Sehr geehrte Experten,
am 09.09.2018 um etwa 15.00 Uhr bin ich von einem geimpften Tierheimhund gebissen worden. Mein Hausarzt bat mich abzuklären, ob Tollwut auszuschließen ist. Das Tierheim teilte mir mit, der Hund sei geimpft. Das teilte ich meinem Hausarzt mit und dieser rief zur Sicherheit noch beim Veterinäramt an. Die Aussage war, dass die Wahrscheinlichkeit, dass der Hund Tollwut hat, praktisch bei Null läge: das Tier kommt zwar aus dem Ausland ist aber seit November 2017 in Deutschland. Eine postexpositionsprophylaxe (PEP)sei deshalb nicht notwendig.
Nun war ich zwar erstmal beruhigt, dachte mir aber, ich sollte vielleicht doch eine PEP durchführen lassen (und die Kosten im Zweifelsfall selbst tragen) um ganz sicher zu sein. Also bin ich in die Klinik gefahren, wo mir der Arzt sagte, bei einem bekannten, geimpften Hund sind keine Indikatoren gegeben, daher wird keine PEP durchgeführt. Es handele sich um eine aktive Immunisierung, d.h. man bekäme Fieber usw. und daher macht man das nicht regelmäßig. Das war für mich wieder zunächst beruhigend und ich dachte mir: einfach mal der Medizin vetrauen!
Was mir mitlerweile wieder in den Sinn gekommen ist, und was ich den Ärzten nicht mitgeteilt habe ist, dass der Hund am morgen des Tages, an dem er mich gebissen hat, von einem anderen Hund in den Maulkorb gebissen wurde, wie mir erzählt wurde. Dabei wurde er scheinbar nicht verletzt, und selbst wenn: er ist ja geimpft. Meine Sorge ist aber, dass falls der andere Hund Tollwut hatte, die Viren aus dessen Speichel in den Mundraum des Tierheimhundes gelangt sein könnten, der mich gebissen hat, und daher, obwohl dieser Hund gesund ist, das Risiko einer Infektion gegeben sein könnte.
Der andere Hund ist soweit ich weiß ein Privathund, aber sonst weiß ich nichts über ihn, und glaube auch, dass sich der Halter jetzt nicht mehr ausfindig machen lassen würde. Vernunftsmäßig vermute ich, dass das Risiko einer Infektion dennoch verschwindend gering ist. Ich weiß aber nicht, ob ein Arzt die Lage vor einem solchen Hintergrund anders bewerten würde, und zu einer PEP raten würde, oder ob die Einschätzung wieder die selbe wäre wie in der Klinik.
Ich neige zu übertriebener Besorgtheit und habe das Gefühl den Bezug zum normalen vernüftigen Denken zu verlieren. Daher würde ich gerne wissen:
Kann man zum wirklichen Risiko in diesem Fall etwas sagen?
Es sind ja schon mehr als 10 Tage vergangen. Müsste, wenn sich bei dem Privathund Tollwutsymptome gezeigt hätten, normalerweise das hiesige Veterinär- oder Gesundheitsamt informiert worden sein?
Ich bin für jede Hilfe und Information dankbar!
Beste Grüße