Lieber Herr Leidel!
Ich habe mir Ihren Tipp zu Herzen genommen und bin mit beiden Jungs zu unserer Kinderärztin gegangen. Diese hat die Jungs an den Händen auf mögliche Einstichstellen untersucht, konnte jedoch nichts finden und sagte dann, es sei keine Blutuntersuchung notwendig. Weiters sagte sie, dass ein Kind einen Nadelstich sicherlich bemerkt, da er sehr schmerzhaft ist. Stimmen sie dem zu??? Auch ein 2-jähriger?
Im Internet habe ich folgendes gefunden: von 1.000 Nadelstichen mit frischem infektiösen Blut führen ca. 3 zu HIV und ca. 30 zu Hepatitits C. Sind diese Zahlen denn korrekt? Das heisst im Klartext, dass es beim Kontakt mit tatsächlich infektiösen Blut nicht zwangsläufig zu einer Infektion kommt, sondern eher nur in seltenen Fällen - habe ich das richtig verstanden?
Warum ich mich so sorge: laut Foto wurde die Spritze unter einem Kastanienbaum gefunden. Mein 7-jähriger Sohn hat im Park mit den Kastanien gespielt hat, viele Kastanien mit nach Hause genommen. Natürlich war dort auch sehr viel Herbstlaub am Boden, wo er nach den Kastanien gegriffen hat...
Danke vielmals für Ihre gute Beratung!
Junkiespritze im Park II
Kategorie: Infektionen » Expertenrat Infektions- und Reisemedizin | Expertenfrage
Antwort von Experte-Leidel
Guten Tag,
ja, der Aussage Ihrer Kinderärztin stimme ich zu.
Mit der Statistik ist das so eine Sache. Aber es ist sicher richtig, dass bei weitem nicht jede Verletzung mit einer kontaminierten Spritze zur Infektion führt.
Eine zuverlässige Statistik ist bei versehentlichen Verletzungen an einer Injektionsnadel, die zuvor bei einem Hep C- Patienten verwendet wurde. Nur bei etwa 0,4 Prozent ist es da zur Infektion gekommen.
Ihnen und Ihren Kindern alles Gute und noch einen schönen Sonntag.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Jan Leidel