizin | Expertenfrage

25.08.2020 | 14:00 Uhr

Sehr geehrte Dr. Leidel

Habe gestern bei uns den Dachboden gereinigt.

An einer Ecke hatte sich etwas Laub gesammelt welches ich mit der Hand entfernt habe. Ich habe keine Handschuhe getragen. Im Laub befand sich das Skelett (Nur das Knochengerüst ohne Haut ) einer Fledermaus. Ich hatte es nicht gesehen und plötzlich den Schädel mitsamt den Zähnen in der Hand.

Jetzt hätte ich gerne gewusst wie lange das Virus am Schädel und den Zähnen aktiv ist.

Das Skelett muss da ja schon länger gelegen haben.

Ich bin richtig besorgt und würde mich über eine Antwort von Ihnen freuen.

Vielen Dank und liebe Grüße.

 

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Bisherige Antworten
Experte-Leidel
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25.08.2020, 14:48 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Guten Tag,

Sie brauchen sich überhaupt keine Sorgen zu machen. Von dem Skelett geht - selbst wenn die tote Fledermaus bei Lebzeiten mit TW infiziert gewesen sein sollte - ganz sicher kein Risko aus.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Jan Leidel

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26.08.2020, 16:43 Uhr
Antwort

Sehr geehrter Dr. Leidel,

vielen Dank für die schnelle Antwort. Bin jetzt schon beruhigter.

Am meisten Sorgen haben mir eigentlich die kleinen scharfen Zähne gemacht. Ich hoffe mal das davon auch kein Risiko mehr ausgeht.

Vielen Dank und liebe Grüße

Experte-Leidel
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26.08.2020, 20:37 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Guten Abend,

ja, die Zähne sind eindrucksvoll. Insgesamt hat Ihre Entdeckung der Fledermaus, die ihr Grab in einem Blätterhaufen auf Ihrem Dachboden fand, ja irgendwie auch etwas Anrührendes. 

Aber wie auch immer, falls es böse Viren gab (sehr unwahrscheinlich), war deren Infektiosität lange bevor die Fledermaus skelettiert wurde längst vorbei, auch an den Zähnchen.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Jan Leidel

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26.08.2020, 23:41 Uhr
Antwort

Guten Abend Dr. Leidel

Vielen Dank für die schnelle und beruhigende Antwort.

Sie haben mir sehr geholfen. Es sind alle Unklarheiten beseitigt und ich kann das Thema jetzt abhaken.

Vielen Dank und liebe Grüße

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29.08.2020, 08:57 Uhr
Antwort

Guten Morgen Dr. Leidel

Ich schäme mich schon das ich Sie noch mal Frage, aber ich hätte da noch mal gerne Ihre Meinung dazu.

Vor ca. 4 Wochen hat mich eine Fledermaus im Vorbeiflug leicht an der Wange gestriffen. Habe mir erst nicht viel dabei gedacht. Doch jetzt nachdem ich ein Skelett von einer Fledermaus in der Hand hatte kommt das alles wieder hoch. Hatte immer schon Angst vor Tollwut. Habe damals mein Hobby die Jagd schon deswegen aufgegeben. Habe damals folgende Impfungen gekriegt .

28.11.89  Rabipur

05.12.89  Rabipur

19.12.85  Rabipur

24.07.86  Rabipur

28.04.87  Rabipur

16.12.87  Rabivac

13.01 89  Rabivac

23.10.89  Rabipur

Habe dann im Oktober 1989 die Jagd aufgegeben um meine Ängste in den Griff zu kriegen. Das hat dann bis jetzt auch ganz gut geklappt.

Habe schon beim Gesundheitsamt in Nordhorn angerufen. Dort sagte mir der zuständige Arzt ich brauche nichts unternehmen da wäre nichts passiert.

Weiß nicht was ich noch machen soll. Noch mal Impfen?

Dann müsste ich allerdings meinen Urlaub verschieben. Wollten eigentlich morgen in Urlaub fahren.

Würde mich über eine Antwort freuen.

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29.08.2020, 10:01 Uhr
Kommentar

Mir ist da leider ein Tipfehler unterlaufen. Die beiden ersten Impfungen mit Rabipur waren nicht 1989 sonder auch 1985.

Experte-Leidel
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29.08.2020, 14:26 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Guten Tag,

der Arzt in Nordhorn hat recht. Sind Sie sich wirklich sicher, dass die Fledermaus Sie überhaupt gestreift hat? Eigentlich sind diese Tiere sehr sichere Flieger mit ihrem radarartigen Orientierungssinn. Aber wie auch immer: Die Berührung Ihrer Wange durch eine Fledermaus ist kein Grund zur Sorge. Hätte es einen Kontakt mit einer offenen Wunde oder einer Schleimhaut gegeben, sähe es etwas anders aus.

Die früheren Impfungen bieten wahrscheinlich noch einen gewissen Schutz. 

Für die Zukunft: Wenn Sie tatsächlich einmal von einer Fledermaus gebissen werden sollten (die beißen nur, wenn sie selbst schon krank sind und sich angegriffen fühlen) oder wenn Sie einen Kontakt einer Fledermaus mit einer offenen Wunde haben, müssten Sie sich wegen der früheren vollständigen Grundimmunisierung und den Auffrischungen nur eine verkürzte postexpositionelle Impfung (PEP) geben lkassen: zwei Impfungen an den Tagen 0 und 3. Ein Antiserum ist nicht erforderlich.

Ich wünsche Ihnen einen schönen Urlaub und bleibe

mit freundlichen Grüßen

Dr. Jan Leidel

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29.08.2020, 18:54 Uhr
Antwort

Guten Abend Dr. Leidel.

Vielen Dank für die schnelle Antwort und die beruhigenden Worte.

Habe gar nicht gewußt daß die Grundimmunisierung von vor 35 Jahren und die Auffrischungen eventuell noch einen gewissen Schutz haben können.

Vielen Dank und liebe Grüße aus Nordhorn

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