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Impfungen

Kategorie: Infektionen » Expertenrat Infektions- und Reisemedizin | Expertenfrage

03.10.2019 | 10:41 Uhr

Guten Tag Herr dr leidel

Habe gerade gesehen,dass Sie auch fragen zu Impfungen beantworten..

Bin eigentlich im Moment bei einigen Sachen unsicher.

Der Kleine ist nach österreichischen impfplan geimpft.sowohl meningokokken c &letzten Winter auch Grippe.(hab auch mich impfen lassen )

Nun stellt ich mir die Fragen 

Wie stehen Sie zur Grippeimpfung bei gesunden Kleinkindern,bzw in der schwangerschaft?

Des weiteren wurde mein Sohn 2 x meningokokken b geimpft ,diese hat er beide Male total schlecht vertragen mit hohem Fieber &Krämpfe. Wie schätzen Sie die Schutzwirkung dieser überhaupt ein?Ist sie mit fast 2 Jahren überhaupt noch nötig?

Sage vorab schon Mal vielen Dank..

Ganz herzliche Grüße von mir..

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Bisherige Antworten
Experte-Leidel
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03.10.2019, 14:47 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Guten Tag,

Grippeimpfung:

Kinder können durchaus häufig an einer Virusgrippe oder Influenza erkranken, vor allem, wenn sie in eine Kindertagesstätte oder zu einer Tagesmutter gehen. Sie können auch schwer erkranken, Todesfälle sind jedoch glücklicherweise selten. Kinder sind auch eine wichtige Ansteckungsquelle für ältere Menschen in ihrer Umgebung. Ich habe meine Kinder (und auch Enkel) immer gegen Grippe geimpft 

Für Schwangere halte ich die Grippeimpfung für besonders wichtig. Wenn die Schwanhgerschaft in die Grippesaison fällt, steigt die Wahrscheinlichkeit einer Klinikaufnahme auf bis zu 8-fache gegenüber einer Schwangerschaft außerhalb der Grippesaison. Und die Erkrankung der werdenden Mutter ist vor allem auch durch das hohe Fieber (wichtiger Grund für Fehlgeburten) und durch Herz-Kreislauf-Beteiligung eine ernste Gefahr für sie selbst und das ungeborene Kind.

In Deutschland wird die Impfung deshalb generell für Schwangere empfohlen. Bei Schwangeren, die kein besonderes Risiko einer Grippe-Infektion haben und auch keine Kinder, die in eine Gemeinschaftseinrichtung gehen, empfehlen wir die Impfung im zweiten Drittel der Schwangerschaft, für Frauen mit einem höheren Ansteckungsrisiko oder einem erhöhten Risiko, schwer zu erkranken, auch schon im ersten Drittel.

Impfung gegen Meningokokken B:

Erkrankungen durch Meningokokken sind durchaus gefährlich. Insbesondere die Sepsis durch diese Bakterien geht mit einem hohen Sterberisiko einher. 60 bis 70 % dieser Erkrankungen werden durch Meningokokken der Serogruppe B verursacht. Allerdings ist die Häufigkeit der Erkrankung derzeit in Deutschland (und höchstwahrscheinlich auch in Österreich) rückläufig. Ein Häufigkeitsgipfel liegt im ersten und zweiten Lebensjahr. Aber natürlich kann eine Infektion auch später noch auftreten.

Die Impfung hat tatsächlich stärkere Nebenwirkungen, vor allem höheres Fieber. Deshalb bekommen z. B. in Kanada, wo praktisch alle Kinder geimpft werden, die Kinder eine Fieberzäpfchen (Paracetamol). Hierdurch wird die Wirksamkeit nicht verringert.

Meine jüngeren Enkel sind geimpft.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Jan Leidel

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03.10.2019, 15:22 Uhr
Antwort

Vielen Dank für Ihre so genaue Erklärung..

Hoffe Sie bleiben uns noch lange( am liebsten ewig)in dem Forum erhalten..

Ich schätze Ihre Arbeit sehr..

Wünsche ihnen alles Gute..

Experte-Leidel
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03.10.2019, 15:28 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Danke für die Blumen, ich gebe mir Mühe.

Herzliche Grüße

Dr. Jan Leidel

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